Wie Kinder mit Spaß Lesen lernen

Lesen ist wichtig für die Entwicklung eines Kindes. Leider lassen sich vor allem Jungen lieber von Medien wie Fernsehen und Computer berieseln statt zu einem Buch zu greifen. Mit unseren Tipps können Sie Ihr Kind für den Lesespaß begeistern.

Sind Bücher überhaupt noch zeitgemäß oder werden sie von den modernen Medien vollkommen verdrängt? Zumindest Lesekompetenz wird überall vorausgesetzt: Von der Bedienungsanleitung über Beschriftungen bis zum Dosenetikett im Supermarkt. Aber Lesen bedeutet so viel mehr. Der Leser kann in fremde Welten eintauchen und sich in andere Personen einfühlen. Er lernt andere Lebensweisen kennen und wird toleranter gegenüber anderen. Lesen fördert nicht nur die emotionale Entwicklung des Kindes, Lesen regt auch die eigene Kreativität und Fantasie an.

Nicht immer entwickeln sich Kinder zu Leseratten. Aber Sie können die Lesekompetenz Ihres Kindes positiv beeinflussen. Das ist wichtig, denn ein Kind, das schlecht liest, bekommt zwangsläufig in der Schule Probleme. Probieren Sie einige unserer Ratschläge aus, aber gehen Sie behutsam vor. Sobald Sie zuviel Druck ausüben, wird sich das Kind verweigern.

  1. Lesen beginnt eher als Sie denken. Schon Kleinkindern sollten Sie jeden Abend eine Geschichte mit bunten Bildern vorlesen. Unbewusst entwickelt das Kind ein Gefühl für den Sprachrhythmus und die Betonung der Worte. Und ganz nebenbei ist Vorlesen ein entspannendes Abendritual, das die Bindung zwischen Eltern und Kind stärkt.
  2. Sobald Ihr Kind die Grundschule besucht, wird es motiviert, selber Bücher zu lesen. Inzwischen gibt es interessanten Lesestoff für Erstleser. Er zeichnet sich durch große Schrift, einfache Texte und viele Illustrationen aus. Empfehlenswert sind Reihen mit wiederkehrenden Hauptpersonen. Begeistert sich ein Kind für einen kleinen Helden, möchte es natürlich alle Bücher dieser Reihe lesen.
  3. Besuchen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig die Stadtbibliothek. Zum einen ist sie preiswert und fantastisch gut sortiert, zum anderen können Sie die Mitarbeiter ansprechen, wenn Sie Hilfe brauchen. Meistens bieten die Bibliotheken für Kinder auch Vorlesenachmittage an.
  4. Die Auswahl der Bücher ist entscheidend. Das pädagogisch wertvolle Buch bringt nichts, wenn Ihr Kind es nicht liest. Anfangs sollten Kinder die Geschichten lesen, die Ihnen gefallen. Mädchen begeistern sich für Internat- und Pferdegeschichten, Jungen schwärmen für Piraten und Detektive. Auch Bilderbücher sind immer noch aktuell, aber auch Sachbücher reizen manche Kinder.
  5. Lösen Sie sich von der Vorstellung, der Lesestoff müsste hochwertig sein. Wenn Ihr Kind nur Comics verschlingt, schult es trotzdem seine Lesekompetenz. Dank der Bilder sind Comics leicht zu lesen und eignen sich gut für Kinder, denen das Lesen schwer fällt.
  6. Lesen gehört zum Alltag. Es gibt so viele Möglichkeiten, in denen Ihr Kind ganz nebenbei und spielerisch seine Lesefähigkeiten üben kann: Ein Backrezept vorlesen, die Aufschrift auf Dosen entziffern, die Einkaufsliste lesen, die Überschrift der Tageszeitung etc.
  7. Extreme Lesemuffel überlisten Sie mit Büchern oder Kinderzeitschriften, die die Neugierde der Kinder wecken. Während sie Rätsel lösen, ein Quiz lösen oder lustige Geschichten lesen, üben sie ganz nebenbei ihre Lesekompetenz.
  8. Fast alle Kinder lieben Gesellschaftsspiele. Oft gehören zum Spiel Karten, die laut vorgelesen werden müssen, zum Beispiel die Ereigniskarten bei Monopoly.
  9. Eltern sind die Vorbilder für Ihre Kinder. Zeigen Sie, dass Sie gerne lesen. Versuchen Sie, entspannte Zeiten für dieses stille Vergnügen einzuplanen. Wenn es draußen regnet, kuscheln sich alle mit einem Buch auf das Sofa zu einer gemütlichen Lesestunde.