Wie Sie Ihre Daten und Privatsphäre im Internet schützen

Beim Surfen im Internet hinterlassen Sie eine Vielzahl von Spuren, über die sich Ihre Interessen und Vorlieben, Ihre Aufenthaltsorte, ja sogar Ihre Anschrift und Ihre engsten Kontakte ermitteln lassen. Schützen Sie daher Ihre Daten, damit Sie nicht zum gläsernen Menschen für Behörden, Firmen und Geheimdienste werden, die Ihre Privatsphäre nicht mit dem gebührenden Respekt behandeln.

Jeder Besuch im Internet hinterlässt Spuren, das gilt selbst für das "anonyme" Surfen mit einer anderen IP-Adresse. Ein Teil der Daten über Ihre Internet-Besuche wird auf Ihrem Rechner gespeichert und lässt sich nachträglich löschen, andere wiederum liegen für Sie unerreichbar auf Servern von Internet-Dienstleistern, Werbetreibenden und Internet-Kriminellen gespeichert.

Diese Informationen geben Sie von sich preis

  1. Ihr Internet-Provider zeichnet jeden Internet-Besuch von Ihnen mit allen besuchten Webseiten genau auf. Ein Beispiel sehen Sie auf dieser Testseite für anonymes Surfen.
  2. Ihre Daten passieren im Internet zahlreiche Router, deren Betreiber unverschlüsselt gesendete Daten durchsuchen und auswerten können.
  3. Betreiber von Webseiten speichern meist Informationen wie Besuchszeit und -dauer, Betriebssystem, Browser, Bildschirmauflösung, vorher besuchte Webseiten (Referrer) sowie eingegebene Google-Suchworte.
  4. Daten von Ihren Webseiten-Besuchen werden auch auf Ihrem Rechner in kleinen Textdateien gesammelt, den „Cookies“ oder „Supercookies“.
  5. Nutzen Sie ein soziales Netzwerk wie Facebook, Linkedin, Twitter oder Xing, zahlen Sie dafür mit Ihren Daten. Der kleinste Teil davon ist in Ihrem Konto sichtbar, der größte Teil entsteht durch Ihre Nutzung der jeweiligen Dienste und durch Ihre Bekannten, die mit Ihnen verknüpft werden. Jeder Eintrag, jedes Foto und jeder Klick auf eine App oder Werbung werden registriert, ebenso wie die Likes und die Wechselwirkungen mit anderen Nutzern der jeweiligen Dienste.
  6. Das Vorgesagte gilt auch für Chats, Foren und Messaging-Dienste. Überlegen Sie genau, bevor Sie etwas in einem Forum einstellen oder einem Chat schreiben.
  7. Hinzu kommen alle Daten, die Sie bei Einkäufen im Internet preisgeben, zum Beispiel bei Online-Shops, Online-Reisebüros oder auch Geldinstituten. Nicht nur die jeweiligen Betreiber haben Zugriff auf Ihre Daten, sondern auch mit diesen verbundene Firmen, die etwa Ihre Kreditkarte prüfen, Werbeaktivitäten durchführen oder andere Dienstleistungen für den Webseitenbetreiber übernehmen.

Checkliste: Was können Sie zum Schutz Ihrer Daten und Privatsphäre tun?

Damit Sie möglichst wenig Spuren im Internet hinterlassen, sollten Sie diese Checkliste nutzen:

  • Surfen Sie mit Ihrem Browser so oft wie möglich im Privatmodus.
  • Meiden Sie die Beteiligung an Chats, Foren, Messengern und jeglicher Art sozialer Netzwerke oder geben Sie dort zumindest so wenig Daten wie möglich über Sie preis und agieren Sie dort ausschließlich unter Synonym.
  • Aktivieren Sie den Tracking-Schutz Ihres Browsers, das geht auch außerhalb des Privatmodus.
  • Löschen Sie regelmäßig Cookies, Webhistorie und Lesezeichen.
  • Klären Sie auch Ihre Freunde und Bekannten über die Gefahren auf und bitten Sie diese, keine Informationen über Sie im Internet einzustellen. Verweisen Sie dabei auf Ihre Persönlichkeitsrechte und dass es zum Beispiel nicht zulässig ist, Fotos von jemand ohne dessen Zustimmung zu veröffentlichen.
  • Speichern Sie Daten in Online-Speichern oder Online-Backup-Diensten nur verschlüsselt ab, wobei Sie und nicht der Anbieter die Schlüsselgewalt haben sollte. Dies gilt insbesondere für amerikanische Anbieter, da diese wegen dem US PATRIOT ACT amerikanischen Behörden Zugriff auf die gespeicherten Kundendaten gewähren müssen.