Kinder und Jugendliche sicher vor den Gefahren im Internet schützen

Der Mord an der 16jährigen Linda aus Coburg verdeutlicht Eltern die Gefahren im Internet. Wie Linda finden Kinder und Jugendliche über soziale Netzwerke wie Facebook viele neue, so genannte Freunde. Über Chats und Mails entsteht ein enger Kontakt, Vertrauen zu einem fremden Menschen baut sich schnell auf. Der persönliche Kontakt der Schülerin mit ihrem neuen Bekannten endete wahrscheinlich mit der schrecklichen Tat. Diese 7 Tipps schützen Ihr Kind vor Risiken im Web.

1. Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch

Wissen Sie, auf welchen Seiten Ihr Kind surft, bei welchen Netzwerken es sich angemeldet hat und wo es chattet? Auch wenn sich Kinder in der Pubertät von ihren Eltern abgrenzen, versuchen Sie mit Ihrem Kind über seine Aktivitäten im Internet zu sprechen. Diese Kommunikation funktioniert besser, wenn Sie dieses Wissen nicht missbrauchen und dem Kind nachspionieren. Respektieren Sie auch im Internet die Privatsphäre Ihres Kindes. Es ist vollkommen normal, dass Jugendliche ihren Eltern nicht alles erzählen.

2. Es gibt keinen 100prozentigen Schutz vor den Gefahren des Internets

Weder Schutzprogramme noch Aufklärung schützen die Nutzer des Internets vor Missbrauch. Das betrifft auch erwachsene Surfer, die wie Kinder und Jugendliche in die Fallen des Internets tappen. Der sicherste Schutz vor den Gefahren im Internet ist offline gehen. Aber wo wären wir, wenn wir die gefährlichen Automobile für immer von den Straßen verbannt hätten? Das World Wide Web ist ein wundervolles Medium mit tollen Möglichkeiten – wir brauchen nur mehr Sicherheitsregeln.

3. Lassen Sie sich von Ihrem Kind die Gefahren im Internet erklären

Teenager distanzieren sich oft von Ihren Eltern und verschließen sich vor guten Ratschlägen. Gehen Sie anders vor und lassen Sie sich von Ihrem Kind die Gefahren im Internet erklären. Auf diese Weise erkennen Sie, wo Ihr Kind zu wenig auf seine Sicherheit achtet. Geben Sie Ihrem Kind den Auftrag, im Internet über die Gefahren des Internet zu recherchieren.

4. Datenkontrolle

Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, welche Daten es im Internet preisgeben darf. Nachname, Adresse und Telefonnummer unterliegen höchster Sicherheitsstufe. Richten Sie für Ihr Kind eine E-Mailadresse ein, in der nicht der Name auftaucht. Werden auf einer Internetseite Daten abgefragt, ist es sinnvoll, gemeinsam die Fragen zu beantworten. Dieser Tipp gilt auch für erwachsene Surfer.

5. Müllhalde Internet

Ob Foto, Textbeitrag oder Video, was im Internet veröffentlicht wird, ist schwer wieder zu löschen. Das Internet ist eine riesige Müllhalde mit unerwünschten Beiträgen. Schauen Sie sich mit Ihrem Kind gemeinsam um. Uns genügt schon ein Blick zum Beispiel auf ein Foto, um die Person zu beurteilen. Indem Ihr Kind andere Beiträge bewertet, schärft es seine Kompetenz im Umgang mit dem Internet. Selbstverantwortung schützt Ihr Kind mehr als ein pauschales Verbot, Fotos im Internet zu veröffentlichen.

6. Lügen im Internet

Fragen Sie Ihr Kind, ob es im Internet immer die Wahrheit sagt. Wahrscheinlich nicht. Im Internet kann jeder in eine andere Rolle schlüpfen: Vielleicht steckt hinter dem verständnisvollen neuen Freund im Kinderchat ein erwachsener Mann mit Missbrauchabsichten. Klären Sie Ihr Kind auf ohne es zu ängstigen: Fragen zum Aussehen, der Sexualität sowie Fragen zu persönlichen Daten wie der Adresse oder Fotos sind wie der Wunsch nach einem persönlichen Treffen ein Warnsignal. Bei neugierigen Fragen den Chat beenden oder mit Gegenfragen antworten.

7. Echte Freunde und Spaß im realen Leben finden

Fördern Sie die Freizeitaktivitäten Ihres Kindes. Wenn es sich regelmäßig mit Freunden trifft, sinkt das Verlangen nach sogenannten Freunden in der virtuellen Welt. Das Internet birgt besondere Gefahren, wenn sich Kinder oder Erwachsene in der realen Welt nicht zurechtfinden. Sie flüchten in die scheinbar heile Cyber-Traumwelt. Reagieren Sie, wenn Sie merken, dass Ihr Kind den ganzen Tag am Computer verbringt. Finden Sie die Gründe für das Verhalten heraus und überlegen Sie gemeinsam Alternativen. Eventuell hilft auch der Besuch einer Suchtberatungsstelle.

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