Malvergnügen – So können Sie kindliche Kreativität anregen

Kinder malen mit komplettem Körpereinsatz, was sich in großen Schwüngen, die den kompletten Arm einbeziehen widerspiegelt. Oftmals fällt es Kindern schwer sich zu bremsen, so dass über den Rand des Blattes hinaus gemalt wird, weswegen große Blätter hilfreich sind. Bei dem Einsatz von Papier ist es gerade bei kleinen Kindern effektiv, dickeres Papier zu verwenden.

Malen ist mit „rauem“ Papier einfacher, da die Stifte nicht so leicht gleiten und Kindern ihre Stiftbewegung leichter kontrollieren können. Papier mit einer Hochglanzoptik ist ebenfalls nicht empfehlenswert, denn die Farbtöne werden nur schlecht angenommen.

Die Struktur des Untergrunds und des Papiers ist ausschlaggebend für die Effekte, die während des Malens entstehen. Eine kleine Ansammlung verschiedener Papiersorten bestehend aus farbigen, rauen, glatten oder marmorierten Strukturen lädt zum Ausprobieren ein. Damit sich Ihr Kind ungestört ausprobieren kann, empfiehlt sich ein stabiler Untergrund wie zum Beispiel ein Tisch und eine abwaschbare Unterlage.

Mit diesen Voraussetzungen kann sich Ihr Kind ausleben, frei von Druck und Einschränkungen. Zum Schutz der Bekleidung ist es ratsam, ein altes übergroßes T-Shirt oder einen Malkittel zu verwenden.

„Übung macht den Meister“

Das Zeichnen beziehungsweise Malen unterliegt bei einem Kind ebenso wie die Entwicklung einem Prozess. So werden aus den scheinbar nicht zusammenhängenden Strichen oder Kreisen ein Strichmännchen und schließlich ein vollständiges Bild. Ebenso wie aus dem ersten Brabbeln bald Worte und schließlich komplette Sätze werden.

Ein jeder der kindlichen Entwicklungsschritte verläuft von Kind zu Kind unterschiedlich. Ein kreatives Arbeiten mit verschiedenen Materialien wie Fingermalfarben, Knete und Naturmaterialien ermöglicht Kindern nicht nur, sich auszuprobieren, sondern unterstützt zudem die Entwicklung. Das kreative Arbeiten spricht mehrere Sinne an, was das Gehirn stimuliert. Ein Leistungs- oder Zeitdruck hat auf die Entwicklung keinen Einfluss, im Gegenteil.

Sieben bis achtzehn Monate – Spurschmieren

Das Schmieren von Spuren gilt als die erste Form des bildnerischen kindlichen Ausdrucks. Diese Form des kreativen Arbeitens ist bereits möglich, bevor der erste Stift richtig gehalten werden kann. Bereits Babys mit sieben Monaten sind von einem „Malen“ und Fühlen mit Fingermalfarben fasziniert. Aufgrund des verstärkten Einsatzes der Sinne Fühlen und Schmecken eignen sich für Kleinkinder besonders teigige und flüssige Materialien.

Zwölf bis sechsunddreißig Monate – Kritzeln

Die zweite Form des bildnerischen Gestaltens besteht darin, die ersten sichtbaren Formen offenbaren. Bevorzugte Formen sind Kreise, die in diversen Größen aufgemalt werden. Die zweite Form tritt erst dann ein, wenn das Kind in der Lage ist, einen Stift zu halten und zu führen. Die Hand- und Armbewegungen sind schwungvoll und rhythmisch, was verschiedenartige Kritzeleien entstehen lässt. Im Laufe der Zeit wird die Bewegung der Schulter mit einbezogen, was den Kritzeleien charakteristische Formen verleiht.

Neue Ideen für Malen mit Kindern ermöglichen das Anregen der kindlichen Ausdauer, Kreativität und Entwicklung. Kinder sind neugierig und möchten ihre Welt entdecken, unterstützen Sie es und bieten Sie ihnen verschiedene Materialien. Indem Sie sich an dem Malen, Kleben und Basteln beteiligen, können Sie Ihrem Kind jederzeit Anregungen geben und so einem Entstehen von Langeweile vorbeugen.

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