Was ist eine Eileiterschwangerschaft?

Nicht immer gelangt die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter, sondern siedelt sich außerhalb zum Beispiel in der Bauchhöhle oder dem Eileiter an. Das ist relativ selten, nur eine von 150 Schwangerschaften nistet sich außerhalb ein. Meistens entstehen dann Eileiterschwangerschaften, die dank der modernen Diagnostik rasch erkannt werden.

Wie entsteht eine Eileiterschwangerschaft?

Normalerweise nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter, dem Uterus, ein. Auf den Weg von den Eierstöcken zur Gebärmutter kann sich die Eizelle aber auch in den Eierstöcken, den Eileitern, dem Gebärmutterhals oder der Bauchhöhle ansiedeln. Allerdings sind über 95 Prozent dieser so genannten extrauterinen Schwangerschaften Eileiterschwangerschaften.

Wie oft entstehen Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter

In den letzten Jahren ist die Zahl der extrauterinen Schwangerschaften laut dem Berufsverband der Frauenärzte e. V. von 0,5 auf 1 bis 2 Prozent gestiegen. Zum einen werden durch die moderne Diagnostik diese Schwangerschaften eher entdeckt, bevor sie spontan von alleine abgehen. Auch künstliche Befruchtungen und Entzündungen im Eileiter sind mögliche Gründe für den Anstieg.

Ursachen für eine Eileiterschwangerschaft

Normalerweise wird beim Eisprung da Ei aus dem Eierstock gestoßen und wandert in den Eileiter. Dort kommt es zur Befruchtung mit den Spermien. Bis zu fünf Tage kann der Transport zur Gebärmutter in den 10 bis 14 Zentimeter langen Röhren der Eileiter (Tuben) dauern. Wenn das Ei nicht ungehindert den Eileiter passieren kann, kommt es zu Fehleinnistungen.

Es gibt angeborene Hindernisse wie Nebeneileiter, die in Sackgassen enden oder zu lange Eileiter. Sekundäre Hindernisse sind Entzündungen, Verwachsungen oder Vernarbungen, die nach Operationen oder Abtreibungen zurückbleiben können. Als eine der größten Risikofaktoren gilt eine bakteriell hervorgerufene Eileiterentzündung.

Kann sich eine Eileiterschwangerschaft wiederholen?

Wer schon eine Eileiterschwangerschaft erlebt hat, muss besonders vorsichtig sein. Denn das Risiko einer erneuten Eileiterschwangerschaft erhöht sich auf fast 20 Prozent.

Wie verläuft eine Eileiterschwangerschaft?

Je nachdem, wo sich die Eizelle einnistet, verläuft die Schwangerschaft in den ersten Wochen beschwerdefrei ab. Die räumliche Enge und die mangelnde Versorgung führen in der Regel zu einer Fehlgeburt. Nistet sich die Eizelle im geräumigen Teil des Eileiters, der so genannten Ampulle, ein, treten durch die Größe ab der 6. Woche die typischen Schmierblutungen ein, die auf Gefäßverletzungen hindeuten.

Nistet sich die Eizelle allerdings in dem weniger dehnfähigen Teil des Eileiters ein, kann es zu einer lebensbedrohlichen Komplikation kommen. Beim Eileiterriss reißt die Eileiterwand und Blutungen fließen in die Bauchhöhle. Dieser Notfall muss operativ behandelt werden.

Symptome einer Eileiterschwangerschaft

Auch wenn das Ei nicht die Gebärmutter erreicht, signalisiert der Körper eine Schwangerschaft: Die Periode bleibt aus und der Schwangerschaftstest ist positiv. Sogar typische Beschwerden wie Brustspannen und morgendliche Übelkeit sind möglich. Bitte suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn diese Symptome auftreten:

  • 6 bis 8 Wochen nach Ausbleiben der Regel treten Schmierblutungen auf.
  • Sie haben Schmerzen im Unterleib, die vom leichten Ziehen bis zu wehenartigen Kontraktionen reichen können.
  • Die Frauen sind blass, kurzatmig und in einem Schockzustand.
  • Der Bauch reagiert extrem empfindlich auf Berührungen.

Wie erkennt der Arzt eine Eileiterschwangerschaft?

Sobald der Arzt durch einen Schwangerschaftstest die Schwangerschaft feststellt, erfolgt auch eine gynäkologische Untersuchung. Vor allem mit dem Ultraschall lässt sich feststellen, ob sich der Embryo in der Gebärmutter befindet. Durch die modernen Untersuchungsmethoden werden Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter fast immer rechtzeitig erkannt.

Behandlung einer Eileiterschwangerschaft

Bei einer Eileiterschwangerschaft hat der Embryo keine Überlebenschancen. Oft reagiert der Körper selber und es kommt zu einer Fehlgeburt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Eizelle durch Medikamente abzutöten. Dafür wird das Zellgift Methotrexat (MTX) eingesetzt. Die Eileiterschwangerschaft kann auch operativ entfernt werden. In den meisten Fällen erfolgt dieser Eingriff durch eine Bauchspiegelung.

Weitere Informationen zur Eileiterschwangerschaft finden Sie im Internet: Frauenärzte im Netz.

Bildnachweis: Kzenon / stock.adobe.com