Tipps zur Sauberkeitserziehung bei Kleinkindern

Eine Tonne Windeln ist eine große Menge, die man sich nur bedingt vorstellen kann. Babys und Kleinkinder müssen mehrmals täglich gewindelt werden, wobei die Menge von Kind zu Kind variiert. Irgendwann, meistens zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr, möchten Kinder wie die Großen die Toilette benutzen. Doch wann beginnt man mit der Sauberkeitserziehung bei Kleinkindern?

Seien Sie stolz auf jeden Fortschritt

Bei der Sauberkeitserziehung ist es wichtig, auf jedes „Produkt“ stolz zu sein und Kindern grundsätzlich zu vermitteln, dass es nicht schlimm ist, wenn etwas in die Hose geht. Gerade zu Beginn einer Sauberkeitserziehung bei Kleinkindern kann hin und wieder etwas daneben gehen, was Kindern verständlicherweise unangenehm ist.

Kommt bei einem Einnässen ein Ausschimpfen oder Abwerten hinzu, kann dies zu Hemmungen führen, was das Sauberwerden wiederum erschwert. Ignorieren Sie die Meinungen anderer und freuen Sie sich über das, was andere hinter verschlossene Türen verbergen.

Der richtige Zeitpunkt

Bei der Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für eine Sauberkeitserziehung gehen die Meinungen auseinander. So glauben viele, gerade ältere Menschen, dass ein frühzeitiger Einsatz von Töpfchen und Co. mit anderthalb oder zwei Jahren unumgänglich ist. Experten jedoch sind sich sicher, dass eine Sauberkeitserziehung erst ab dem vierten Lebensjahr von Erfolg gekrönt ist.

Dennoch fordern gerade Kindereinrichtungen eine Sauberkeitserziehung im Krippenalter, um die Zeit einzusparen, die für ein Windeln benötigt wird. Ein Töpfchen-Training wird bei vielen Eltern bereits ab dem Zeitpunkt begonnen, wenn das Kind sicher sitzen kann. In einem Alter von anderthalb bis zwei Jahren sind Kinder nicht in der Lage zu erfassen, ob sie „müssen“ oder nicht. Aus diesem Grund ist eine dauerhafte und schnelle Sauberkeitserziehung nicht möglich.

Experten bezeichnen ein frühzeitiges Nutzen von Töpfchen als Dressur, was zu einem Druck auf Seiten des Kindes führt. Erst mit einem Alter von zweieinhalb Jahren sind Kinder in der Lage, den Ausscheidungsvorgang zu kontrollieren. Dennoch muss mit dieser Entwicklung erst noch die Verbindung zwischen dem Drang und einer vollen Windel hergestellt werden. Erst nachdem diese geistige Verbindung hergestellt wurde, kann der nächste Schritt in Angriff genommen werden, der darin besteht, bei einem Drang deutliche Signale von sich zu geben.

Üben Sie sich in Geduld

Das Kontrollieren der Blase und des Schließmuskels will erst gelernt werden, weswegen dieser Entwicklungsschritt nicht unterschätzt werden sollte. Der Reifungsprozess verläuft bei jedem Kind individuell und unterliegt dennoch festen Regeln. So offenbaren Statistiken, dass die meisten Kinder mit achtundzwanzig Monaten am Tage trocken sind und mit dreiunddreißig Monaten Tag und Nacht trocken. Diese Entwicklungsschritte können auch ohne eine Sauberkeitserziehung erreicht werden.

Eine Sauberkeitserziehung von Kleinkindern sollte grundsätzlich frei von Drängen und Druck vorgenommen werden. Lassen Sie sich nicht von Außenstehenden und fremden Meinungen verunsichern, sondern orientieren Sie sich an der Entwicklung Ihres Kindes. Deuten Sie die kindlichen Signale und warten Sie bis dahin in Ruhe ab. Bei der Sauberkeitserziehung ist ein Aufbringen von Geduld unumgänglich, um den auf Kindern lastenden Druck zu verringern.

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