Mit Schulschach fördern

Dass Schulschach immer beliebter wird, ist kein Zufall: Konzentration, Ausdauer und strategisches Denken werden erkennbar. Und diese Eigenschaften sollen bei den Schülern ja gefördert werden. Der einfachste Weg besteht in der Gründung einer Schulschach-Arbeitsgemeinschaft an Ihrer Schule, geleitet von einem kompetenten Lehrer. Wenn Sie kein Schachtalent in Ihrem Kollegium haben sollten, können Lehrkräfte das Angebot der deutschen Schulschachstiftung nutzen und sich fortbilden.
Das mehrtägige Seminar führt zum sogenannten "Schulschachpatent". Weiterführende Informationen finden Sie unter www.schulschachstiftung.de. Sie können auch außerschulische Partner heranziehen, wie örtliche Schachclubs. Da Schach als Sport gilt, können Sie mit den Übungsleitern unter den Kooperationsverträgen der Kultusministerien mit den Sportverbänden Verträge  im Rahmen von Programmen wie "Sport nach Eins" oder der Ganztagsschule abschließen.

Schach-AG

Neben einer kompetenten Lehrkraft brauchen Sie für das Schulschach nur noch Schachbretter, -figuren und Schachuhren sowie ein Curriculum. Ihre Schüler brauchen Gelegenheit, das Spiel kennenzulernen, wie etwa durch eine Schnupperstunde oder einen Tag der offenen Tür bei der AG.
Strategie zählt
Schach besticht durch den Einsatz allgemeiner Denk- und Problemlösungsverfahren. Die Denkstrategien, die sich Ihre Schüler beim Schulschach aneignen, helfen ihnen, auch andere Probleme systematisch zu lösen. Davon können vor allem leistungsschwächere Schüler profitieren, wie eine Studie der Universität Trier besagt. Mit folgender Erklärung: Die Kinder haben diese Strategien nicht von sich aus entwickelt und machen mit entsprechendem Training besonders große Fortschritte.

Transfer fördern
Greifen Sie die Denkregeln in verschiedenen Unterrichtsfächern auf, wenn systematische Problemlösung gefragt ist. Dadurch fördern Sie den Transfer in den Alltag.
Für das Training des systematisch strategischen Denkens durch das Schulschach empfiehlt Professor Freese von der Freien Universtität Berlin diese 15 Denkregeln:
  1. Nimm dir Zeit, über das Problem nachzudenken.
  2. Entscheide, was das zu lösende Problem ist.
  3. Betrachte alle Seiten des Problems.
  4. Arbeite systematisch, Schritt für Schritt.
  5. Entwickle möglichst viele Ideen und wähle erst zum Schluss eine aus.
  6. Lass auch außergewöhnliche Ideen zu, die zuerst abwegig erscheinen.
  7. Denke an alle Lösungen, die du schon einmal ausprobiert hast.
  8. Betrachte alle wichtigen Personen und Gegenstände, die im Spiel sind und denke über alle Einzelheiten nach.
  9. Lass deine Gedanken wandern, während du Ideen sammelst. Fast alles kann eine Idee für die Lösung liefern.
  10. Wenn du feststeckst, gehe gedanklich in eine andere Richtung, aber gib nicht auf.
  11. Wenn dir die Ideen ausgehen, betrachte das Problem von einer anderen Seite.
  12. Denke den Weg noch einmal zurück und gehe alle Fakten des Problems noch einmal durch, um festzustellen, ob du etwas übersehen hast.
  13. Überprüfe jede Idee anhand der Fakten und beurteile, wie gut sie ist.
  14. Wenn du ein Problem nicht verstanden hast, versuche, es zu erklären. Unverstandenes klärt sich oft beim Aussprechen.
  15. Gibt es mehrere unverstandene Dinge in dem Problem, versuche, sie mit einer einzigen Idee zu erklären.