Telekom Media Receiver: Netzwerkprobleme bei T-Home Entertain beheben

Der Empfang von Fernsehen per IPTV ist „in“. Die Telekom bietet eigene Media-Receiver an, eine spezielle „Telekom Set-Top-Box“. Es gibt allerdings eine ganze Reihe von Fehlern und Pannen beim Betrieb der Geräte, die mit den Produktnamen „T-Home“ oder aktuell „Entertain“ vertrieben werden. Hier erfahren Sie, wie Sie typische Netzwerkprobleme wie das "rote X" beim Telekom IPTV-Empfang beheben.

Digitaler TV-Empfang per Telekom Media Receiver

Neben den analogen, terrestrischen Empfangsarten für Fernsehen spielen die digitalen Übertragungswege eine immer wichtigere Rolle. Speziell bei den Kunden der Telekom ist die digitale Fernsehversorgung beliebt und weit verbreitet, denn damit ist Internet-Empfang, IP-Telefonie und eben digitaler Fernsehempfang ganz praktisch mit einem Produkt möglich.

Die Telekom Set-Top-Box ist ab Werk bzw. per Software-Update eingerichtet zur Nutzung des IPTV-Angebotes von Entertain Comfort, Entertain Comfort Plus sowie zur Nutzung von Videoload, einem Video on Demand-System.

Seitens der Hardware wird für den Fernsehempfang dazu ein Media-Receiver angeboten, der gekauft oder gemietet werden kann, gleiches gilt für einen kompatiblen Router, sofern der nicht schon vorhanden ist. Bei der Suche nach Problemen beim IPTV-Empfang sind es speziell Netzwerkprobleme, die häufig dem hochauflösenden Fernsehvergnügen im Wege stehen. Mit den nachfolgenden Checkpunkten kommen Sie Netzwerkproblemen auf die Spur und stellen Ihren Empfang sicher.

Netzwerkgeschwindigkeit

Nicht selten klagen Telekom IPTV-Nutzer über Flackern oder ein sogar stehenbleibendes Bild. Hier ist eine patente Lösung, einfach auf der Fernbedienung einmal auf den vorherigen und dann wieder den aktuellen Kanal zurückzuschalten. Im Regelfall „fängt“ der Receiver das Signal des Senders dann wieder korrekt. Dieses Phänomen tritt umso eher aus, je langsamer die Verbindung ist. Denn die Telekom schließt IPTV ab DSL 16.000+ an, das ist jedoch knapp bemessen.

Als Lösung bietet es sich an, anstelle von HD den betreffenden Sender in einfacher Auflösung zu schauen, beispielsweise statt 401 (ARD HD) 101 (ARD) zu nehmen. Es sollten auch parallel möglichst keine Aufzeichnungen laufen. Um die „Stolperer“ nachhaltig zu entfernen, ist jedoch eine höhere Geschwindigkeit (ab VDSL 50) die sicherste Grundlage.

[x] Dienst freigeschaltet?

Manch ein Neukunde hat voller Vorfreude seinen neuen Telekom-Media-Receiver angeschlossen, alles richtig gemacht und trotzdem nur „schwarz“ gesehen. Der Grund: Der IPTV-Dienst ist ein Dienstmerkmal des jeweiligen Anschlusses. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass das Dienstmerkmal „Entertain“ erst nach Anruf bei der Kundenhotline freigeschaltet wurde und danach problemlos funktioniert.

Ähnlich sieht es aus, wenn trotz vergeblicher lokaler Fehlersuche kein Empfang zustande kommt oder ein Updateversuch des Media Receivers immer wieder abbricht oder mit einer Netzwerk Fehlermeldung (rotes X mit 1, 2 oder 3 Punkten darunter) abbricht. In diesen Fällen sollten Sie ebenfalls die Telekom-Kundenhotline anrufen und den Anschluss prüfen lassen, zudem ist es sinnvoll wenn die Telekom die Ports des Anschlusses resettet. Damit startet dann die Fehlersuche an einem definierten Punkt.

[x] Router-Anschluss und Router-Reset

Weiterhin prüfen Sie bei älteren Speedport-Routern, ob der Router korrekt mit dem Splitter (bzw. V-DSL-Modem) verbunden ist. Die Anleitung hierzu entnehmen Sie der Anleitung zu dem Router. Wurde die Internetverbindung nicht hergestellt, prüfen Sie zudem die im Router hinterlegten Telekom-Netzwerk-Zugangsdaten, indem Sie diese mit Ihrem aktuellen Zugangsdatensatz abgleichen.

Eine große Rolle spielt auch ein Reset des Routers. Dazu ist der sicherste Weg, wenn Sie den rückseitigen Stecker des Steckernetzteils abziehen und damit das Gerät für eine Minute stromlos machen. Nach dem Anschließen des Steckernetzteils synchronisiert sich der Router wieder automatisch, den Status der Synchronisation zeigen Ihnen die Telekom-Router mit LEDs auf der Gerätefront an.

[x] Internetverbindung prüfen

Wechseln Sie im Router-Konfigurationsmenü (http://speedport.ip) auf „Konfiguration / Netzwerk / Internetzugang“ und prüfen hier, ob die korrekten Zugangsdaten für Ihren Entertain-Anschluss eingetragen sind. Aktivieren Sie bitte die Dauerverbindung und bestätigen die Eingaben mit „Speichern“. Anschließend gehen Sie auf „Status / Übersicht“ und prüfen, ob die Internetverbindung aktiv ist und ob Sie eine IP-Adresse zugewiesen bekommen haben.

Tipp: Alternativ zum Media-Receiver können Sie das IPTV der Telekom auch per PC oder Notebook empfangen

[x] Betriebszustand von Router und IP-Adresse

Zu prüfen ist in jedem Fall auch der Netzwerk-Betriebszustand des Routers. Rufen Sie dazu „Konfiguration / Netzwerk / DHCP-Funktion“ auf und prüfen den Betriebszustand. Ist dieser „Aus“, ändern Sie ihn in „Ein“ und bestätigen die Eingabe mit „Speichern“.

Prüfen Sie unter „Netzwerk / NAT & Portregeln / PCs benennen“ bzw. „PCs übernehmen & freigeben“, ob der Speedport-Router Ihrem Media Receiver eine IP-Adresse zugewiesen hat. Dazu suchen Sie in der Liste nach der MAC-Adresse Ihres Media Receivers. Die MAC-Adresse Ihres Media Receivers finden Sie auf einem Aufkleber auf der Unterseite des Media Receivers.

[x] Verkabelung und WLAN

Ist Ihrem Media Receiver keine IP-Adresse zugewiesen worden, überprüfen Sie die Verbindung zwischen Media Receiver und Speedport. Speziell LAN-Kabelverbindungen können geknickt oder anderweitig beschädigt sein, auch flauschige Hausgenossen wie beispielsweise Kaninchen und Meerschweinchen entdecken die bunten Netzwerkkabel in vielen Fällen zum Zeitvertreib.

Ebenso kommt es vor, dass der Arretierungsbügel eines Netzwerkkabels abgebrochen oder beschädigt ist. Damit rastet das Netzwerkkabel nicht mehr sicher ein und der Kontakt ist nicht zuverlässig. Jede Art von defektem Netzwerkkabel muss zwingend getauscht werden. Sofern eine Neuanschaffung unvermeidbar ist, sollten Sie zu doppelt geschirmtem SFTP-Kabel greifen, das „s“ steht dabei für „shielded“.

[x] Anschluss von Netzwerk-Geräten an den Router

Sind andere Geräte in Ihrem Netzwerk an denselben Router angeschlossen (PC, Router, Switches etc.), trennen Sie diese testweise vom Netzwerk und prüfen anschließend die Funktion. Sollte z.B. ein weiterer DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol) im Netzwerk vorhanden sein, stört dieser die Verbindung, es darf nur ein DHCP-Server aktiv bleiben.

Schließen Sie den Media Receiver unbedingt an Port 3 oder 4 Ihres Speedports an. Diese priorisierten Ports sind bei den neueren Speedport-Routern leicht an der gelben Farbe der RJ45-Buchse zu erkennen.

[x] Weitere Übertragungstechnik überprüfen

Zwar ist der Kabelanschluss über ein Cat.5/Cat.6-Netzwerkkabel, wie Sie es vom PC-Netzwerkanschluss her kennen, die Standardverbindung zwischen Router und Media-Receiver. Es werden allerdings auch andere Übertragungstechniken eingesetzt, z.B. WLAN, OptoLAN oder PowerLine/PowerLAN. Findet sich keine andere Fehlerquelle, prüfen Sie, ob die Verbindung über ein Netzwerkkabel hergestellt werden kann.

Speziell PowerLAN-Adapter neigen nach längerer Betriebszeit durchaus mal dazu, zu „spinnen“. Resetten Sie das Gerät entsprechend Herstelleranleitung. Veraltete PowerLine/PowerLAN-Adapter der Gerätegeneration mit maximaler Geschwindigkeit von 85 MBit/s. sollten Sie für Telekom Entertain oder vergleichbare Produkte möglichst gar nicht mehr einsetzen.

[x] Manuelles Media-Receiver-Update

Führen Sie bitte nach jeder Änderung oder Prüfung ein manuelles Update durch, um den Erfolg der Prüfung festzustellen. Haben Sie z.B. die Kabelverbindung überprüft oder den Router neu gestartet, führen Sie das manuelle Update durch. Um das Update zu starten, schalten Sie den Media Receiver über den Netzschalter an der Rückseite des Gerätes für 10 Sekunden aus und anschließend wieder ein.

Sobald „Starten“ im Display erscheint, schalten Sie den Media Receiver wieder aus. Wiederholen Sie diesen Vorgang zweimal. Im Laufe der Aktualisierung wird der Media Receiver selbständig neu starten. Greifen Sie nicht in den Update-Vorgang ein und schalten Sie den Media Receiver während der folgenden 30 Minuten nicht manuell ab.

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