Chaos ade: Familie und Beruf organisieren

Berufstätige Frauen haben oft das Gefühl, sich zwischen den Anforderungen im Job und der Familie aufzureiben. Diese negativen Gedanken vertreiben Sie, wenn Sie Haushalt und Beruf geschickt organisieren. Es ist nicht immer leicht, sich an unsere Ratschläge zu halten. Aber mit etwas Disziplin schaffen Sie es, sich das Leben zu erleichtern.

Familie und Beruf im Alltag

Kurz vor Feierabend legt Ihnen Ihr Chef einen wichtigen Auftrag auf den Schreibtisch. Sie organisieren gerade noch rechtzeitig jemanden, der Ihr Kind von der Ganztagsbetreuung abholt. Zu Hause meckert Ihr Kind über das schlechte Essen in der Betreuung und Ihr Mann beschwert sich über die unaufgeräumte Wohnung.

Viele berufstätige Mütter zerreiben sich an der Aufgabe, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Es ist nicht leicht, den Alltag unter Zeitdruck zu organisieren und gleichzeitig unerwartete Krisen zu meistern. Unsere Tipps helfen Ihnen, den täglichen Stress zu verringern. Stellen Sie aber nicht Ihr ganzes Leben auf den Kopf, sondern planen Sie Veränderungen nach und nach ein.

Verscheuchen Sie das schlechte Gewissen

Viele berufstätige Mütter fühlen sich von den Anforderungen in Familie und Beruf überfordert und haben gegenüber den Kindern ein schlechtes Gewissen. Aber ganz ehrlich, leidet Ihr Kind, wenn Sie für die Fahrt zum Fußballtraining eine Fahrgemeinschaft organisieren? Frauen verunsichern sich mit der Vorstellung von einer perfekten Mutterrolle, die auf veralteten Vorbildern beruht. Es ist die schwierige Aufgabe der modernen Frau, eigene Lösungen zu finden, um Familie und Beruf zu vereinbaren.

Unser Tipp: Nehmen Sie sich zweimal im Jahr Zeit für eine realistische Bestandsaufnahme Ihrer familiären und beruflichen Situation. Dafür brauchen Sie Papier, Stift und etwas Zeit. Notieren Sie zunächst alle positiven Punkte wie gute Kinderbetreuung oder Erfolge im Beruf. Schreiben Sie anschließend die Negativerlebnisse auf und unterstreichen Sie Situationen, die Sie unbedingt verändern möchten.

Verbannen Sie die Perfektion

Viele Aufgaben im Haushalt dienen nicht der Hygiene, sondern zwingen Frauen, viel zu viel Zeit mit Putzaufgaben zu vergeuden. Emanzipieren Sie sich vom Putzzwang. Kein Mensch erwartet von Ihnen eine perfekt aufgeräumte Wohnung. Ein bisschen Chaos ist sogar sympathisch.

Unser Tipp: Entzerren Sie den Zeitaufwand für den Hausputz: Donnerstag reinigen Sie das Bad, Freitag die Küche, Samstag den Rest. Auch den Frühjahrsputz zerlegen Sie in kleine Etappen, indem Sie zwischendurch Schränke auswischen oder Schubladen aufräumen. Gewöhnen Sie sich außerdem an, jeden Tag 5 Minuten lang aufzuräumen. Es ist kaum zu glauben, wie viel Ordnung Sie in diesen kurzen Zeiträumen schaffen.

Familie und Beruf organisieren

Viele berufstätige Frauen sind mit dem Helfersyndrom befallen und heben automatisch die Hand, wenn Aufgaben verteilt werden. Lernen Sie, sich zurückzuhalten und auch einmal Nein zu sagen. Wenn das nächste Mal Zusatzaufgaben im Job anfallen, zählen Sie langsam bis 30. In der Regel hat sich bis dahin schon jemand anderes gefunden.

Unser Tipp: Lernen Sie zu delegieren: Jedes Familienmitglied packt im Haushalt mit an. Vielleicht wohnen die Großeltern in der Nähe und übernehmen ein bis zweimal in der Woche die Aufgabe, ihr Enkelkind aus der Betreuung abzuholen. Und die kinderlose Karrierefreundin findet es bestimmt toll, beim Laternebasteln im Kindergarten mitzuhelfen.

Planen Sie voraus

Sie erleichtern sich Ihr Leben, wenn Sie für den Tagesablauf eine Struktur entwickeln und sich möglichst daran halten. Wann ist zum Beispiel die optimale Zeit für das Aufstehen, um ohne Hektik mit der Familie zu frühstücken? Die Routine hilft Ihnen, ohne große Anstrengungen den Alltag zu bewältigen und auch Zeit für sich selber einzuplanen.

Unser Tipp: Planen Sie für jedes Familienmitglied Zeit in den Tagesablauf ein. Ihr Kind erhält Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zum Spielen oder Vorlesen nach dem Abendessen. Abends gibt es eine Kuschelstunde mit dem Partner. Planen Sie aber auch etwas Zeit für sich selber ein, in der Sie sich mit einem Bad oder Ihrer Lieblingslektüre verwöhnen.

Kochen und Einkaufen für Berufstätige

Arbeiten Mütter halbtags, kochen sie meistens für die Familie. Kochen und Einkaufen ist sehr zeitaufwendig, außerdem nervt die Frage nach dem Speiseplan. Suchen Sie jeweils am Sonntag ungefähr 10 Kochrezepte heraus. Jeder in der Familie darf sich für die Woche ein Mittagessen aussuchen. Erstellen Sie eine Einkaufsliste und kaufen Sie haltbare Zutaten am Montag ein.

Unser Tipp: Einmal in der Woche bleibt die Küche kalt. Es gibt viele leckere und preiswerte Mittagsgerichte, zum Beispiel in chinesischen oder deutschen Restaurants. Das ist auch kaum teurer als selber zu kochen.

Pannen akzeptieren

Weder in der Familie noch im Beruf läuft es immer rund. Sehen Sie es nicht als persönliches Versagen, wenn sich trotz sorgfältigem Organisieren Krisen einstellen. Streit, Tränen und schlechte Stimmung gehören zum Leben. Es gibt sicher auch Tage, an denen Sie sich überfordert fühlen und am liebsten den Job hinschmeißen würden.

Unser Tipp: Wenn die schlechte oder aggressive Stimmung in der Familie länger anhält, brauchen Sie eine Auszeit. Planen Sie einen Wochenendurlaub in der Nähe. Oder Sie organisieren ein Spaß-Wochenende mit den beliebtesten Aktivitäten der Familienmitglieder.

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