Wie ein Fotofilter mit Verlängerungsfaktor Ihre Belichtung beeinflusst

In der Fotografie gibt es zahlreiche Filter, die auf die Objektive aufgesetzt werden. Viele Filter haben einen sogenannten Verlängerungsfaktor, der die Belichtung Ihrer Aufnahme beeinflusst. Vor allem bei Aufnahmen mit alten Kameras müssen Sie diese Angabe beachten.

Fotofilter, die auf Objektive geschraubt werden, haben die unterschiedlichsten Zwecke. Sie haben jedoch gemeinsam, dass sie Licht "schlucken" und die Aufnahme so tendenziell dunkler machen.

Verlängerungsfaktor beachten

Bei allen Filtern, die Ihre Aufnahmen wesentlich dunkler machen, wird der Verlängerungsfaktor vom Hersteller angegeben, manchmal unter der Bezeichnung Filterfaktor. Die Zahl beschreibt, wie viel Licht vom Filter absorbiert wird, sodass es nicht mehr zum Sensor oder Film in der Kamera gelangt.

Je weniger Licht auf Ihrem Filmmaterial ankommt, desto dunkler wird Ihre Aufnahme. Sie müssen die Belichtungszeit verlängern, um den Filter auszugleichen. Der Verlängerungsfaktor beschreibt also eine Veränderung der Belichtungszeit von einer Aufnahme ohne Filter zu einer Aufnahme mit Filter.

Der Verlängerungsfaktor wird mit der Belichtungszeit für eine Aufnahme ohne Filter multipliziert. Ein Filter mit dem Verlängerungsfaktor 2 macht also eine doppelt so lange Belichtungszeit nötig. Sie müssen den Verlängerungsfaktor eines Fotofilters also besonders beachten, wenn Sie manuell belichten.

Moderne Kameras messen die benötigte Belichtungszeit direkt durch das Objektiv: Through the lens (TTL). So werden alle aufgebrachten Filter automatisch berücksichtigt. Sie brauchen sich bei Aufnahmen mit TTL-Messung nicht um den Verlängerungsfaktor zu kümmern, wenn Sie die kamerainterne Belichtungsanzeige beachten.

Bei Messungen mit Lichtmessern oder alten, analogen Kameras müssen Sie den Verlängerungsfaktor jedoch manuell in Ihre Belichtung einbeziehen.

So rechnen Sie den Verlängerungsfaktor ein

Machen Sie in einer Lichtsituation Ihre Aufnahmen mit 1/500 Sekunde und bringen dann einen Filter mit dem Verlängerungsfaktor 2 auf Ihr Objektiv auf, müssen Sie weitere Aufnahmen mit 2/500 Sekunde belichten. Das entspricht 1/250 Sekunde.

Statt der Belichtungszeit können Sie natürlich auch die Blende anpassen. Beachten Sie jedoch, dass Sie nicht einfach die Blendenzahl mit dem Verlängerungsfaktor multiplizieren können. Eine Blendenstufe mehr bedeutet immer eine Verdoppelung der Helligkeit. Gibt der Filter-Hersteller einen Verlängerungsfaktor von 2 an, müssen Sie also nicht zwei Blendenstufen aufblenden, von Blende 8 auf Blende 4, sondern nur eine Stufe. Aus Blende 8 wird durch den Verlängerungsfaktor also Blende 5,6.

Besonders viel Licht schlucken Polfilter und Graufilter. Graufilter, auch Neutral-Density-Filter genannt, sollen bei zu hellem Licht die Aufnahme dunkler machen. Ein großer Verlängerungsfaktor ist hier also erwünscht. Wegen des Einflusses auf die Belichtung sollten Sie solche Filter nicht permanent auf der Kamera benutzen, sondern nur gezielt einsetzen.