Spätes Baby: Wenn die Familienplanung sich verzögert

Kinder sollten rechtzeitig geboren werden, damit die Mutter mit den enormen Strapazen einer Schwangerschaft und Geburt fertig werden und das Risiko für sie und das Baby minimiert werden kann. Aber mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten kann auch, wenn es sich um ein spätes Baby handelt, ein guter Startsprung ins Leben geebnet werden. Nebenher gibt es viele Faktoren, die für diese Verzögerung in der Familienplanung sprechen.

Familienplanung: Natur und Lebensbedingungen von heute laufen auseinander

Ausbildung und Beruf fällt bei der jungen Frau von heute genau in die Zeiten ihrer größten natürlichen Fruchtbarkeit. Es dauert auch meist länger für die berufliche Etablierung. Während dieser angespannten Perioden können und wollen die Frauen nicht noch die Belastungen einer Schwanger- und Mutterschaft auf sich nehmen.

Unausgereifte Partnerschaften sind ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor. Ehe eine Frau sowohl ihre berufliche Festigung erreicht, dazu noch den richtigen Partner gefunden hat und dieser auch noch mit einer Familienplanung einverstanden ist, die auf „grün“ geschaltet ist, muss Frau von heute Unglaubliches meistern.

Familienplanung: Das Baby hat zeitlich den letzten Rang

Es soll erst kommen, wenn alles geordnet und ein Kind willkommen ist. Die Folge ist eine immer weitere Verlagerung der ersten Schwangerschaft nach hinten. Dass sich dennoch der späte Kinderwunsch noch erfüllen lässt, verdanken viele Spätgebärende einer medizinischen Errungenschaft: der Perinataldiagnostik und Kinderwunschbehandlung. Sie kann heute auf Erfolgsraten von 45 Prozent (2008) verweisen und ermöglicht auch Spätgebärenden eine gute Chance auf ein gesundes Kind jenseits der Dreißig.

Familienplanung: Klappt die späte Familienplanung, profitiert das Baby

Es wird in ausgereifte Familienverhältnisse hinein geboren. Die Eltern können das staatliche „Elterngeld“ in Anspruch nehmen, während jüngere Frauen kaum die Möglichkeit haben, Ihren Job für diese Babyunterbrechung an den Nagel zu hängen. Dies könnte den Karriereweg für immer verbauen. Bei der gefestigten Familie ist die Entscheidung für die berufliche Unterbrechung leichter zu bejahen. Damit ist das Baby von vornherein umsorgter und willkommener und damit auch geliebt – der Hauptfaktor für Babys Gedeihen. .

Familienplanung: Mehr Zeit, mehr Erfahrung, mehr Raum für sein Leben

Der neue Erdenbürger wird mit offenen Armen empfangen. Alles hat sich auf ihn eingerichtet und er darf den Eltern die Zeit stehlen, denn man hat auf ihn gewartet. Diese Eltern können viel bewusster das Gedeihen ihres Kindes verfolgen, als es oftmals in jüngeren Jahren möglich gewesen wäre. Unbestritten bleibt dennoch die junge Erstgebärende das Normal – nur das es heute so selten anzutreffen ist, dass es sich vom Normal zur Besonderheit verändert hat.

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