Kinderleicht erklärt: Warum färben wir Ostereier?

Ob als Osterschmuck oder als leckere Nascherei, bunte Eier gehören für uns untrennbar zum Osterfest. Aber warum färben wir die Ostereier? Der Brauch des Eierfärbens stammt wahrscheinlich aus der Fastenzeit und ist eine weit verbreitete christliche Tradition.

Eiersymbolik

Allgemein gilt das Ei als Symbol für Fruchtbarkeit. Es steht stellvertretend für den Frühling, für die Zeit, wenn alles aufblüht und Nahrung wächst. Im christlichen Glauben gilt das Ei aber auch als Symbol für die Auferstehung. Wie das Küken die Schale durchbricht, so erhebt sich auch Jesus aus seinem Grab. Aufgrund der vielschichtigen Bedeutung des Eis ist es nachvollziehbar, dass Christen um einen Segen für diese Speise baten. Der Brauch der österlichen Speiseweihe ist ab dem 12. Jahrhundert bekannt.

Eier als Zahlungsmittel

Im Mittelalter forderten die Grundherren regelmäßig Steuern und Abgaben von ihren Bauern. Der so genannte „Zehnt“ fiel direkt vor Ostern an. Damals war es üblich, nicht nur mit Geld, sondern auch mit Naturalien zu bezahlen. Und weil aufgrund der Fastenzeit viele Eier nicht gegessen wurden, bezahlten die Menschen mit Eiern.

Eierfärben

Ab Beginn des 13. Jahrhunderts sind in Deutschland gefärbte Eier bekannt. Der Ursprung des Brauchs ist nicht gesichert, aber es gibt zwei Thesen zu der Frage, warum färben wir Ostereier:

Wahrscheinlich liegt der Grund dafür in der Fastenzeit, die vom Aschermittwoch bis zum Karsamstag andauert. Früher nahmen die Menschen das Fasten sehr ernst und verzichteten auf Fleisch und Wein. Auch tierische Produkte wie Eier wurden nicht gesessen. Das hielt die Hühner allerdings nicht davon ab, jeden Tag Eier zu legen.

Damit sich die Eier länger hielten, wurden sie gekocht. Man nimmt an, dass die Hausfrauen die Eier färbten, um sie von den rohen Eiern unterscheiden zu können. Die Frauen verwandten natürliche Färbemittel und kochten die Eier in Zwiebelschalen oder rote Beete. Nach dem Ende der Fastenzeit aßen die Menschen ihre gefärbten Eier.

Nach einer anderen Theorie färbten Christen die an Ostern geweihten Eier bunt ein, um sie von den ungeweihten zu unterscheiden. Beliebt war die Farbe Rot, die die Auferstehung Jesu symbolisiert. Geweihte Eier waren ein beliebtes Geschenk an Verwandte, Bekannte oder den Liebsten.

Eierfärben mit Kindern

Die Sitte, Eier zur Dekoration zu bemalen, kommt aus dem osteuropäischen Kulturraum. Inzwischen gibt es viele ganz unterschiedliche Methoden vom einfachen Bemalen zu komplizierten Kratz- und Ätztechniken bis zu industriell gefertigten Plastikeiern. Es gehört einfach zu Ostern, gemeinsam mit Kindern Eier bunt zu bemalen und anschließend den Osterstrauch zu schmücken.

Diese drei Techniken des Eierbemalens eignen sich besonders gut für Kinder.

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