Unscharf trotz Stativ – lange Belichtungszeit richtig aufnehmen

Lange Belichtungszeiten sorgen für stimmungsvolle Nachtaufnahmen und interessante Effekte mit bewegten Objekten. Natürlich verwendet man bei langen Belichtungszeiten ein Stativ. Manche Aufnahmen werden trotz der Stütze unscharf.

Lange Belichtungszeiten können tolle Ergebnisse hervorbringen. Ärgerlich nur, wenn die Aufnahmen trotz Verwendens eines Stativs unscharf werden. Vermeiden Sie unscharfe Bilder, indem Sie alle Quellen für Verwacklungen ausschließen.

Unschärfe durch instabiles Stativ

Das Wichtigste bei einem Stativ ist die Standfestigkeit. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Stativ fest auf dem Untergrund steht und nicht wackelt. Nur so erfüllt es seinen Zweck. Besonders auf weichem Untergrund wie feuchter Erde oder Sand kann es sein, dass Ihr Stativ sich während der Aufnahme bewegt und Ihre Bilder unscharf werden.

Achten Sie auch auf das Wetter. Außenaufnahmen bei starkem Wind können schnell unscharf werden. Auch bei eher windstillem Wetter kann der Wind auf Hügeln, Bergen und Brücken stärker sein. Hier hilft Ihnen ein stabiles, schweres Stativ. Ist Ihr Equipment zu leicht, können Sie es beschweren, zum Beispiel mit Steinen. Alternativ stellen Sie es in einem möglichst windgeschützten Bereich auf. Sie können Ihr Auto als Windschutz nutzen.

Spiegelbewegung macht Bilder unscharf

Um nachts mit der Kamera Lichter einzufangen, sind Belichtungszeiten von mehreren Sekunden Länge nötig. In dieser Zeit muss die Kamera absolut stillstehen, damit Sie scharfe Aufnahmen erhalten.

Oft unterschätzt wird der Druck auf den Auslöser. Durch das Auslösen an der Kamera gerät Ihre Kamera leicht in Bewegung, Sie erhalten unter Umständen unscharfe Bilder. Doch wie soll man beim Fotografieren das Auslösen vermeiden? Das Drücken der Auslöser-Taste während der Belichtungszeit können Sie weglassen, indem Sie den Selbstauslöser einstellen.

Mit dem Selbstauslöser betätigen Sie die Taste bereits vor der eigentlichen Aufnahme. Während das Foto belichtet wird, ist die Kamera dagegen in Ruhe. Selbstauslöser-Zeiten von 3 oder 5 Sekunden genügen, um Unschärfe zu vermeiden. Natürlich können Sie auch einen Fernauslöser nutzen und die Kamera so auslösen, ohne sie zu berühren.

Sollten Sie trotz Selbstauslöser und fest auf einem Stativ montierter Kamera noch unscharfe Aufnahmen erhalten, stellen Sie die Spiegelvorauslösung. Im Inneren einer Spiegelreflexkamera klappt bei jedem Auslösen der Spiegel hoch, sodass Licht vom Objektiv auf den Kamerachip gelangen kann. Das Klappen des Spiegels kann die Kamera ebenfalls bewegen und für unscharfe Bilder sorgen.

Bei digitalen Spiegelreflexkameras enthält das Menü eine Option für die Spiegelvorauslösung. Die entsprechenden Tasten am Kameragehäuse sind häufig mit MLU (Mirror Lock-Up) oder MUP (Mirror Up) gekennzeichnet.

Verwenden Sie diese Funktion Ihrer Kamera vor allem bei Nachtaufnahmen. Der Spiegel klappt schon vor der eigentlichen Aufnahme nach oben. Während der Belichtungszeit ist die Kamera so in Ruhe. Aufnahmen dauern mit dieser Option zwar länger, Sie müssen sich aber später nicht über unscharfe Ergebnisse ärgern.