Tipps für die optimale Anwendung von Flachbettscannern

Insbesondere wer alte Fotografien vor dem Verfall retten und ins digitale Zeitalter übertragen möchte, kommt um den Einsatz eines Flachbettscanners nicht herum. Die Geräte sind heute preiswert, leistungsfähig und einfach per USB an PC oder Notebook anzuschließen. Und mit den folgenden Anwendungs-Tipps für Flachbettscanner stellen Sie beste Scan-Ergebnisse sicher.

Ihr Scanner kann "3D"

Vor ein paar Jahren kamen Flachbettscanner auf den Markt, die als "3D-Scanner" angepriesen wurden. Was nur wenige Scannerbesitzer wissen: Praktisch jeder Flachbettscanner ist schon ab Werk in gewissem Rahmen "3D-fähig".

Zeitweise mit diesem Attribut beworbene Scanner hatten optisch gar keine besonderen Fähigkeiten, die "3D-Fähigkeit" beschränkte sich auf einen in mehreren Höhenpositionen arretierbaren Scannerdeckel, der den Lichtaustritt begrenzt. Praxisversuche in der Redaktion haben gezeigt, dass die Fokussierung des optischen Sensors je nach Scanner-Modell mehrere Zentimeter über das Vorlagenglas hinausragt, meist bleibt die Abtastung bis zu rund 4 bis 5 cm scharf.

Es ist also ein bisschen Ausprobieren angesagt, um die konkreten Fähigkeiten Ihres Scanners auszutesten. Damit Sie beispielsweise Schmuck, wertvolle Sammlerstücke oder andere Kleinteile in einer 3D-ähnlichen Darstellung scannen können, wird daher prinzipiell nur eine entsprechende weiße Abdeckung benötigt.

Die erstellen Sie einfach aus weißem Fotokarton, je nach Vorlage ist eine Hohlkehle oder ein Haube in Form eines rechteckigen Quaders besser geeignet. Die Scannerabdeckung (weiße Unterseite des Scannerdeckels) eignet sich für 3D-Objekte nicht gut, es kommt dabei immer zu sichtbaren Schattenwürfen.

Optimieren Sie die Lampensteuerung des Scanners

Für die Qualität Ihres Scans ist die Lampe, mit der die Vorlage beleuchtet wird, von großer Wichtigkeit. Doch ähnlich einer Leuchtstoffröhre nimmt die Helligkeit im Laufe des Lampenlebens ab und das ausgesendete Farbspektrum (idealerweise Weiß) verändert sich.

Daher sollten Sie die Scanner-Lampe nicht im Leerlauf leuchten lassen, da das die Lebensdauer unnötig weiter verkürzt. Entweder Sie benötigen den Scanner bei der betreffenden Arbeitssitzung nicht, dann sollten Sie das Gerät einfach ausgeschaltet lassen, oder Sie sollten die Lampensteuerung entsprechend Ihren Arbeitsanforderungen einstellen.

Leider ist dieses heute oftmals nur bei hochwertigen Scannern möglich, da hilft also nur der Blick ins Handbuch und Kontrolle. Zum Einstellen der Lampensteuerung rufen Sie das Utility zu Ihrem Scanner auf und nehmen die entsprechende Einstellung vor. Beim seltenen Einsatz des Scanners sollten Sie eine schnelle Abschaltzeit wählen, beispielsweise 5 Minuten. Wird das Gerät nur einmal während einer Arbeitssitzung benötigt, schalten Sie es per Software einfach manuell aus.

Vermeiden Sie errechnete Zwischenpunkte (Interpolation)

Die Auflösung eines Scanners wird als physikalischer und interpolierter Wert angegeben. Ersterer gibt die tatsächliche maximale Pixelanzahl pro Zoll an, die von der CCD-Einheit (Charge-coupled Device) gemessen werden können. Bei der Interpolation errechnet die Scansoftware Farb- und Helligkeitszwischenwerte, um ein Bild größer zu machen, als es die physikalische Auflösung ermöglicht.

Das ist nur bei sehr kleinen Vorlagen und Dias sinnvoll, ansonsten verschlechtern Sie die Bildqualität zugunsten der Bildvergrößerung. Zwar können Sie in der Scanner-Software stufenlos die dpi-Zahl (dots per inch = Punkte pro Zoll, 1 Zoll = 2,54 cm) einstellen, ohne dass ein Hinweis darauf erfolgt, ob schon interpoliert wird oder nicht, Sie sollten jedoch in Abhängigkeit von Ihrem Gerät normalerweise bei der physikalischen Auflösung bleiben.

Diese wird in der Gerätebeschreibung angegeben, meist als Angabe mit zwei Werten wie "600 x 1.200 dpi", dabei ist aber nur der erste Wert für die Beurteilung der realen optischen Auflösung ausschlaggebend. Ein solchermaßen ausgestatteter Scanner kann also 600 Punkte auf 2,54 cm erfassen, das sind rund 23 Punkte pro Millimeter.

Vorsicht vor der Bildbearbeitung per Scanner-Treiber

Die Scanner-Treiber liefern insbesondere bei den renommierten Herstellern schon eine Reihe von Optionen mit. Das macht erst mal Eindruck, konkret muss aus Sicht der Bearbeitungsqualität aber vor diesen Funktionen eher gewarnt werden. Denn Funktionen wie das Schärfen der Bildvorlage sollten Sie keinesfalls in der Scan-Software vornehmen, sondern besser in einem hochwertigen Bildbearbeitungsprogramm.

Im Vergleich mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie beispielsweise dem Adobe Photoshop liefern die Bearbeitungsergebnisse der Scan-Optionen in den Scanner-Treibern nur sehr mäßige Ergebnisse, die Sie dann später bei der Nachbearbeitung des Rohmaterials nicht mehr wiedergutmachen können.

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