Trennung: Verhindern Sie, dass das Kind leidet

Nahezu die Hälfte aller Ehen werden in Deutschland geschieden. Jährlich sind annähernd 100.000 Kinder betroffen. Die Trennung der Eltern kann ein Kind in eine tiefe Krise stürzen. Oder sie kann einen Wendepunkt darstellen, an dem sich an den Schmerz auch gute Perspektiven anschließen. Was davon geschieht, hängt entscheidend vom Verhalten der Eltern ab. Wie verhalten Sie sich richtig?

Kinder brauchen Klarheit

Bewahren Sie Ihr Kind vor Beeinträchtigungen in der Schule wie Leistungsabfall, Verhaltensauffälligkeiten oder einem inneren Rückzug. Eine Trennung der Eltern löst bei jüngeren wie auch bei älteren Kindern Ängste aus. Sie sind verunsichert und fragen sich, was wohl aus ihnen wird.

Diese Ängste summieren sich mit Schuldgefühlen. Denn oft beziehen die Kinder den Auszug eines Elternteils auf sich und denken, sie seien dem Vater oder der Mutter nicht mehr wichtig. Sprechen Sie deshalb mit ihrem Kind über die Zukunft.

Keinesfalls sollte dies beiläufig oder als Drohung dem Partner gegenüber geschehen. Setzen Sie sich vielmehr beide mit dem Kind zusammen und erklären ihm, wie es weitergeht, v. a. bei wem es leben wird und wie der Kontakt mit dem anderen Elternteil voraussichtlich aussehen wird. Hierbei sollte auch verdeutlicht werden, dass die Trennung eine Sache zwischen den Eltern ist und das Kind dafür nicht die Ursache ist.

Schuldzuweisungen vermeiden

Nur selten schaffen es Eltern, Auseinandersetzungen vor den Kindern gänzlich zu vermeiden. Doch keinesfalls sollten Sie im Gespräch mit dem Kind Schuldzuweisungen an den anderen richten. Da das Kind ja beide Elternteile liebt, wehrt es solche Anschuldigungen oftmals sogar ab und wendet sich von demjenigen Elternteil ab, der auf den anderen einhackt.

Vernachlässigung verhindern

Viele Eltern brauchen in der Trennungszeit viel seelische Kraft für sich. Damit das Kind nicht aus dem Blick gerät, können sich z. B. die Großeltern in dieser Zeit verstärkt um das Kind kümmern. Nehmen Sie sich wieder Zeit, um etwas Schönes mit dem Kind zu erleben, z. B. einen Zoobesuch. Allerdings sollte daraus kein Wettbewerb entstehen, welcher der Partner dem Kind am meisten bietet.

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