Ihr Kind macht Rechenfehler? Lernmethoden & Lerntipps

Macht Ihr Kind häufig Rechenfehler? Oder hat einfach kein Interesse an diesem Metier? Keine Panik! Bei der Mathematik verhält es sich ähnlich wie bei den Sprachen. Wer eine Fremdsprache häufig hört oder spricht, lernt sie schneller. Genauso ist es mit den Rechenfähigkeiten. Je früher und öfter ein Kind sich spielerisch im Alltag mit mathematischen Zusammenhängen beschäftigt, desto leichter geht ihm die Mathematik später von der Hand. Lassen Sie sich von unseren vielfältigen Anregungen inspirieren und entdecken Sie mit Ihrem Kind die spannende Welt der Mathematik.
Rechenfehler? Lernmethoden & Lerntipps
Schon mit sechs Monaten können Kinder Mengen bis drei erkennen und bereits im Alter von vier Jahren gelingt es ihnen, erste einfache Rechenaufgaben zu lösen. Das Gehirn ist nun soweit gereift, dass die Mathematik Einzug erhalten kann. Schon lange vor der ersten Klasse, erst recht im Grundschulalter, sollten Sie Ihrem Kind den Umgang mit Ziffern, Zahlen, Mengen, Gewichten, Maßeinheiten und Geld schmackhaft machen.
Die Lebenswelt Ihres Kindes ist voll von spannenden Anwendungsmöglichkeiten – in der Küche, im Kinderzimmer, im Supermarkt oder im Garten warten zahllose Rechenaufgaben nur darauf, entdeckt zu werden. Beschäftigen Sie sich und Ihr Kind mit diesen Aufgaben und es wird später in der Schule weniger Rechenfehler machen.
Rechenfehler vermeiden durch Raum-Lage-Wahrnehmung und Reihenbildung
Unterstützen Sie die mathematische Wahrnehmungsfähigkeit Ihres Kindes, indem Sie die folgenden Spiele zur Raum-Lage-Wahrnehmung einsetzen. Für den Prozess des Rechnens ist die sichere Identifikation von rechts und links sowie oben und unten absolut notwendig.
1. Spiel gegen Rechenfehler: Wo ist der Ball versteckt?
Fertigen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Karte an, auf der die gesamte Wohnung aufgezeichnet ist. Nehmen Sie ein großes Blatt Papier, damit auch Details möglichst gut erkennbar eingezeichnet werden können. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, was genau auf der Zeichnung zu sehen ist.
Je älter Ihr Kind ist, desto detaillierter kann die Zeichnung sein und umso anspruchsvoller das Versteck. Nun verstecken Sie an einem bestimmten Ort in der Wohnung eine Münze. Diesen geheimen Ort markieren Sie nun auf der Zeichnung mit einem Symbol, zum Beispiel einer Büroklammer. So wird das Bild nicht durch eine Markierung unbrauchbar. Ihr Kind soll nun anhand der Zeichnung das Versteck finden. Wie gut kann es sich orientieren?
Variation: Als Schatzsuche kann dieses Spiel auch am Geburtstag viel Spaß machen. Wichtig ist, dass die Kinder nicht ziellos durch die Wohnung laufen und wild drauf los suchen, sondern die Zeichnung benutzen.

2. Spiel gegen Rechenfehler: Reihenfolgen erkennen und erweitern
Die Spielleiterin/der Spielleiter sitzt mit den Kindern in einer Reihe (bitte nicht im Kreis, da die Wahrnehmung sonst unterschiedlich ist), und alle Bauklötze liegen auf einem Häufchen vor den Kindern. Nun wird eine beliebige Sequenz aus vier oder mehr Bauklötzen vorgelegt. Zum Beispiel: Rotes Quadrat, blaue Kugel, rotes Quadrat, gelbes Rechteck.

Variation 1: Die Kinder nehmen sich nun von dem Häufchen die entsprechenden Bauklötze und legen alle diese Formen nach. Ist dies geschehen, werden sie aufgefordert, bei den anderen zu schauen, ob es geklappt hat. Waren alle erfolgreich, werden die Kinder gelobt. Alle Kindern wandern wieder zurück.

Variation 2: Die Kinder können versuchen, eine Reihe logisch fortzusetzen. Rotes Quadrat, blaue Kugel, rotes Quadrat, blaue Kugel… was kommt jetzt? Dabei kann der Schwierigkeitsgrad immer weiter zunehmen. Mit einfachen Reihen können Sie schon im Vorschulalter beginnen. Komplizierte Folgen sind auch für Fünftklässler noch eine Herausforderung.

Praxis-Tipp „Rechenfehler vermeiden“
Neben der genauen Wahrnehmung der Reihenfolge lernen Kinder hierbei auch ganz nebenbei die verschiedenen Formen kennen! Daher ist es wichtig, dass die Formen auch korrekt benannt sind. Am sichersten ist es, das Spiel auf die Grundformen Kugel, Dreieck, Rechteck und Quadrat zu beschränken. Dieses Spiel kann im Schwierigkeitsgrad dem Können der Kinder sehr gut angepasst werden.