Die größten Irrtümer: Zu viele Icons auf dem Desktop machen den PC langsam

Die PC-Benutzer streiten sich seit Jahren darüber, ob das Abspeichern von Dateien und das Anlagern von Icons auf dem Desktop ab einer bestimmten Anzahl dazu führt, dass der Computer langsamer wird. Ob das wirklich so ist, lesen Sie in diesem Artikel.

Man kann keine pauschale Aussage treffen

Man muss bei den Desktop Icons erst einmal unterscheiden, um welche Art von Icon es sich handelt. Wenn es sich bei Ihren Desktop-Icons nur um Verknüpfungen handelt, kann dies die Performance des Computers nicht beeinträchtigen. Auch das Abspeichern von Dateien auf dem Desktop führt erst mal nicht dazu, dass die Geschwindigkeit des PCs darunter leidet.

Viele PC-Benutzer kennen sich nicht wirklich auf Ihrem Computer aus. Um zu verstehen, wann der Computer langsamer werden kann, muss zuerst der Aufbau des Windows-PCs verstanden werden. In der Regel gibt es verschiedene Festplattenpartitionen auf einem Computer. Jede dieser Partitionen hat einen Laufwerkbuchstaben, den Sie über den Arbeitsplatz herausfinden können.

Ordner Desktop ist auch nur ein Ordner

Die Windows-Installation befindet sich meist auf dem Laufwerk C: und da, wo das Betriebssystem installiert ist, befindet sich auch der Ordner Desktop (Explorer-Pfad: C:Dokumente und EinstellungenIHR-BENUTZERNAMEDesktop). Im Grunde ist dieser Ordner also nichts anderes, als der Ordner Eigene Dateien, Programme und so weiter. Und wieso sollte man Dateien nicht in einem Ordner ablegen?

Ein Problem taucht lediglich dann auf, wenn Sie die Partition C: durch das ständige Abspeichern auf dem Desktop so überfüllen, dass der Festplattenplatz dieser Partition fast voll ist. Da die Windows-Installation eine Auslagerungsdatei auf dem Laufwerk, auf welchem sie installiert ist, abspeichert, benötigt diese immer einen gewissen Speicherplatz. Wenn dieser nicht mehr vorhanden ist, leidet die Performance des Computers darunter.

Die Größe der Auslagerungsdatei und ihr Speicherort

Eine Faustregel für die benötigte Größe der Auslagerungsdatei ist die anderthalb bis dreifache Menge des RAMs, den Sie eingebaut haben. Die Auslagerungsdatei kommt immer dann zum Tragen, wenn Sie den Speicher des RAMs komplett gefüllt haben und der Computer auf den Festplattenspeicher ausweichen muss.

Wenn Sie eine zweite Festplatte in Ihrem Computer verbaut haben, haben Sie die Möglichkeit, den Speicherort der Auslagerungsdatei auf die andere Festplatte zu verlegen. Dies hat den Vorteil, dass die Datei nicht auf die gleiche Festplatte geschrieben werden muss, auf welcher die Windows-Installation arbeitet und hat eine Beschleunigung des Computers zur Folge.

Sie können den Speicherort folgendermaßen ändern: Öffnen Sie die Systemsteuerung, öffnen Sie "System" und klicken Sie auf den Reiter "Erweitert". Klicken Sie dann auf "Systemleistung/Einstellungen". Wiederum unter "Erweitert" finden Sie den Unterpunkt "Virtueller Arbeitsspeicher", unter welchem Sie die Größe der Auslagerungsdatei einstellen und den Speicherort verändern können.

Ordner erstellen für die Ordnung

Ein weiterer Vorteil davon, nicht alles wahl- und ziellos auf dem Desktop zu speichern, ist dieser, dass Sie durch ein durchdachtes Ordnersystem, einzelne Dateien schneller finden können. Wenn Sie mehrere Festplattenpartitionen haben, denken Sie beim Abspeichern von Dateien daran, auch mal andere Partitionen aus der C-Partition auszuwählen, damit diese nicht irgendwann voll ist.

Ein Tipp ist beispielsweise das Ändern des Ordners, in dem der Browser Downloads abspeichert. Erstellen Sie doch einmal einen Download-Ordner auf einem anderen Laufwerk und stellen Sie den Speicherort Ihres Browsers auf diesen Ort auf der Festplatte ein.

Sie können Ihren Desktop mit Dateien nur so überfrachten, dass Sie selbst nicht mehr erkennen können, wo was liegt, da alles übereinander gespeichert wird. Erst ab einer Dateianzahl von zwanzig bis dreißigtausend Dateien auf dem Desktop könnte dies den Computer in die Knie zwingen.