So gelingt die erste Lehrer-Eltern-Sprechstunde

"Inzwischen bin ich schon ziemlich gut darin, die Lehrerin voll zu schleimen. Noch nicht so perfekt wie manch andere Eltern bei uns, aber auf dem Weg dahin." So lautet der Eintrag einer Mutter in einem Internet-Blog. Sie irrt sich aber, wenn sie denkt, sie täte ihrem Kind damit einen Gefallen. Bauen Sie vielmehr eine ehrlich gute Beziehung zur Lehrerin auf. Beginnen Sie damit in der ersten Sprechstunde.

Auf das Gespräch vorbereiten

Je besser Sie sich auf das Gespräch vorbereiten, umso weniger Nervosität baut sich in Ihnen auf:

  • Sammeln Sie langfristig alle Fragen, die sich während der Hausaufgaben stellen. Schreiben Sie sich auch auf, was Ihnen unklar ist oder welche Verhaltensweisen und Erzählungen Ihres Kindes Fragen aufwerfen.
  • Wie schätzen Sie die bisherige Lernentwicklung Ihres Kindes ein?
  • Kommt es mit den Anforderungen der Schule klar?
  • Macht es Fortschritte?
  • Lernt es bereitwillig?
  • Wie ist seine Beziehung zur Lehrerin und zu den Mitschülern?
  • Zu welchen Themen möchten Sie den Rat der Pädagogin einholen?

Notieren Sie sich Fragen und Stichworte auf einen Notizblock oder eine Karteikarte, damit Sie sich nicht nach dem Gespräch ärgern, weil sie etwas vergessen haben. Legen Sie diese Merkhilfe im Gespräch vor sich auf den Tisch; das müssen Sie nicht verstecken.

Auf eigene Fragen hinweisen

Und nun sitzen Sie tatsächlich der Lehrerin Ihres Kindes gegenüber. Um die Leitung des Gesprächs brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Das macht die Lehrerin. Damit Sie aber auf jeden Fall Platz für Ihre Anliegen bekommen, machen Sie gleich nach den einführenden Worten der Lehrerin darauf aufmerksam, dass Sie schon sehr gespannt sind, was es aus Sicht der Lehrerin über Ihr Kind zu sagen gibt und dass Sie hoffen, dass auch für Ihre Fragen Zeit bleibt.

Informationsaustausch im Zentrum

Ziel und Zweck der Elternsprechstunde ist aus Sicht der Schule, die Eltern über den Lernstand des Kindes zu informieren und bei anstehenden Problemen gemeinsam Lösungen zu finden. Aus diesem Grund informiert die Lehrerin Sie darüber, was Sie in Bezug auf das Lernen und auf das Verhalten Ihres Kindes beobachtet. Nutzen Sie die Gelegenheit, auch Ihre Beobachtungen zu schildern und Fragen zu klären und ob Ihr Kind sich wohlfühlt. Dabei können Sie der Lehrerin auch rückmelden, was Sie besonders positiv finden. Mit „Schleimen“ haben die anerkennenden Worte nichts zu tun.

Eine lösungsorientierte Haltung einnehmen

Natürlich würden Sie am liebsten nur Lobesworte auf allen Gebieten hören. Doch auch wenn die Lehrerin Kritik äußert, nehmen Sie das nicht persönlich. Fragen Sie vielmehr nach, was sich ändern soll und was Sie dazu beitragen könnten. Fällt beispielsweise einem Kind das formgerechte Schreiben schwer, lassen Sie sich Tipps geben, wie sich die Handmotorik schulen lässt.

Fazit: Der gegenseitige Informationsaustausch steht im Mittelpunkt der  Elternsprechstunde. So bleiben Sie über den Lernstand auf dem Laufenden und bauen einen guten Kontakt zur Lehrerin auf.

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