Zeichnen mit dem iPad: Wie Sie den richtigen Stylus finden

Der Touchscreen des iPad eignet sich zum Zeichnen und für Handschrift. Statt der eigenen Finger empfiehlt sich zum Zeichnen und Schreiben ein kapazitativer Stylus mit dünner Spitze. Reicht Ihnen die Genauigkeit der Touchscreen-Erkennung nicht aus, bietet Aiptek mit dem MyNote Pen noch einen speziellen Digitizer für eine Auflösung von 400 dpi.

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Ein Stylus erleichtert das handschriftliche Schreiben und Zeichnen auf dem iPad

Wer mit den Fingern versucht, eine handschriftliche Notiz auf dem iPad zu schreiben, eine Skizze anzufertigen oder gar ein schönes Bild zu malen, hat nicht selten ein frustrierendes Erlebnis. Die Fingerspitzen sind einfach viel dicker als eine Bleistiftspitze oder die Spitze eines Kugelschreibers.

Viel einfacher geht das Schreiben und Zeichnen mit einem Stylus für das iPad. Das ist ein Stift, der zusammen mit dem kapazitativen Touchscreen des iPad funktioniert. Die Spitze eines Stylus ist zwar auch deutlich breiter als die eines Bleistifts, doch sie reicht für das Zeichnen auf dem iPad vollständig aus.

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Wie Sie den richtigen Stylus für Sie persönlich finden

Welcher Stylus für Sie am besten geeignet ist, kann Ihnen kein Test vermitteln, sondern Sie sollten es ausprobieren. Testen Sie Stifte mit unterschiedlich breiter und geformter Spitze sowie unterschiedlicher Härte der Spitze.

Auch das Gewicht des Stifts, die Länge, Dicke und Form spielen eine Rolle beim "Wohlfühlfaktor". Hier eine Übersicht häufiger verwendeter Stifte:

  • Wacom Bamboo Stylus, Länge 120 mm, Breite: 9 mm, Gewicht: 20 Gramm, auswechselbare Spitze: 6 mm, Preis: rund 39 Euro
  • Just Mobile AluPen, Länge 120 mm, Breite: 13 mm, Material: Aluminium, Gewicht: 29 Gramm, Spitze: 11 mm, Preis: 17 bis 25 Euro
  • Kensington Virtuoso, Länge 190 mm, Breite: 6 mm, Gewicht: 14 Gramm, Spitze: 6 mm, mit integriertem Kugelschreiber und austauschbarer Kugelschreibermine, Preis: ab 12 Euro
  • Griffin Stylus, Länge 110 mm, Breite: 8,5 mm, Gewicht: 12 Gramm, Spitze: 8 mm, Preis: unter 10 €

Je nach Handhabung des Stylus und dessen Ausführung kann dieser unter Umständen das Glas des iPad-Displays verkratzen. Diese Gefahr besteht zum Beispiel beim Wacom Bamboo Style, wenn Sie den Stylus in einem kleinen Winkel aufsetzen.
Einige Stifte haben einen Clip und eine Abdeckung für die Spitze. Der Kensington Virtuoso hat zusätzlich einen integrierten Kugelschreiber, was praktisch ist, wenn Sie nicht immer zwei Stifte mitnehmen möchten.

Lohnt sich ein teurer Stift für Sie?

Der Preis der Stifte bewegt sich überwiegend im Rahmen von unter 10 Euro bis an die 20 Euro. Eine Ausnahme nach oben bildet der Wacom Bamboo Stylus, der dafür aber auch eine austauschbare Spitze hat, was bei intensiver Nutzung von Vorteil ist und den höheren Preis rechtfertigt.

Erwarten Sie nur eine gelegentliche Nutzung, um ab und zu etwas handschriftlich mitzuschreiben, wird ein Stift der unteren Preisklasse reichen. Nutzen Sie den Stift voraussichtlich sehr häufig, sollte er eine austauschbare Spitze haben.

Die Qual der Wahl: Dutzende von Apps zum Zeichnen und Schreiben

Zu einigen Stiften werden kostenlose Apps angeboten, die im Fall eines kapazitativen Stylus nicht obligatorisch sind, da diese mit allen Apps funktionieren.

Zum Schreiben bevorzugen viele Anwender eines Stylus das mit 0,79 Euro recht günstige und trotzdem leistungsfähige Penultimate. Es beinhaltet auch Evernote-Unterstützung (Handschrifterkennung) und eine Dropbox-Integration.

Zum Zeichnen ist das kostenlose Sketchbook Express oder Sketchbook Pro für 3,99 Euro zu empfehlen. Anregungen für weitere gute Apps finden Sie in der Bildersammlung iPad Art bei Flickr.

Hier sehen Sie nicht nur viele schöne Beispiele, was alles mit dem iPad machbar ist, sondern meist ist auch angegeben, mit welcher App oder welchen Apps die Künstler diese beeindruckenden Resultate erzielt haben.

Schwierigkeiten beim Zeichnen und Schreiben mit der Hand auf dem iPad

Neben der relativ geringen Genauigkeit des Touchscreens im Verglich zu einer Bleistiftspitze auf einem Papier ist ein Touchscreen auch keine geeignete Handauflage. Denn jede Berührung mit der Hand führt zu einer Reaktion.

Daher haben einige Zeichenprogramme einen Bereiche für die Handauflage und einen Zeichenbereich. Hier müssen Sie darauf achten, die Hand im zugelassenen Bereich aufzulegen. Ist eine solche Funktion nicht vorhanden, dürfen Sie die Hand nicht auf dem Touchscreen auflegen.

Das Problem mit dem Auflegen der Hand ist beim Aiptek MyNotePen nicht vorhanden, denn hier wird die Position des Stiftes auf der Zeichenfläche per Infrarot übertragen und der Touchscreen im Zeichenbereich für Eingaben mit dem Finger oder einem kapazitativen Stylus gesperrt.

Zeichnen mit 400 dpi auf dem iPad mit dem Digitizer Aiptek MyNote Pen

Die Genauigkeit bei der Eingabe wird mit dem Digitizer Aiptek MyNote Pen auf eine Genauigkeit von 400 DPI (dots per inch = Punkte pro Zoll) erhöht. Das funktioniert per Infrarot- und Ultraschall-Übertragung, denn die Genauigkeit des Touchscreens vom iPad reicht dazu nicht aus.

Der Aiptek MyNote Pen hat eine austauschbare Spitze, wobei eine weiche und eine harte Spitze sowie ein Werkzeug zum Wechseln mitgeliefert werden. Es ist kein kapazitativer Stylus, der MyNote Pen funktioniert nur zusammen mit einem speziellen weißen Empfänger, der am iPad angesteckt wird und diesen ein wenig überragt.

Stift und Empfänger lassen sich in einer grauen, mitgelieferten Hülle verstauen, wenn sie nicht benötigt werden. Der Aiptek MyNote Pen hat auch eine Verschlusskappe zum Schutz der Spitze, die mit einem Clip ausgestattet ist.

Damit der Aiptek MyNote Pen Signale senden kann, benötigt er zwei SR41-Batterien (Knopfzellen), die laut Herstellerangabe rund 90 Stunden lang halten. Der Stift liegt gut in der Hand und ist trotz Batterien mit 18,6 Gramm im Gewichtsrahmen der kapazitativen Stifte.

Die App Studio Basic Lite zum Aiptek MyNote Pen

Neben Stift und Empfänger wird die kostenlos im App Store angebotene App "Studio Basic Lite" benötigt. Sie bietet zum Schreiben linierte und karierte "Blätter" an sowie Vorlagen für Notizen, die auch als Reisejournal mit Bildern verbunden werden können.

Zum Zeichnen wird mit der Auswahl Basic ein leeres Blatt erzeugt. Links ist ein Menü, über das mit dem Finger die gewünschte Farbe, Transparenz und Strichstärke ausgewählt wird. Es lassen sich mehrere Farben auswählen, die dann als Palette zur Verfügung stehen.

Die Hand kann auf der Zeichenfläche aufgelegt werden, das beeinflusst die Zeichnung nicht. Jedoch besteht die Gefahr, versehentlich eine Menüfunktion zu betätigen. Der Aiptek MyNotePen arbeitet recht präzise, es lässt sich damit sehr gut schreiben und mit dem entsprechenden Talent auch zeichnen, wie dieses Video des Herstellers sehr schön zeigt.

Was Sie vor dem Kauf bedenken sollten

Es erfordert einige Zeit, bis der Umgang mit dem Stift so in Fleisch und Blut übergeht wie im Video. Das Handbuch gibt für die Eingewöhnung 20 Minuten an, dem Autor erscheint diese Zeitspanne als wesentlich zu kurz.

Wichtig ist die genaue Kalibrierung des MyNote Pen vor dem ersten Einsatz, dazu sind nacheinander neun angezeigte Kreuze mit dem Stift anzutippen.

Der Aiptek MyNote Pen funktioniert nur mit Studio Basic Lite, das wie der Name schon ausdrückt recht rudimentäre Zeichenfunktionen bietet. Hier wäre ein größerer Funktionsumfang oder eine Anpassung an Zeichenprogramme anderer Hersteller wünschenswert.

Sie sollten sich die App Studio Basic Lite vor dem Kauf von Aiptek MyNote Pen ansehen und dann entscheiden, ob Ihnen die dort gebotenen Funktionen ausreichen. Schließlich ist der Preis von MyNote Pen mit 90 Euro deutlich höher als bei den kapazitativen Stiften, auch wenn die höhere Genauigkeit und der dadurch bedingte technische Mehraufwand das durchaus rechtfertigt.

Die weltweite Garantie auf den Aiptek MyNote Pen beträgt wie bei Apple kurze 12 Monate.