Die größten Irrtümer: Computerspiele fördern die Gewaltbereitschaft

Die Begründung scheint ganz einfach: Kinder werden mehr und mehr mit psychischer oder physischer Gewalt konfrontiert, besonders im Alltag. Und wenn sie dann dazu noch realitätsnahe grausame Computerspiele spielen, fördern diese noch zusätzlich die Gewaltbereitschaft. Doch wieso das nicht ganz stimmt und welche Auswirkungen die Computerspiele auf unsere Kinder wirklich haben, lesen Sie hier mehr dazu!

Medien faszinieren Kinder

Tagtäglich sind Kinder und Jugendliche im Umgang mit Lehrern, Eltern oder ihren Mitschülern mit körperlicher oder psychischer Gewalt konfrontiert. Zu diesen realen Erfahrungen addieren sich dann die Einflüsse der Medien, wie Kinofilme, Fernsehserien oder eben auch Computerspiele. Und je realer die Gewalt darin wirkt, desto faszinierender wirkt dies auf die Kinder.

Erwachsene sorgen sich deshalb häufig darum, dass diese in den Medien dargestellte Gewalt zu einem Vorbild für die Jugendlichen werden kann, doch Studien zeigen, dass auch deutlich aggressiv ausgerichtete Computerspiele keine reale Aggression unter Kindern fördern.

Die Persönlichkeit des Kindes ist entscheidend

Was sich feststellen lässt, ist die Tatsache, dass aggressive Jugendliche in ihrer Freizeit eher zu Gewaltspielen tendieren, denn Kinder suchen sich im Allgemeinen eher Spiele aus, die zu ihrer Persönlichkeitsstruktur passen.

Dennoch muss man auch hier einen feinen Unterschied machen, denn der Konsum dieser medialen Gewalt ist definitiv kein Auslöser für ein aggressives oder gewalttätiges Verhalten, sondern vielmehr eine weitere Ursache neben anderen. Besonders entscheidend sind in diesem Zusammenhang aber vor allem die Familie, die engen Freunde und auch die eigene Persönlichkeit des Kindes.

Oftmals kann das Spielen von Computerspielen, in denen sehr viel Gewalt angewandt wird, sich sogar positiv auf die Gewaltbereitschaft auswirken. In diesem Fall wirkt das Computerspiel als Ventil, sodass Wut und Gewaltbereitschaft darüber verpuffen können. Gewalt die am Computer geschieht, wird so weniger in der Realität ausgelebt.

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