Vaterschaftstest: Wer trägt die Kosten und wie hoch sind sie?

Um einen Vaterschaftstest durchführen zu lassen, gibt es zwei Möglichkeiten. Sowohl eine private Beantragung ist möglich als auch die Anordnung durch einen Richter, bei dem dann mit Gutachtern gearbeitet wird. Die Kosten bei diesen beiden Varianten des Vaterschaftstests unterscheiden sich enorm.

In die Situation einen Vaterschaftstest benötigen zu müssen möchte eigentlich niemand kommen und dennoch ist es manchmal nötig. Etwa wenn die Mutter nicht sicher ist, wer von mehreren infrage kommenden Männer der Vater ihres Kindes ist oder wenn ein Vater seine Vaterschaft anzweifelt.

Um einen Vaterschaftstest durchführen zu lassen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Das Grundprinzip eines Vaterschaftstests ist dabei ebenso simpel wie komplex. Um die Vaterschaft nachzuweisen, muss die DNA des Kindes mit der des Vaters verglichen werden. Was sich so leicht sagt, ist ein komplexer biologischer Prozess, der, je nachdem ob ein Vaterschaftstest vor Gericht verwendet werden soll oder nicht, unterschiedlich durchgeführt und beaufsichtigt wird.

Zwei Wege, eine Vaterschaft festzustellen

Soll einfach nur die Vaterschaft geklärt werden, wird in der Regel ein einfaches Verfahren genutzt, bei dem mittels Laboranalyse die DNA verglichen wird. Besonders bei anonymen Tests wird dieses Verfahren gerne angewendet.

Wenn ein Vaterschaftstest vor Gericht verwendet werden soll, kann ein Verfahren genutzt werden, das deutlich aufwendiger ist. Dabei wird von allen betroffenen Personen die Zustimmung eingeholt und die Laborauswertung von einem Gutachter überprüft. Auf diese Weise wird die statistische Sicherheit erhöht.

Bei einem einfachen Vaterschaftstest fangen die Kosten bei 150 Euro an

Einfache Vaterschaftstests, die im Internet bestellt werden können und bei denen dann die Proben für den Test an ein Labor gesendet werden, gibt es schon ab rund 150 Euro zu kaufen. Die Angebote reichen bis rund 400 Euro und sollten vor dem Kauf gründlich verglichen werden.

Ein Gutachten zur Vaterschaft, das gesetzlichen Ansprüchen genügt, kostet um die 600 Euro. Die Entnahme der Proben und die Kosten für den Transport, um die Proben in ein Labor zu bringen, werden dabei noch zusätzlich berechnet. Handelt es sich sogar um einen Fall im Ausland, können die Kosten sich mehr als verdoppeln. Bis zu 1.500 € für einen Vaterschaftstest oder sogar noch mehr sind nicht unüblich, wenn noch Zusatzleistungen in einem anderen Land hinzukommen.

Wer trägt die Kosten bei einem Vaterschaftstest?

Die Kosten für einen Vaterschaftstest hat bei einem Test, der aus persönlichem Interesse durchgeführt wird, derjenige zu tragen, der ihn beantragt. Handelt es sich um einen Vaterschaftsnachweis vor Gericht, zahlt am Ende derjenige die Kosten für den Test, der als der leibliche Vater festgestellt wird.

Durch das Jugendamt werden Vaterschaftstests nur in den seltensten Fällen bezahlt, die Entscheidung darüber liegt im Ermessen des Jugendamtes und ist nichts, worauf sich Eltern verlassen sollten.

Die Seriosität von Angeboten prüfen

Unter gewissen Umständen sind auch Vaterschaftstests vor Gericht zulässig, die privat veranlasst werden (ohne Gutachter etc.). Wichtig ist dann nur, dass die Proben unter Aufsicht entnommen werden, zum Beispiel von einem Arzt.

Besonders bei Angeboten im Internet sollte immer auf Seriosität geachtet werden, da in diesem sensiblen Bereich leider auch ein paar schwarze Schafe unterwegs sind, die mit der Unsicherheit anderer Geld machen wollen.

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