5 Gründe für das Ziehen im Unterleib während der Schwangerschaft

Ziehende Schmerzen im unteren Bauchbereich sind für viele Frauen als Mittelschmerz oder während der Periode alltägliche Begleiterscheinungen des normalen Zyklus.

In der Schwangerschaft kann das Ziehen im Unterleib aus unterschiedlichen Gründen auftreten. Meist sind diese unbedenklich, jedoch kann das Symptom in Einzelfällen auch Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein.

1. Ziehen im Unterleib – Anzeichen einer Schwangerschaft?

Neben dem Ausbleiben der Periode ist auch der positive Schwangerschaftstest ein sicheres Zeichen für eine frühe Schwangerschaft. Allerdings berichten immer wieder Frauen von Symptomen, die sie bereits vor diesen Indikatoren verspürten. Häufig wird ein leicht ziehender Schmerz im Unterleib zu diesem frühen Zeitpunkt als Anzeichen der Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut interpretiert. Ob Sie wirklich schwanger sind, können Sie anhand dieses eher unspezifischen Hinweises jedoch nicht zweifelsfrei feststellen.

2. Die Veränderung der Gebärmutter

Wird eine Frau schwanger, finden im Körper unzählige Veränderungen statt. Sowohl die Lage wie auch die Größe der Gebärmutter ändert sich bereits im frühen Stadium einer Schwangerschaft. Sie passt sich den Bedürfnissen des wachsenden Kindes an und übt einen starken Zug auf die Mutterbänder aus, die den Uterus in einer aufrechten und stabilen Position halten.

Die kräftigen Stränge aus Muskelfasern und Bindegewebe werden stark gedehnt und häufig merkt die Schwangere dies anhand der immer wieder auftretenden Schmerzen. Dieses Ziehen im Unterleib tritt durch Wachstumsschübe phasenweise während der kompletten Schwangerschaft auf und ist ein normales sowie unbedenkliches Symptom. Besonders typisch sind diese Beschwerden für das zweite Drittel einer Schwangerschaft.

3. Starke Belastung

Neben der normalen Dehnung der Mutterbänder können auch körperliche Belastungen eine Ursache für Ziehen im Unterleib sein. Sind Sie schwanger, kann dies beispielsweise während oder nach langem Gehen, dem Tragen von schweren Lasten und auch nach langem Stehen auftreten.

Diese Schmerz auslösenden Faktoren sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden, wenn Sie schwanger sind und möglichst oft kleine Entspannungspausen einplanen. Auch feucht-warme Wickel, eine Wärmflasche und das Tragen eines Stützgürtels im letzten Schwangerschaftsdrittel tragen zur Schmerzlinderung sowie zur Entlastung der Mutterbänder bei.

4. Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft

Bei rund einem Prozent aller Schwangerschaften kann es zu einer Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft kommen. Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt treten in diesen Fällen starke, meist auf eine Bauchseite begrenzte Unterleibsschmerzen auf. Die Schmerzintensität steigert sich schnell und häufig setzen weitere Symptome wie eine angespannte Bauchdecke und Schmierblutungen ein.

Eine extrauterine Schwangerschaft kann einen schweren und lebensbedrohlichen Verlauf nehmen, daher sollten Sie bei diesen Anzeichen unbedingt schnellstmöglich einen Frauenarzt aufsuchen. Dieser stellt anhand einer Ultraschalluntersuchung fest, ob sie schwanger sind. Ist dies der Fall, kann er bei auftretenden Komplikationen schnell entsprechende Maßnahmen einleiten.

5. Wehen oder nicht? Keine Angst vor falschem Alarm

Hält das Ziehen im Unterleib länger an als gewohnt, wird es stärker oder kommen weitere Beschwerden wie Fieber, Krämpfe oder Blutungen hinzu, sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Sind die Beschwerden sehr heftig, sollten Sie auch vor einer Fahrt in die Notaufnahme nicht zurückschrecken.

Wenn Sie schwanger sind, können sich hinter diesen Symptomen ernste Erkrankungen, vorzeitige Wehen oder eine beginnende Fehlgeburt verbergen. Insbesondere wenn das ungewöhnlich heftige Ziehen im Unterleib von Blutungen begleitet wird, ist eine sofortige Reaktion anzuraten. Zögern kann zu gesundheitsgefährdenden Folgen für Mutter und Kind führen – daher sollten Sie bei unklaren Beschwerden immer einen Arzt zurate ziehen.

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