Taschengeld für Kinder

Immer mehr Jugendliche verschulden sich. Kein Wunder, das Überangebot an Produkten verführt zum Konsumrausch. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder den Umgang mit dem Geld lernen. Durch das Taschengeld erkennen sie, dass die Mittel begrenzt sind.

Wieso Taschengeld
Viele Eltern möchten Ihren Kindern alle Wünsche erfüllen. Das ist gut gemeint, verleitet Kinder aber zu dem Gedanken, Geld würde im unbegrenzten Maß zur Verfügung stehen. Um den Wert des Geldes kennen zu lernen, müssen Kinder ihr Geld selber verwalten. Sie müssen das Warenangebot sortieren und bewerten. Ein teurer Artikel reißt ein tiefes Loch in die Geldbörse. Kaufen oder nicht kaufen? Auch wenn es Kindern zunächst schwer fällt, müssen sie sich entscheiden. Selbst Fehlentscheidungen sind nicht dramatisch sondern stärken die Selbstständigkeit des Kindes.

Höhe des Taschengeldes
Im Kindergartenalter können Kinder noch nicht den Wert des Geldes einschätzen. Erst wenn Ihr Kind die Grundschule besucht, sollte es wöchentlich Taschengeld bekommen. Es ist sinnvoll, sich an den Beträgen der anderen zu orientieren. Wenn ein Kind viel weniger Geld als seine Freunde bekommt, fühlt es sich ungerecht behandelt. Bekommt es zu viel, lernt es nicht sinnvoll haushalten. Jetzt ist auch eine gute Gelegenheit, um mit dem Kind über die finanziellen Probleme der Familie zu sprechen. Verheimlichen Sie Ihrem Kind nicht, wenn Sie sparen müssen. 

Unser Vorschlag für die Höhe des Taschengeldes soll Ihnen nur als Orientierung dienen. Wichtig ist auch, wie verständnisvoll Ihr Kind mit dem Geld umgeht. Die Entscheidung sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind treffen, es sollte die Höhe des Taschengeldes angemessen finden.

Ab 6 Jahren 1 – 2 Euro wöchentlich, das Taschengeld wird jährlich um ca. 1 Euro erhöht.
Ab 10 Jahren 5 Euro monatlich, das Taschengeld wird jährlich um ca. 5 Euro erhöht.

Schulden
Sicher wird Ihr Kind auch einmal pleite sein. Kommt es selten vor, ist ein Vorschuss erlaubt. Kann sich Ihr Kind das Geld nicht einteilen, sollten Sie darüber sprechen, wie die Ausgaben entstehen. Kinder müssen lernen, dass mancher Herzenswunsch erst über einen längeren Zeitraum angespart werden kann. Verzichten Sie aber auf Belehrungen mit dem erhobenen Zeigefinger und bringen Sie lieber ein Beispiel aus der Praxis. Erklären Sie, dass Sie für das neue Auto oder die Urlaubsreise jeden Monat eine bestimmte Summe zurücklegen.

Wichtige Tipps
Das Taschengeld sollten Kinder immer pünktlich und regelmäßig erhalten. Versuchen Sie selber daran zu denken und es unaufgefordert zu übergeben.
Mit dem Taschengeld sind keine Bedingungen verknüpft. Es wird unabhängig vom Verhalten des Kindes gegeben und dient nicht als Bestrafung oder Belohnung.
Über sein Geld entscheidet das Kind alleine. Eltern und Kinder haben oft unterschiedliche Ansichten darüber, welche Ausgaben von dem Geld bestritten werden. Darüber sollten Sie vorher sprechen. Spielsachen, Süßigkeiten, CDs, Computerspiele und Freizeitaktivitäten mit Freunden sind typische Taschengeld – Ausgaben.

Geld außer der Reihe, zum Beispiel von den Großeltern, sollten die Kinder nicht sinnlos ausgeben. Vereinbaren Sie, dass ein Teil der Summe gespart wird, vielleicht für eine größere Ausgabe.

Sie sind das Vorbild für Ihr Kind. Ziehen Sie es in Ihre Kaufentscheidungen mit ein. Warum greifen Sie manchmal zum teueren Produkt und manchmal zum preiswerteren. Wann ist es sinnvoll, einen höheren Preis zu zahlen? Ihr Kind lernt auf diese Weise, auf die unterschiedliche Qualität der Waren zu achten.