Schulnoten machen immer wieder Ärger

Selten bekommen Schüler Zeugnisse, die Eltern und Kinder gleichermaßen begeistern. Auf schlechte und mittelmäßige Schulnoten reagieren Sie am besten mit Fingerspitzengefühl, denn nicht immer spiegeln die Schulnoten die Leistung Ihres Kindes wider. Bleiben Sie gelassen und versuchen Sie die Gründe für die Schulnoten herauszufinden.

Schulnoten nicht überbewerten

Weil Eltern das Beste für Ihre Kinder wünschen, achten Sie besonders auf deren Schulnoten. Denn ein gutes Zeugnis erleichtert den Einstieg in das Berufsleben. Trotzdem hilft es Kindern nicht weiter, wenn sie mit ihren Zukunftsaussichten unter Druck gesetzt werden. Tatsächlich blockiert Leistungsdruck die meisten Schüler.

Denken Sie daran, eine Schulnote ist nur eine Momentaufnahme, die wenig über die Anstrengungen Ihres Kindes verrät. Bewerten Sie Ihr Kind nicht über die Schulnoten. Es hat viele liebenswerte Eigenschaften, die wichtiger sind als ein subjektives Notensystem.

Keine Angst vor schlechten Schulnoten

Sie nehmen Ihrem Kind ganz viel Druck, wenn Sie gelassen sowohl auf gute als auch auf schlechte Schulnoten reagieren. Es fällt Kindern sowieso schwer, Ihren Eltern das schlechte Zeugnis vorzulegen. Nehmen Sie Ihrem Kind die Ängste, indem Sie sich rechtzeitig über die Schulnoten informieren und gemeinsam mit dem Kind überlegen, wie sich die Ergebnisse in der Schule verbessern lassen.

Gründe für die Schulnoten

Es gibt viele Faktoren, die die Schulnoten Ihres Kindes beeinflussen: Vielleicht wird der Stoff langweilig unterrichtet. Manchmal passen Lehrer und Schüler nicht zusammen. Oder das Kind hat durch eine Krankheit den Unterrichtsstoff verpasst und schafft es nicht, die Lücke alleine zu füllen.

Vielleicht war Ihr Kind einfach faul oder es hatte ganz einfach einen schlechten Tag. Vielleicht ist Ihr Kind aber auch mit einer mittelmäßigen der Note zufrieden, weil während der Pubertät alles andere wichtiger wird.

Auf Schulnoten reagieren

Viele Kinder müssen auch das Lernen erst lernen. Überlegen Sie deshalb mit Ihrem Kind gemeinsam, warum es gute oder schlechte Noten erhalten hat. Vielleicht hat das Kind eine besondere Art des Lernens ausprobiert und deshalb die Eins geschrieben. Oder es hatte sich nicht vorher informiert, welcher Schwerpunkt in der Arbeit vorkommt und deshalb das falsche gelernt. Aus diesen Erfolgs- und Misserfolgserlebnissen lernt Ihr Kind für die Zukunft.  

Lernverhalten bei schlechten Schulnoten ändern

Oft verbessern sich die Schulnoten, wenn die Lernsituation verändert wird. Versuchen Sie das Problem zu ermitteln und zu lösen. Hier einige Lösungen:

  • Hat Ihr Kind einen ruhigen Ort zu lernen? Störungsquellen wie Fernseher ausschalten, jüngere Geschwister beschäftigen.
  • Statt vor einer Klassenarbeit stundenlang zu lernen ist es besser, jeden Tag kleine Einheiten zu üben. Damit prägt sich der Unterrichtsstoff viel besser ein.
  • Ihr Kind vergisst Termine und gerät in Zeitnot? Klassenarbeiten in einen Kalender eintragen und gemeinsam Zeit für das Lernen einplanen.
  • Ihr Kind kann dem Unterricht nicht mehr folgen, zum Beispiel nach einer langen Krankheit? Erkundigen Sie sich beim Lehrer, ob Ihr Kind den Stoff nachholen kann.
  • Lösen Sie sich von der Vorstellung, stundenlanges Pauken würde zu guten Noten führen. Oft sind spielerische Varianten viel erfolgreicher. Bei lustigen Familienspielen wie “Monopoly” trainiert Ihr Kind ganz nebenbei Lesen, Rechnen und logisches Kombinieren. Spiele fördern außerdem die Konzentration.
  • Wenn Ihr Kind in einem Fach nicht mitkommt, kann es Defizite per Nachhilfe aufarbeiten.
  • War Ihr Kind einfach nur faul, ist oft ein kleiner Denkanstoß hilfreich. Kürzen Sie zum Beispiel die Zeit zum PC-Spielen.

Weitere Lerntipps gegen schlechte Schulnoten lesen Sie in meinem Artikel Lerntipps contra schlechte Noten .

Kinder mit Lob motivieren

Betrachten Sie Ihr Kind realistisch. Oft ist für ein Kind auch eine Drei eine tolle Leistung. Reagieren Sie auf jede noch so kleine Verbesserung der Leistung positiv. Und selbst wenn es nicht mit den besseren Schulnoten klappt, sollten Sie Ihr Kind für seine Bemühungen loben.

Hat Ihr Kind ganz viel für eine Klassenarbeit gebüffelt und trotzdem eine schlechte Note geschrieben, überraschen Sie Ihr Kind mit einem Ausflug oder einem kleinen Geschenk. Auf diese Weise nehmen Sie Ihrem Kind den Leistungsdruck und es wird viel gelassener. Das kann sich wiederum positiv auf die Schulnote auswirken.

Konstant schlechte Schulnoten

Wenn Ihr Kind trotz aller Mühen immer wieder schlechte Noten schreibt, kann oft nur ein Schulwechsel helfen. Ständige Niederlagen demotivieren Ihr Kind. Deshalb macht es keinen Sinn, einen schwachen Schüler durch einen höheren Schulabschluss zu quälen. Außerdem ist unser Schulsystem variabel. Nach dem Schulabschluss kann sich Ihr Kind immer noch an der höhere Schule anmelden. Manche Kinder sind nämlich Spätstarter, die den Spaß am Lernen erst als Teenager entdecken.

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