Menschen entsetzt über neuen Amoklauf in Lörrach

Es soll eine Beziehungstat gewesen sein: der Amoklauf in Lörrach. Vier Menschen mussten dabei ihr Leben lassen, und in Deutschland diskutiert man erneut über den vielleicht zu leichten Zugang zu todbringenden Waffen.

Schon nach dem Amoklauf in Winnenden schlugen die Wellen, die die Diskussion um die sichere Aufbewahrung von Waffen ausgelöst hatte, hoch. Am 19.09.2010 kamen in Lörrach erneut Menschen durch ein Gewehr zu Tode. Hätte die Tat vielleicht mit anderen Gesetzen verhindert werden können?

Hätte der Amoklauf verhindert werden können? 
Fühlen auch Sie lähmendes Entsetzen, wenn Sie aus den Nachrichten erfahren, dass völlig Unbeteiligte Opfer eines Gewaltverbrechens wurden, weil plötzlich jemand einen Amoklauf vornimmt? Mit einem Mal scheint der Schutzwall, mit dem man die eigene Familie umgibt, sehr löchrig. Wie schnell ist etwas passiert! In solchen Situationen wird oft der Ruf nach neuen Gesetzen laut. Doch könnten diese eine solche Tat wirklich verhindern? Oder ist es ein gesellschaftliches Problem, das durch Ignoranz und Anonymität geprägt ist? 

Kann man sich vor einem Amoklauf schützen? 
Mit hundertprozentiger Sicherheit garantiert nicht. Doch, was Sie tun können, um ein solches Risiko zu minimieren:

  • Bewahren Sie grundsätzlich keine Waffen im Haus auf. Waffen als Sportgeräte können auch in den Stahlschränken der Vereine sicher untergebracht werden.
  • Schauen Sie nicht weg, wenn Sie merken, dass sich Familienmitglieder, Nachbarn, Freunde oder Bekannte ich in psychisch schwierigen Situationen befinden. Helfen Sie! Jeder Amoklauf hat seine Vorgeschichte.
  • Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Konflikte. Zeigen Sie, dass Gewalt keine Lösung ist.

Die Gründe für einen Amoklauf sind vielfältig 
Mit Sicherheit kann man einen Amoklauf nicht vorhersagen, doch etwa im Fall Winnenden hätte man ihn wahrscheinlich verhindern können, wenn dem Jungen der Zugang zu den Waffen des Vaters erschwert worden wäre. In Lörrach soll es eine 41-jährige Rechtsanwältin gewesen sein, ebenfalls mit einer Sportwaffe. Zusätzliche Gesetze hätte diese Tat kaum verhindern können. Doch wir können präventiv tätig werden – vor allem die Schulen und Eltern sind gefragt. Sie können Kindern schon früh Alternativen zu gewalttätigen Konfliktlösungen näherbringen und für Gespräche bei Problemen zur Verfügung stehen.