Kindern die eigenen Werte beibringen

Kleinkinder sind noch nicht in der Lage, zwischen "mein" und "dein" zu unterscheiden. Wenn es versucht, die Welt zu erkunden, kann es das nur, indem es so tut, als sei alles seins. In den ersten Lebensjahren ist das, was seine Bedürfnisse befriedigt, ihm am meisten Spaß macht und seinen Interessen entgegenkommt, das wichtigste Auswahlkriterium für eine Entscheidung. Einem anderen Kind ein Spielzeug ausleihen, einen Keks abgeben – warum?
Bis zum Alter von 3 bis 4 Jahren ist dieses Verhalten keine "böse Absicht". Erst mit zunehmender sozialer Erfahrung steigt auch die Fähigkeit, bei eigenen Entscheidungen die Interessen anderer Kinder und Erwachsener mit einzubeziehen. Erst im Vor- und Grundschulalter können Kinder also die Auswirkungen ihres Handelns auf andere erkennen.
 
Um Ihrem Kind dabei zu helfen, können Sie Folgendes tun: Machen Sie Ihre Werte zu den Werten Ihres Kindes!
  1. Zeigen und erklären Sie ihm, wo die Vorteile für es selbst liegen. Wenn es ehrlich ist, wird es voraussichtlich dafür von seinen Freunden gemocht werden. Wenn es rücksichtsvoll ist, wird es ebensolche Freunde haben.
  2. Bringen Sie Ihr Kind dazu, ein Mensch mit Werten sein zu wollen! Sprechen Sie mit Ihrem Kind (ab Vorschulalter) darüber, wie es von Menschen, die ihm wichtig sind, gesehen werden möchte, etwa: "Was würdest du dir wünschen, dass die Oma, dein bester Freund über dich erzählt?" Damit regen Sie es an nachzudenken, wie es sich selbst gern sehen möchte und was es keinesfalls sein möchte. Daraus ergibt sich klarerweise, dass es sich entsprechend verhalten muss, damit niemand etwas Gegenteiliges erzählen kann! Unterstützen Sie Ihr Kind dabei so zu sein, wie es sich zu sein wünscht.
  3. Vermitteln Sie Werte in der "Ich-Form". Sagen Sie z.B. statt "Das macht man nicht!" lieber "Ich möchte nicht, dass du … machst, weil …". Oder statt "Du musst …" besser "Ich möchte, dass du …, weil …".