Manueller Weißabgleich mit einer Graukarte

Viele Fotografen kennen das Problem: Die Farben auf der Aufnahme entsprechen nicht den Originalfarben des Motivs. Der Grund: Der Weißabgleich wurde nicht korrekt eingestellt. Um Farbstiche oder verfälschte Farben zu vermeiden, muss der manuelle Weißabgleich vorgenommen werden. Eine Graukarte kann dabei helfen.

Der automatische Weißabgleich einer digitalen Kamera kann in manchen Lichtsituationen versagen. Vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen, wie Kunstlicht oder Kerzenlicht, muss meist nochmal Hand angelegt werden. Als Anfänger scheut man schnell davor zurück, den manuellen Weißabgleich vorzunehmen. Dabei ist das gar nicht so schwierig, vor allem eine Graukarte ist dabei sinnvoll.

In manchen Situationen reicht es aus, die automatischen Voreinstellungen der Kamera für den Weißabgleich vorzunehmen. Viele Kameras bieten einen automatischen Weißabgleich für die verschiedenen Lichtsituationen an. Manchmal hilft aber nur der manuelle Weißabgleich weiter.

Was kann die Graukarte beim manuellen Weißabgleich?

Anfänger fragen sich, warum eine Graukarte beim manuellen Weißabgleich hilfreich sein soll. Um die richtigen Einstellungen für die Wiedergabe der Originalfarben vornehmen zu können, müssen Sie zunächst eine sogenannte Referenzaufnahme mit einer Graukarte machen. Achten Sie darauf, dass die Graukarte formatfüllend ist, also das komplette Bild von der Graukarte ausgefüllt wird. Anhand der nun erstellten Aufnahme errechnet die Kamera den richtigen Wert für das momentane Licht. Eine Graukarte erhalten Sie im Internet bereits ab 10 Euro.

Übrigens: Eine Graukarte ist eigentlich nichts weiter als ein Papier aus 90%igem Weiß. Es reicht also aus, wenn Sie ein weißes Blatt Papier fotografieren. Eine Graukarte muss dafür nicht extra gekauft werden. Fehlt auch das weiße Blatt Papier, können Sie die Referenzaufnahme mit einer weißen Wand oder Tür erstellen. Sie können sogar die trockene Straße fotografieren, da die Grauwerte im Asphalt denen der Graukarte ähneln.

Um den Effekt zu verstehen, lohnt es sich, statt einer Graukarte einfach mal ein farbiges Papier zu fotografieren. Besorgen Sie sich ein grünes Blatt Papier und nehmen Sie mit diesem den manuellen Weißabgleich vor und fotografieren Sie Ihr Motiv. Die Ergebnisse werden Sie verblüffen!

Manuellen Weißabgleich vornehmen

Haben Sie eine Aufnahme von der Graukarte erstellt, müssen Sie dieses Bild nun als Referenzbild für die folgenden Aufnahmen verwenden. Bedenken Sie, dass das Referenzbild unbrauchbar wird, sobald Sie sich in einer neuen Lichtsituation befinden. Je nach Kameramodell gibt es verschiedene Wege, den manuellen Weißabgleich vorzunehmen.

Bei der Canon gehen Sie ins Aufnahmemenü 2 und wählen "Custom WB". Nun werden Ihnen die Bilder angezeigt, die Sie mit der Graukarte aufgenommen haben. Wählen Sie ein Referenzbild aus und drücken Sie auf "Set". Vergessen Sie nicht, jetzt noch den manuellen Weißabgleich über die Taste WB an Ihrer Kamera zu aktivieren. Die Kamera orientiert sich nun an den Werten des Referenzbildes und gibt die Farben Ihres Motivs naturgetreu wieder.