Dynamische Fotos: Bewegungsunschärfe durch Mitziehen

Bewegungsunschärfe durch Mitziehen der Kamera ist vor allem in der Sportfotografie ein beliebtes Gestaltungsmittel. Hierbei wird das Objekt scharf abgebildet, während der Hintergrund und die Umgebung aufgrund langer Belichtung unscharf sind. Nutzen Sie den Mitzieh-Effekt, um hohe Geschwindigkeiten darzustellen und Ihrem Bild mehr Dynamik zu verleihen.

Das fließende Gewässer, Lichter auf der Autobahn oder Menschen in der Fußgängerzone: Es gibt viele Momente, in denen Sie mit Ihrer Kamera Bewegungsunschärfe erzielen können. Meistens wird dabei ein Hauptmotiv festgehalten und die Bewegungsunschärfe wird von Nebenmotiven erzeugt. Ein Beispiel ist das Foto von einer Brücke, über die Autos fahren. Die Autos werden verschwommen dargestellt, um eine gewisse Dynamik im Bild zu erzeugen.

Mitzieh-Effekt: Übung macht den Meister

Sie können Bewegungsunschärfe durch Mitziehen erzeugen. Hierbei muss man jedoch eher von Bewegungsschärfe sprechen. Denn bei diesem Gestaltungsmittel wird eben die Bewegung scharf abgebildet und die Umgebung verwischt. Die Bewegungsunschärfe bezieht sich somit auf den Hintergrund und die Umgebung, nicht aber auf das Motiv an sich.

Dabei konzentrieren Sie sich auf das bewegte Hauptmotiv, schwenken
die Kamera mit der Bewegung mit und erzeugen beim Auslösen dann einen
unscharfen Hintergrund. Vor allem in der Sportfotografie spielt die
Dynamik eine bedeutende Rolle. Bewegungsunschärfe durch Mitziehen zu
erzeugen, bedarf allerdings ein wenig Übung.

Bewegungsunschärfe durch Mitziehen

Auch Autos werden gerne mit diesem fotografischen Kniff festgehalten.
Das Auto wird dabei knackig scharf abgelichtet, während der Hintergrund
an dem Auto vorbei zu rauschen scheint. Grundsätzlich muss eine lange
Verschlusszeit eingestellt werden, um Bewegungsunschärfe im Hintergrund
durch Mitziehen zu erreichen. Allerdings sollte die Blende automatisch
eingestellt werden.

Die Verschlusszeit muss mit der Geschwindigkeit des Objekts angepasst werden. Für einen Sprinter in der Leichtathletik brauchen Sie also eine andere Verschlusszeit (ca. 1/8 Sekunde) als für den Ferrari auf dem Nürburgring (ca. 1/30 Sekunde). Nützlich hierfür sind übrigens Einbeinstative, die Sie problemlos mitziehen können und somit die gewünschte Bewegungsunschärfe erreichen. Halten Sie sich an folgende Regel: Je weiter das Motiv entfernt und je schneller es ist, umso kürzer stellen Sie die Belichtungszeit ein. Je näher und je langsamer das Motiv ist, umso länger muss sie sein.

Autofokus für den Mitzieher?

Stellt sich weiterhin die Frage, wie man das Motiv am besten scharf stellt. Um Bewegungsunschärfe durch Mitziehen zu erreichen, kann das manuelle Scharfstellen sinnvoll sein. Hier müssen Sie jedoch schnell agieren und mehrere Anläufe unternehmen. Besser ist es, wenn der Autofokus eingeschaltet ist und auf Sportmodus oder Nachführen eingestellt ist. Oft passiert es jedoch, dass der Autofokus irritiert ist und es zu Verzögerungen kommt. Auch hier heißt es wieder: Übung macht den Meister. Hilfreich ist daher der Serienbildmodus, in dem Sie viele Bilder direkt hintereinander schießen können.