Lernförderung und Lernhilfen bei AD(H)S

Eltern mit AD(H)S Kindern und auch betroffene Erwachsene wissen, wie schwer die Schulzeit, die Hausaufgaben und eben auch das Berufsleben sein kann. Wenn man ein paar Dinge beachtet und sich auf das Kind einlässt, kann diese Zeit aber durchaus lehrreich sein und entstresst werden. Erfahren Sie hier mehr über bestimmte Lernhilfen bei AD(H)S.

Der Schulalltag mit betroffenen AD(H)S Kindern sieht leider immer noch so aus, dass die Lehrer sich über die Kinder beschweren, die Eltern von der Hausaufgabensituation überfordert sind und die Kinder selber immer frustrierter werden und sich nichts mehr zutrauen. Aus diesem Teufelskreis ist ein Entkommen sehr schwer und für die Kinder alleine unmöglich. Die Kinder und auch die Eltern brauchen in dieser Situation Hilfestellungen, um den Alltag und die Schulsituation zu entstressen, um wieder positiv und gelassener mit ihren Kindern umgehen zu können.

Gerade der positive Umgang und das Weg von den Defiziten und Schwächen der Kinder sind für diese „überlebenswichtig.“

Die Kinder können in manchen Situationen nicht anders reagieren, als sie dann reagieren. Da diese Reaktionen aber so gar nicht konform sind, mit dem, was Lehrer, Eltern und Umwelt erwarten, sind diese Kinder von einer enormen emotionalen Frustration betroffen. Es ist nachgewiesen, dass diese Kinder Defizite mit ihrem Selbstvertrauen haben, dass bis zur Depression gehen kann.

Da die Kinder aber durch ihr manchmal nicht tolerierbares Sozialverhalten auffallen, um eben auch das angegriffene Selbstvertrauen zu kompensieren, kommt die Umwelt meistens auf das Ergebnis, dass diese Kinder ein „zu viel“ an Selbstvertrauen hätten.

Ein vernünftiger Umgang mit den Kindern im Kindergarten, in der Schule, im Ausbildungsbetrieb und natürlich auch zu Hause kann vieles verbessern und es den Kindern und dem Umfeld einfacher machen, mit den liebenswerten Eigenarten zurecht zu kommen. Es gibt bestimmte Lernförderungen und Lernhilfen bei AD(H)S, die weiterhelfen können.

Lernhilfen bei AD(H)S

Sollten Sie als Eltern das Gefühl haben, dass in der Schule nicht wirklich auf Ihr Kind eingegangen wird und dass es dort zum „Sündenbock“ gemacht wird, scheuen Sie nicht das Gespräch mit der Lehrkraft. Eine Lehrkraft, die AD(H)S-typisch auf das Kind eingeht, erleichtert den Schulalltag und ermöglicht eine vernünftige Schullaufbahn.

Wenn Sie zudem versuchen ein paar der folgenden Lernhilfen bei AD(H)S in den Alltag einzubauen, wird die Schullaufbahn erfolgreicher:

  • Mit Eintritt in die Schule ist eine unterstützende Therapie hilfreich.
  • Kommt Ihr Kind mit den neuen Strukturen in der Schule nicht klar, kann ein Strukturtraining für Alltag und Schule helfen.
  • Sprechen sie offen und ehrlich mit der Lehrkraft.
  • Stellen sich Teilleistungsstörungen ein, suchen Sie umgehend einen Lerntherapeuten auf. (Je früher die Störungen behoben werden, umso besser für Ihr Kind.)
  • Als Lernhilfe bei AD(H)S gilt auch das Aufmerksamkeitstraining. (Können Sie auch gut zu Hause machen – wenn die Lage nicht zu angespannt ist.)
  • Sind Sie als Eltern schon völlig entnervt von der Hausaufgabensituation, suchen Sie sich Unterstützung. Sie können Ihrem Kind nur helfen, wenn Sie optimistisch und entspannt sind.
  • Bewegung ist wichtig.
  • Probieren Sie aus, ob Ihr Kind mit leiser, entspannter Musik im Hintergrund besser lernt.
  • Legen Sie einen klaren Tagesrhythmus fest. Wann wird mit den Hausaufgaben angefangen, wann sollten sie zu Ende sein.
  • Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein.
  • Arbeiten Sie mit Verstärkerplänen. (Das geht auch in der Schule.)
  • Erarbeiten Sie klare Regeln und klare Konsequenzen und halten Sie sich IMMER daran.
  • Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass Fehler zum Leben dazu gehören. Es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht.
  • Als Lernhilfe bei AD(H)S gilt auch soziales Kompetenztraining bei Kindern/Jugendlichen, die starke Probleme mit anderen Kindern/Jugendlichen haben.

Es gibt auch viele spezielle Trainings für Erwachsene.

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