Cygwin: Das Beste aus beiden Welten

Die Entscheidung zwischen Windows und Linux ist in vielen Fällen eine philosophische Frage. Nutze ich das kostenpflichtige Windows oder das kostenlose Linux? Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Gut, dass es eine Lösung für diesen Konflikt gibt: Cygwin.

Mit Cygwin steht eine Unix/Linux Umgebung für Windows zur Verfügung, die es dem Nutzer ermöglicht die typischen Linux Anwendungen wie z. B. bash, xterm, grep, awk, sed, find, vi, emacs, tar und Co. unter Windows ausführen zu können. Ich selbst habe 1999 diesen Weg eingeschlagen und kann auf diese Weise den Wechsel zwischen Linux und Windows in vielen Fällen vermeiden.

Auch wenn ich für einige Anwendungen noch immer ein Linux System booten muss, bleibt mir der Wechsel in den meisten Fällen erspart, da die typischen Desktop Anwendungen wie z. B. Gimp, OpenOffice und Firefox auch für Windows verfügbar sind.

Vorteile von Cygwin
Der große Vorteil von Cygwin ist der enthaltene X-Server, der es ermöglicht, ein lokales xterm zu öffnen, mit dem man sich wie auf einem Linux System in einer bash arbeiten kann. Besonders für den erfahrenen Linux Nutzer, der mal eben mit grep nach einer Datei suchen möchte, die das Wort "Michael" enthält, oder mit tail die Änderungen in einem Logfile verfolgen möchte, ist dies eine erhebliche Erleichterung.

Natürlich gibt es auch ein WinGrep, ein WinTail, Putty, etc. Allerdings lassen sich die Befehle in einem xterm deutlich schneller aufrufen, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat.

Cygwin bietet viele Möglichkeiten
Mit Cygwin hat man so also das beste aus beiden Welten gleichzeitig zur Verfügung. Eine Vollinstallation von Cygwin ist ca. 1GB Groß. Das lässt erahnen, welches Potential dahinter steckt und wie viele Möglichkeiten man gewinnt. Auch wenn man während der Installation von Cygwin einzelne Programme auswählen und abwählen kann, empfehle ich gerade dem unerfahrenen Anwender immer erst einmal ein vollständige Installation zu wählen, da sonst später genau das entscheidende  Programm fehlt.