Demokratischer Erziehungsstil fördert ein positives Miteinander

Eltern wünschen sich selbstbewusste, glückliche Kinder. Ein demokratischer Erziehungsstil gibt Kindern den Raum für eigene Erfahrungen. Die Eltern begegnen den Kindern mit Respekt und besprechen mit ihnen wichtige Entscheidungen. Hört sich einfach an, aber in der Praxis stößt auch dieser Erziehungsstil an Grenzen.

Demokratischer Erziehungsstil: Definition
Der Boom der antiautoritären Erziehung Ende des 20. Jahrhunderts verdeutlichte Pädagogen, dass Kinder durchaus Regeln und Grenzen brauchen. Daraus entwickelte sich ein demokratischer oder autoritativer Erziehungsstil. Wesentlich ist der Respekt, den Eltern ihren Kindern als eigenständige Persönlichkeit entgegenbringen. Eltern legen zwar Regeln fest, besprechen diese jedoch mit ihren Kindern. Allerdings treffen in letzter Instanz die Eltern die Entscheidung.

Demokratischer Erziehungsstil: Herausforderung für Eltern
In der Theorie hört sich ein demokratischer Erziehungsstil super an, aber diese Erziehung verlangt Eltern viel ab. Sie brauchen klar definierte Werte und Regeln und müssen diese den Kindern vorleben. Auch die offene Kommunikation ist für Eltern Schwerstarbeit. Ob Manieren, Zimmer aufräumen oder Mithilfe im Haushalt, jede Regel erfordert eine nachvollziehbare Begründung, für die ein pubertierender Teenager garantiert Gegenargumente parat hat.

Demokratischer Erziehungsstil: Kindliche Entwicklung fördern
Wenn Eltern die Persönlichkeit ihres Kindes respektieren, entwickeln diese eine positive Selbstwahrnehmung. Die Kinder fühlen sich ernst genommen und erwünscht. Die emotionale Nähe zwischen Eltern und Kindern und das gemeinsame Miteinander ist ein großer Vorteil der demokratischen Erziehung. Da die Kinder innerhalb festgelegter Grenzen viel Freiraum haben, entwickeln sie Selbstvertrauen und Eigeninitiative.

Demokratischer Erziehungsstil: Grenzen
Ein demokratischer Erziehungsstil setzt auf die Einsicht und Vernunft des Kindes. Aber Kinder sind unberechenbar. Selbst wenn sich Eltern mit Engelszungen und guten Argumenten zum Beispiel gegen das Bauchnabelpiercing aussprechen, es wäre naiv, von der 14-jährigen Tochter einsichtiges Handeln zu erwarten. Erziehung funktioniert eben nicht auf Knopfdruck. Für Eltern ist es eine große Herausforderung, auch in solchen Momenten an der demokratischen Erziehung festzuhalten.

Demokratischer Erziehungsstil: Neurobiologische Studien
Neurobiologen betonen, das Menschen vor allem durch Wiederholung lernen. Bestes Beispiel ist das Sprechen. Wir lernen ganz nebenbei die jeweilige Sprache, indem wir die Worte wiederholen. Auch Werte und Regeln prägen sich auf diese Weise ein. Zum Beispiel schlagen Kleinkinder bei Meinungsverschiedenheiten ihre Spielkameraden mit der Schaufel, aber durch ständige Erinnerung an die Regeln verändern sie ihr Verhalten. Es braucht nur etwas Zeit – auch wenn die Eltern des Rambokindes im Moment daran zweifeln.

Demokratischer Erziehungsstil: Positive Motivation
Die meisten Eltern bevorzugen den demokratischen Erziehungsstil. In der Praxis stoßen sie oft an ihre Grenzen. Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Kind nicht sofort die vorgelebten Werte akzeptiert oder gegen Regeln verstößt. Die Entwicklung Ihres Kindes durchläuft ständig Phasen. Erinnern Sie sich daran, dass Ihr beißendes Kindergartenkind trotz aller Unkenrufe diese Unsitte ablegte. Motivieren Sie sich, indem Sie immer wieder an Ihre Erziehungserfolge denken. Und ganz ehrlich, ein perfektes, angepasstes “Stepford”-Kind wollen Sie bestimmt nicht.