Arbeitszeit und Arbeitsdauer: Bleiben Sie belastbar!

Jede Arbeit ermüdet nach einer gewissen Zeit und belastet den Menschen. Je länger die Arbeitsdauer, desto müder wird man. Neueste Erkenntnisse aus der Arbeitsmedizin und Arbeitswissenschaft sind den Ursachen von Überbelastung auf der Spur. Wie Sie an Ihrem Arbeitsplatz erholt und fit bleiben, lesen Sie hier.

Unter Belastung versteht man jene Einflüsse, die von außen auf den Menschen einwirken. Diese Einwirkungen lösen im menschlichen Organismus Reaktionen aus. Sie beanspruchen den Menschen.

Wenn Sie täglich 12 Stunden und wöchentlich 60 Stunden arbeiten, so ist das aus arbeitsmedizinischer und arbeitswissenschaftlicher Sicht abzulehnen. Durch lange Arbeitszeiten können körperliche, psychische und gesundheitliche Belastungen entstehen, die Ihre Gesundheit enorm angreifen können.

Lange Arbeitszeiten führen zu folgenden Risiken:

Progressiver Anstieg Ihrer Ermüdung

Bei jeder Art von Arbeit nimmt mit der Dauer der Arbeitszeit die Ermüdung progressiv zu. Wenn Sie keinen adäquaten Ausgleich schaffen, kann das zu Beschwerden und Erkrankungen führen.

Geringere Leistung pro Zeiteinheit

Wenn Sie länger als acht Stunden arbeiten, so ist bei einer schweren körperlichen Arbeit mit einer relativen Leistung pro Zeiteinheit zu rechnen.

Das Risiko eines Arbeitsunfalles steigt

Bei überlangen Arbeitszeiten nimmt das relative Unfallrisiko um bis zu 28 Prozent zu. Bei Fernfahrern erhöht sich das Risiko eines Unfalles auf das 3,5-fache bei einer mehr als 8 Stunden dauernden Fahrt.

Mehr Krankenstände

Es hat sich bei Versuchen der deutschen Automobilindustrie gezeigt, dass bei 9-Stunden-Schichten am Fließband weitaus mehr Krankenstände hervorgerufen wurden, als bei 8-Stunden-Schichten.

Probleme gegen die Aufnahme und Abbau gesundheitsgefährdender Arbeitsstoffe

Wenn Sie täglich zu lange arbeiten, sind Sie weitaus empfindlicher gegen gesundheitsgefährdende Stoffe, als bei einem normalen 8-Stunden-Tag. Außerdem hat dann Ihr Körper auch nicht mehr die Kraft diese Arbeitsstoffe wieder schnell genug abzubauen.

Viele Vorschriften auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes beruhen auf arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen. Deshalb ist es auch in Bezug auf die Arbeitsdauer pro Tag gewisse Regelungen einzuführen. Ob eine bestimmte Dauer der Arbeit für einen bestimmten Arbeitnehmer als belastend eingestuft werden kann, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Manchmal können sogar acht Stunden schon zu lang sein.

Wie Sie sich bei langer Arbeitsbelastung richtig verhalten:

  1. Bauen Sie Erholungszeiten ein
    Die Erholungszeit erhält die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers
  2. Lassen Sie Belastungen nicht auftreten
    Setzen Sie sich Ziele, eine starke Belastung überhaupt nicht aufkommen zu lassen oder auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
  3. Verteilen Sie Erholungszeiten sinnvoll
    Achten Sie bei der Festlegung von Erholungszeiten, dass die Pausen sinnvoll über den Arbeitstag verteilt sind.
  4. Grundsätzlich gilt:
    Mehrere kurze Pausen sind erholungswirksamer als wenige und dafür längere Pausen.
  5. Keine Arbeit ohne Erholung!
    Jedem Arbeitnehmer müssen pro Stunde mindestens 6 Minuten Pause zum Ausgleich der Arbeitsermüdung eingeräumt werden. Drei Minuten pro Stunde sollen dabei für die Erledigung persönlicher Bedürfnisse reserviert sein.

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