Beziehungsprobleme: Wie können Sie die Kommunikation fördern?

Erleben Sie in Ihrer Partnerschaft und Ihrer Familie häufig Beziehungsprobleme? Beharren dabei beide Konfliktparteien lange auf Ihren Standpunkten? Fühlen Sie sich dabei unsicher und unterlegen? Dieser Artikel stellt Ihnen einige Grundlagen von Kommunikation vor, die Ihren selbst gewählten Zielen dienen und dennoch dazu beitragen soll, Ihre Beziehungen fruchtbarer zu gestalten.

Beziehungsprobleme können aus Störungen der Kommunikation entstehen

Jeder Mensch kommt durch Intim-Kommunikation eines Mannes und einer Frau in dieses Leben. Auf diesem Hintergrund sagte Paul Watzlawick („Menschliche Kommunikation“): „Man kann nicht Nicht-Kommunizieren.“ Martin Buber („Ich und Du“) schrieb: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“

Kommunikation bewegt sich zwischen Gleichheit und Verschiedenheit

Kommunikation setzt Gleichheit voraus, damit Verständigung möglich ist. Sie zeigt sich u. a. in derselben Sprache mit übereinstimmenden Regeln. Gleichheit bedeutet auf einer tieferen Ebene, dass alle Menschen vor einem Größeren gleich sind, z. B. vor Gott. Vereinfacht lässt sich zusammenfassen: „Vor ihren Eltern sind alle Menschen Kinder.“ Zugleich bedarf Kommunikation der Verschiedenheit, damit Verständigung Not wendig wird.

Beziehungsprobleme durch festgefahrene Kommunikation?

Polarisieren sich zwei Gesprächspartner auf Gleichheit, drohen gähnende Langeweile oder Streit im Sinne symmetrischer Eskalation. Dabei wollen in einer Situation beispielsweise beide bestimmen und keiner ist bereit, sich anzuschließen. Beharren sie dagegen auf Verschiedenheit, entsteht möglicherweise Verhärtung der Fronten mit Machtkämpfen. Mediation oder letztlich ein Rechtsstreit soll aus der Sackgasse führen. Häufig können Beziehungen dadurch auch zerbrechen.

Erster Schritt bei Beziehungsproblemen: Kommunikation neu in Gang bringen

Gelingende Kommunikation lässt sich als Bewegung zwischen den Polen Gleichheit und Verschiedenheit gestalten. Die Vorsilbe „ver-“ bezeichnet einen Unterschied zum nachfolgenden Wortteil. Die Formel am Briefende „Mit Grüßen ver-bleibe ich“ beschreibt den Abschied. Ein Bemühen um Verstehen setzt die Bereitschaft voraus, in der Vorstellung den eigenen Standpunkt zu verlassen, um sich in die Sichtweise des Anderen gedanklich und emotional hinein zu versetzen.

Ziel: Beziehungsprobleme zu einer guten Lösung führen

Eine Auseinandersetzung kann einvernehmlich gelöst werden, wenn beide Parteien sich ebenbürtig, gleichberechtigt, auf Augenhöhe zusammensetzen. Die Klärung von Unterschieden und Grenzen sowie das Annehmen gemeinsam gültiger Regeln helfen, Kommunikation für Wachstum und Entwicklung der Beziehung zu nutzen.

Kommunikation kommt aus dem Lateinischen. „Kom-“ kommt von „cum“ (miteinander), „uni“ heißt eins, und „-kation“ stammt von „facere“ – machen, wie in „Fabri-kation“ – Herstellung. Kommunikation möchte also: „miteinander eins schaffen“, zum Beispiel eine gute Lösung, d. h. trotz Unterschieden Einigung anstreben.

Ergänzende Angebote zur Besserung der Kommunikation in Beziehungen und Familien

Heilsame Kommunikation können Sie lernen und üben. Eine Anleitung geben zum Beispiel Roswitha Defersdorf („Lingva eterna“), Theodor D. Petzold „Salutogene Kommunikation“ sowie die im vorigen Artikel genannten Autoren.

Natürlich fördert zusätzlich eine von gegenseitiger Wertschätzung, aber auch klaren Grenzen und Strukturen gekennzeichnete Zusammenarbeit mit einem Therapeuten, Coach oder Berater, eine dem Leben, der Gesundheit und gelingenden Beziehungen dienliche Kommunikation anzuwenden.

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