Blasensprung im 9. Monat: Startschuss für die Geburt?

Wenn die Fruchtblase platzt ist das für viele das Zeichen, dass die Geburt nun los geht. Dabei wird eine Geburt nicht immer von einem Blasensprung eingeleitet. Was bei einem Blasensprung zu tun ist, lesen Sie in diesem Artikel!

Es passiert ganz plötzlich und unvorhergesehen beim Schlafen, Eis essen oder Spazieren gehen – die Fruchtblase platzt und sofort schießt der Gedanke in den Kopf: Jetzt geht’s los!

Dabei muss das Fruchtwasser nicht zwingend in einem Schwall abgehen. Es kann auch tröpfchenweise herausfließen, sodass die Schwangere es kaum oder gar nicht merkt. Ein Blasensprung ist auf jeden Fall ein Anzeichen dafür, dass die Geburt losgeht, wohingegen eine Geburt nicht zwingend mit einem Blasensprung losgeht.

Was tun beim Blasensprung?

Bei einem Blasensprung um den Geburtstermin herum ist es wichtig ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Der Weg ins Krankenhaus sollte ab diesem Zeitpunkt auf jeden Fall angetreten werden, allerdings bedeutet eine geplatzte Fruchtblase nicht zwangsläufig, dass das Baby in wenigen Stunden da ist.

Wichtig für Schwangere ist zu wissen, dass sie nach einem Blasensprung nicht mehr selber Autofahren sollten. Ist also gerade niemand da, der fahren kann, sollte ein Krankenwagen gerufen werden, mit dem dann der Weg ins Krankenhaus angetreten wird.

In den meisten Fällen kündigt sich die Geburt durch Wehen an

Schmerzen verursacht ein Blasensprung übrigens keine, da in der Fruchtblase keine Nerven liegen. Er wird von manchen Frauen als ein kleiner, innerlicher Knall wahrgenommen, manche merken den Vorgang auch jedoch gar nicht und halten die Flüssigkeit zwischen ihren Beinen zunächst für Urin. Fruchtwasser ist aber heller und riecht leicht süßlich, weshalb eine Verwechslung bei näherem Hinsehen ausgeschlossen ist.

Je nachdem, wie das Baby in der Fruchtblase liegt, kann es auch sein dass es mit dem Kopf das Leck in der Fruchtblase abdichtet und gar kein Wasser herauskommt. Dann kündigt sich die Geburt über Wehen und nicht über die Fruchtblase an – so wie es sowieso in den meisten Fällen passiert.

Welche Gefahren birgt ein Blasensprung?

Die größte Gefahr einer geplatzten Fruchtblase ist ein Nabelschnurvorfall. Sollte sich der Kopf des Babys nämlich noch nicht weit genug im Becken der Mutter finden, kann die Nabelschnur unter Umständen zwischen Muttermund und Kopf fallen. Wenn dann der Kopf des Babys auf die Nabelschnur drückt, kann es sein, dass das Kind nicht mehr ausreichend versorgt wird. Um das zu vermeiden, sollte sich die Schwangere seitlich hinlegen.

Hat der Gynäkologe beim letzten Untersuchungstermin festgestellt, dass der Kopf des Babys bereits fest im Becken sitzt, ist ein Abklemmen der Nabelschnur sehr unwahrscheinlich. Das seitliche Liegen ist daher meist eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Bei einem frühzeitigen Blasensprung steigt das Infektionsrisiko für Mutter und Kind

Tritt ein Blasensprung frühzeitig vor den Wehen auf, steigt das Infektionsrisiko für Mutter und Kind. Die Ärzte untersuchen dann regelmäßig die Blutwerte und die Körpertemperatur, um auf eine eventuelle Infektion direkt reagieren zu können. Sollten 48 Stunden nach dem Blasensprung immer noch keine Wehen aufgetreten sein, wird die Geburt eingeleitet.

Kommt es erst während der bereits begonnenen Wehen zu einem Blasensprung, merken das die meisten Frauen gar nicht mehr.

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