Die größten Irrtümer: Firewire ist USB in jeder Hinsicht überlegen

Die Meinung, dass Firewire USB in allen Belangen überlegen ist, ist verbreitet. Besonders, wenn Sie Daten Ihrer Videokamera auf den Computer übertragen wollen, wird oft zu Firewire geraten. Lesen Sie hier, was wirklich an dem Tipp dran ist.

Was ist Firewire eigentlich?

Firewire wird ein bestimmter Anschluss genannt. Genauer gesagt ist Firewire ein serielles Übertragungssystem, das mit speziellen Steckern und Kabeln arbeitet. Es ist dem bekannteren USB sehr ähnlich. Firewire wurde von Apple entwickelt und entstand bereits 1987.

Einen solchen Firewire-Anschluss findet man vor allem bei digitalen Videokameras, als Schnittstelle ist er außerdem in jedem DV-Camcorder Standard. Firewire ist zwar auch geeignet, um Massenspeicher an ein Gerät anzuschließen, aber USB-Anschlüsse sind sehr viel häufiger an PCs und Notebooks anzutreffen.

Firewire vs. USB

Was ist nun aber dran an der Behauptung, Firewire sei USB weit überlegen? Wahr ist, dass Firewire zu Beginn der Entwicklung eine sehr viel höhere Übertragungsrate hatte als USB 1.1. Seit aber USB 2.0 auf dem Markt ist, hat sich dieser Unterschied aufgelöst und die beiden Anschlüsse sind als gleichwertig zu betrachten.

Grundsätzlich bringt es also keine Vorteile, auf Firewire umzusteigen, denn bei Camcordern und Digitalkameras übertragen beide Anschlüsse die Daten etwa gleich schnell auf Ihren PC. Hier hat USB heute sogar einen kleinen Vorsprung erlangt, denn USB 2.0 erreicht bis zu 480 Megabit pro Sekunde, während Firewire mit 400 Megabit pro Sekunde knapp dahinter liegt. Firewire-800 ist zwar fast doppelt so schnell, wird aber hauptsächlich in externen Festplatten eingesetzt.

USB hat Firewire eingeholt

Im Alltag sind die Übertragungssysteme von USB und Firewire also mittlerweile gleichauf. Der letzte Bereich, in dem Firewire noch immer vorn liegt, ist bei DV-Camcordern (mit Cassette). Der Grund ist, dass einige Videoschnittprogramme die Kamera nur darüber ansteuern können.