Die Bezeichnungen des deutschen Weines

Der deutsche Wein ist im Ausland eher unbekannt. Trotzdem bietet er für jeden Gaumen etwas: vom Spitzenwein bis zum Landwein. Hier gibt es Ihnen einen Überblick zur Kategorisierung des Weines sowie einige Tipps.

Alle deutschen Weine werden in drei Kategorien eingeordnet:

  • Wein
  • geschützte geographische Angabe (ggA)
  • geschützte Ursprungsbezeichnung (gU)

Die Bezeichnung „Wein“ wird für den einfachen Tafelwein verwendet. Es ist der schlichteste Wein ohne Geschmacksgarantien. Gesetzliche Vorgaben greifen dabei kaum.

Die Bezeichnung „geschützte geographische Angabe“ entspricht zwar nicht dem Qualitätswein gemäß EU-Recht, aber es müssen mindestens 85 Prozent der Trauben aus Deutschland stammen. Der Reifegrad muss höher als beim Tafelwein sein. Weine in dieser Gruppe bezeichnet man als so genannte Landweine.

Die 2009 eingeführte Bezeichnung „geschützte Ursprungsbezeichnung“ umfasst Qualitätsweine. In dieser Kategorie ist das Chaptalisieren (die künstliche Erhöhung des Alkoholgehalts) nicht mehr gestattet. Zu dieser Gruppe gehören zwei Untergruppen:

  • Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (QbA)
  • Qualitätsweine mit Prädikat (QmP)

Die Trauben dieser beiden Gruppen stammen zu 100 Prozent aus einem bestimmten Weinanbaugebiet, dessen Name auf dem Etikett verzeichnet sein muss. Qualitätsweine dürfen noch chaptalisiert werden, Prädikatsweine nicht.

Die 13 Weinanbaugebiete Deutschlands

Qualitätsweine müssen aus einem der 13 Weinanbaugebiete Deutschlands stammen, aus zugelassenen Traubensorten gewonnen und hinreichend ausgereift sein.

Die dreizehn Anbaugebiete für Wein in Deutschland sind:

  • Ahr
  • Baden
  • Franken
  • Hessische Bergstraße
  • Mittelrhein
  • Mosel
  • Nahe
  • Pfalz
  • Rheingau
  • Rheinhessen
  • Saale-Unstrut
  • Sachsen
  • Württemberg

Ein paar Qualitätsweine rot (Traube, nähere Bezeichnung; Anbaugebiet):

  • Botenheimer Ochsenberg (Samtrot, Kabinett trocken; QmP; Württemberg)
  • Weingut Feder Stahl Müller Thurgau (QmP; trocken; Franken)
  • Apsisheimer Sonneberg (Dornfelder, trocken; QbA; Rheinhessen)

Ein paar Qualitätsweine weiß:

  • Kreuznacher Rosenberg (Grauer Burgunder Kabinett feinherb; QmP; Rheinland Pfalz)
  • Auggener Schäf (Gutedel, trocken; QbA; Baden)
  • Blauschiefer Leutesdorfer (Riesling Spätlese, trocken; QmP; Mittelrhein)

Unterteilungen der Prädikatsweine

Zum Abschluss noch ein paar Hilfen bei den weiteren Angaben auf Etikett und Flasche:

  • Kabinett: leicht bis mittelschwere Weine; 7 bis 10 Prozent Alkohol
  • Spätlese: hier werden die Trauben später verlesen als bei Kabinett und weisen daher einen höheren Reifegrad und Zuckergehalt auf.
  • Auslese: Trauben für diese Weine dürfen erst verlesen werden, wenn sie einen Mindestzuckergehalt (85 Oechsle und mehr) aufweisen; Alkohol 14 Prozent und höher)
  • Beerenauslese: Trauben, die für Dessertweine oder sehr süße Weine bestimmt sind, weil sie evtl. auch schon von Edelfäule befallen ist und somit extrem hohe Zuckerwerte haben.
  • Eiswein: ausgereifte, überreife Trauben wurden erst nach einem Frost geerntet (ca. Januar); sehr hoher Zucker.
  • Trockenbeerenauslese: Überreife Trauben werden geerntet, nachdem sie schon fast verschrumpelt sind; sehr süß stellt man aus diesen Trauben einige der weltbesten Dessertweine her.

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