Von der Schule zum Beruf: Kompetenz in Sprache und Lesen

Im Beruf ebenfalls wichtig: die Kompetenz des Lesens. Eine wichtige Voraussetzung für Textverständnis und Präsentationstechniken. Richtiges Lesen ist nicht zu verwechseln mit "schnell mal schauen, was da steht…" Lesen benötigt Methode und Technik. Wie Sie mit Ihren Kindern richtiges Lesen üben und damit die Sprachkompetenz fördern und weiter ausbauen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kompetenz Lesen: Wichtig für den Beruf
Heute werden wir einen weiteren Schritt zur Sprachkompetenz kennen lernen: das Lesen.

Lesen steigert die Lernfähigkeit, leitet zum Denken an, führt zu Sprach- und Textverständnis und baut Schwächen im verbalen Bereich ab. Aber, es muss laut gelesen werden.

Erstens können Sie mit verfolgen, was Ihr Kind liest, zweitens, wie es liest und drittens wie lange es lesen kann, ohne die Konzentration zu verlieren. Besonders bei Kindern, die Probleme haben sich zu artikulieren, vielleicht auch schüchtern sind, sich zu äußern, kann dies eine sehr hilfreiche Sache sein. Hier bietet sich auch an, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn mit anderen Kindern, Geschwistern oder Freunden, laut liest. Das wäre vielleicht auch einmal eine Alternative zum Fernsehen, Spielen mit dem Gameboy oder zum Chatten.

Beruf: Ganz am Anfang steht das Lesen
Lassen Sie Ihr Kind den Lesestoff selbst auswählen oder schlagen Sie interessante Bücher vor, die nicht unbedingt mit den Schulthemen zu tun haben. Märchen, Fantasy, Abenteuer, Romane – egal was, das Lesen muss auf jeden Fall Spaß machen.

Beim Lesen müssen Sie mitverfolgen können, was Ihr Kind liest, damit Sie den Lesestil erkennen können und dabei feststellen, ob das Kind Wörter richtig ausspricht, Satzteile richtig betont und schließlich den Inhalt des Gelesenen richtig erfasst. Viele Kinder, vor allem Kinder mit Konzentrations­schwächen, neigen dazu, Wörter zu überlesen, ja, sogar ganze Sätze zu überspringen oder Satzteile zu verdrehen.

Wenn man anschließend nach Einzelheiten oder gar einer Zusammenfassung der Geschichte fragt, können diese Kinder dies nicht tun. Hier ist viel Geduld gefragt und Ihre Mitarbeit ist unbedingt erforderlich. Lesen Sie auch selbst aus dem Buch vor und lassen dann das Kind nachlesen. Selbstverständlich können Sie Ihr Kind erst einmal für sich ungestört und "unbeobachtet" lesen lassen, auch leise, damit es Sicherheit bekommt und sich dann traut, laut vor anderen Personen zu lesen.

Beschränken Sie die Leseaktivitäten auf einen bestimmten, kurzen Zeitraum. Wählen Sie Tageszeiten, die ein konzentriertes Lesen zulassen und vermeiden Sie, das Ihr Kind die Lesezeit als verlängerten Schulunterricht auffasst.

Genau so wichtig ist es, dass Sie erleben, wie Ihr Kind liest. Wie atmet es, wie betont es, legt es Pausen an den dafür vorgesehenen Stellen ein? Erkennt es, wann eine größere Pause nötig ist? Zum Beispiel sollte bei längeren Texten sowieso eine Pause eingelegt werden, um das Verständnis zu prüfen. Hier müssen Sie anhand des Schwierigkeitsgrades des Textes und der Auffassungsfähigkeit Ihres Kindes entscheiden, wann eine solche Pause eingelegt werden sollte. Dies werden Sie aber ohne Probleme selbst herausfinden.

Lassen Sie Ihr Kind wichtige Stellen im Text hervorheben oder zusammenfassend aufschreiben und dann nacherzählen. Stellen Sie Fangfragen zum Text und prüfen Sie, ob Ihre Tochter oder Ihr Sohn die richtigen Antworten findet und artikulieren kann.

Kopieren Sie Seiten aus dem Buch und löschen Sie einzelne Wörter. Oder schreiben Sie selbst erfundene Lückentexte auf. Lassen Sie Ihr Kind dann die fehlenden Wörter herausfinden und die Lücken füllen.

Überlegen Sie gemeinsam zu besonderen Textstellen, "was wäre wenn?" Auch das Verändern von Geschichten kann sehr lustig sein. Vor allem regt es zum Nachdenken an und fördert zusätzlich die Sprachkompetenz.

Nützlich ist es natürlich auch herauszufinden, welche Themen für Ihr Kind besonders interessant sind. Vielleicht finden Sie Bücher oder Artikel, die auch in einem Zusammenhang mit den Schulthemen stehen.

Bis zum nächsten Mal, Ihr Reinhard Leinweber