Weihnachten ohne Stress erleben

Jedes Jahr wieder tappen vor allem Frauen in die Weihnachts-Stressfalle. Sie wollen alles perfekt machen, stehen stundenlang in der Küche und ärgern sich, weil keiner mit anpackt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie und Ihre Familie ein harmonisches Weihnachtsfest erleben können.

Harmoniefalle

Die Kerzen glänzen, das Festessen duftet verführerisch und die adrett gekleidete Familie sitzt glücklich beisammen. Stopp, trennen Sie sich von derart unrealistischen Werbeklischees. In Wahrheit treffen an Feiertagen Menschen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen von einem gelungenen Tag zusammen. Oft sind es gerade übertriebene Harmonieerwartungen, die zwangsläufig zu Streitereien führen.

Familienrat

Setzen Sie sich einige Tage vor Weihnachten mit der Familie zusammen. Jeder darf seine Wünsche für ein gelungenes Fest äußern. Nehmen Sie es bitte nicht persönlich, wenn die Familie dieses Jahr auf Ihren üppigen Gänsebraten verzichten möchte oder den Besuchsstress bei Verwandten ablehnt.

Gemeinsam kann die Familie beraten, wie die Feiertage ablaufen sollen. Akzeptieren Sie aber auch, wenn die Familie einmal etwas ganz anderes machen möchte, zum Beispiel über die Feiertage verreisen.

Zeit zum Rückzug

Zu viel Nähe ist nicht immer gut. Wenn die Familie über die Festtage ständig aufeinander hockt, ist Streit vorprogrammiert. Trennen Sie sich von der Illusion, Weihnachten müsste die Familie immer alles gemeinsam unternehmen.

Neben den gemeinsamen Aktivitäten ist es sinnvoll, wenn jeder kleine Freiheiten einplant: Wollen Ihre Kinder einen Film schauen, gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Mann spazieren. Und Jugendliche treffen sich lieber mit Gleichaltrigen statt die Verwandten zu besuchen.

Besuchsmarathon

Kinder sind besonders gestresst, wenn Sie in den Weihnachtstagen auch noch die Großeltern und Verwandte besuchen sollen. Überlegen Sie sich eine Alternative. Vielleicht trifft sich die ganze Verwandtschaft zu einem Frühstücksbrunch in einem Restaurant. Oder die Großeltern kommen zu Ihnen, dann können sich die Kinder gelegentlich in ihr Zimmer zurückziehen.

Zuckerbrot

Manchmal sind Besuche bei den Großeltern unvermeidlich. Erklären Sie Ihren Kindern, warum Sie die Verwandten nicht enttäuschen möchten. Belohnen Sie Ihre Kinder mit einem gemeinsamen Event: Ein Besuch im Zoo, eine Schnitzeljagd durch den Wald, Gesellschaftsspiele, eine Kissenschlacht …

Sie sind keine Küchenmagd

Verbringen Sie die Festtage nicht in der Küche! Schon vor dem Fest stürzen sich viele Frauen in den Großputz. Gehen Sie mit den Augen eines Gastes durch die Wohnung und putzen Sie nur Fenster, die wirklich unansehnlich sind.

Erleichtern Sie sich auch das Kochen. Zaubern Sie einmal ein tolles Menu, die Reste reichen garantiert für den nächsten Tag. Und wenn die Familie nicht auf den Kuchen verzichten möchte, im Tiefkühlregal finden Sie eine fantastische Auswahl leckerer Torten.

Teamwork

Frauen erwarten immer, dass andere ihre Bedürfnisse erkennen und ärgern sich, wenn ihnen zum Beispiel niemand in der Küche hilft. Werden Sie aktiv und delegieren Sie Aufgaben. Die Kinder können den Tisch auf- und abräumen, Ihr Mann den Geschirrspüler einräumen. Klären Sie im Vorfeld, wer den Baum schmückt, die letzten Einkäufe erledigt oder mit dem Hund Gassi geht. Sind die Lieben aus dem Haus, geht Ihnen die Arbeit flugs von der Hand.

Auszeit Bad

Selbst wenn Sie unsere Tipps beherzigen, werden Sie wahrscheinlich auch dieses Jahr verausgaben. Achten Sie darauf, Ihren Energiehaushalt in Balance zu halten, damit Sie nicht völlig erschöpft unter dem Tannenbaum sitzen.

Planen Sie eine persönliche Auszeit ein. Wenn die Familie abends vor dem Fernseher hockt, gönnen Sie sich ein luxuriöses Schaumbad. Mit einem guten Buch und einem prickelnden Sekt entspannen Sie im warmen Wasser und können – wenn auch nur für kurze Zeit – Ihr ganz persönliches Fest feiern.

Literatur:

Elisabeth Schlumpf und Heidi Werder: Immer für Andere da? Wege aus der Überverantwortlichkeit. Kösel Verlag 2000
ISBN-13: 978-3466305131

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