So packt die Familie beim Hausputz mit an

Putzen ist in vielen Haushalten immer noch Frauensache. Trennen Sie sich von dieser überholten Rolleneinteilung und beziehen Sie die Familie in den Hausputz mit ein. Das gelingt, wenn Sie auf Vorhaltungen verzichten und stattdessen die Aufgaben konkret auf alle Mitglieder der Familie verteilen.

Schluss mit Jammern

Die meisten Frauen beklagen sich über die fehlende Mithilfe Ihrer Familie beim Hausputz. Sie ärgern sich, weil die Familienmitglieder nicht den Müll heruntertragen oder die Wäsche in den Wäschekorb legen. Frauen erwarten, dass alle selbstständig bemerken, welche Aufgaben im Haushalt zu erledigen sind. Aber so funktioniert es leider nicht. Kinder und nicht selten auch der Partner brauchen klare Ansagen. Lernen Sie, die Aufgaben direkt zu verteilen, und zwar am besten mit Zeitangaben.

Delegieren lernen

Überlegen Sie sich zunächst anhand der folgenden Vorschläge, welche Aufgaben Sie den einzelnen Familienmitgliedern übertragen. Es steigert die Motivation, wenn sich die Familie die einzelnen Arbeiten für den wöchentlichen Hausputz selber aussuchen kann. Achten Sie darauf, dass jeder eine tägliche Aufgabe übernimmt. Um Kinder nicht zu überfordern, reichen je nach Alter ein bis zwei Arbeiten. Dabei ist es wichtig, alle Tätigkeiten gleich zu bewerten. Auch wenn kleine Kinder leichte Arbeiten erledigen, hebt Lob und Anerkennung das Selbstwertgefühl der Kleinen.

Typische Arbeiten beim Hausputz:

  • Müll entsorgen
  • Schmutzwäsche einsammeln
  • Blumen gießen
  • Abwaschen
  • Abtrocknen
  • Tisch decken
  • Tisch abräumen
  • Papierkorb ausleeren
  • Mittagessen kochen
  • Mittagessen am Sonntag kochen
  • Frühstück in der Woche zubereiten
  • Frühstück am Wochenende zubereiten
  • Waschbecken im Bad putzen
  • Spiegel putzen
  • Bügeln
  • Staubsaugen
  • Staubwischen
  • Handtücher zusammenlegen
  • Socken zusammenlegen
  • Unkraut im Garten jäten
  • Rasen mähen

Kreative Ideen für die Ordnung

Manchmal hilft um die Ecke denken, um die Mitglieder der Familie aus eingefahrenen Angewohnheiten zu lösen. Liegt ständig schmutzige Wäsche im Bad, stellen Sie einen bunten Korb oder Mülleimer mit Deckel auf. Beschriften Sie den Behälter mit einem lustigen Aufkleber. Schmeißt Ihr Schulkind seine Jacke immer auf den Boden, schreiben Sie ganz viele Post-its mit Ermahnungen und verteilen Sie diese an strategisch günstigen Orten. Oder Sie vereinbaren mit Ihrem Kind, dass Sie Ihm ein kleines Müllauto auf den Schreibtisch stellen, wenn der Müllbeutel voll ist.

Motivation durch Fleißpunkte

Vielleicht geht es Ihrer Familie wie den meisten Menschen: sie findet den Hausputz einfach ätzend und im Fall von pubertierenden Kindern sogar überflüssig. Greifen Sie in diesem Fall in die Trickkiste und legen Sie eine Belohnungsliste an. Wer seine Aufgaben pünktlich und ohne Erinnerung erledigt, bekommt jeweils einen Punkt. Hat derjenige zehn Punkte gesammelt, bekommt er eine vorher vereinbarte Belohnung.

Lob statt Perfektion

Viele Frauen erledigen Hausarbeit lieber selber, weil sie sehr hohe Ansprüche stellen. Wenn Sie die Aufgaben delegieren, halten Sie sich mit Kritik an der Arbeitsweise der anderen zurück. Kinder lernen am besten durch eigene Erfahrungen statt durch Belehrungen. Außerdem verliert Ihre Familie garantiert die ohnehin spärliche Lust am Hausputz, wenn Sie ihnen auch noch vorschreiben, wie sie die Aufgaben erledigen sollen.

Lesen Sie, ab welchem Alter Kinder im Haushalt mithelfen können.

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