Tipps für den Umgang mit der Farbtiefe in der HDR-Fotografie

Die Bilder, die als HDR-Bilder präsentiert werden, sind in Wirklichkeit LDR-Bilder, die den kompletten HDR-Workflow durchlaufen haben. Zur Erinnerung: HDR steht für High Dynamic Range und LDR steht für Low Dynamic Range. Was es mit der Farbtiefe auf sich hat und weshalb es Sinn machen kann, eine höhere Farbtiefe einzustellen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Bis die HDR-Bilder fertig sind, haben Sie einen Workflow aus vier wesentlichen Schritten hinter sich. Wobei der dritte Schritt die Reduzierung der Farbtiefe beinhaltet:

  1. Die Belichtungsreihe fotografieren
  2. Das HDR-Bild mittels HDR-Software generieren
  3. Das Tone Mapping durchführen, bei der die Farbtiefe wieder auf eine monitortaugliche Größe reduziert wird.
  4. Die Nachbearbeitung, die dem HDR-Bild den letzten Schliff verpasst

Echte HDR-Bilder können aufgrund der hohen Farbtiefe von mindestens 32 Bit mit den handelsüblichen Monitoren nicht richtig angezeigt werden. Das zeigt sich meist schon, nachdem Sie Ihr HDR-Bild aus den unterschiedlich belichteten Ausgangsbildern generiert haben. Der erste Eindruck ist meist recht ernüchternd: Es ist kaum etwas zu erkennen, und die Qualität erinnert eher an eine misslungene Aufnahme.

Grund dafür ist die mangelnde Kontrastfähigkeit der handelsüblichen Monitore. Ein Ausdruck der Datei wird ebenfalls nicht den Erwartungen an eine professionelle Fotografie entsprechen. Auch hier liegen die Gründe in der mangelnden Darstellbarkeit des 32-Bit-HDRI durch die Standardmedien.

Der 32 Bit umfassende Dynamikumfang des HDRI muss also erst in einen für Standardgeräte darstellbaren Farbraum umgewandelt werden – also in eine Farbtiefe von 8 oder 16 Bit. Das bedeutet, der eigentliche HDR-Look, der das Besondere der HDR-Fotografie ausmacht, wird erst durch das so genannte Tone Mapping bestimmt.