Windows 8: Für Fotos im RAW-Format brauchen Sie das Kamera-Codec-Paket

Die Vorteile des RAW-Formats gegenüber dem JPG-Format

Dateien im RAW-Format sind "digitale Negative" mit den Rohdaten Ihres Fotos direkt vom Bildsensor Ihrer Digitalkamera. Die beiden wesentlichen Vorteile des RAW-Formats sind daher:

1. Sie haben die vollständigen Informationen ohne Kompressionsverluste wie bei JPG.
2. Das RAW-Format liefert Ihnen unverfälschte Bildinformationen ohne Änderungen durch die Firmware oder Programme der Digitalkamera.

Die Nachteile des RAW-Formats gegenüber dem JPG-Format

Es gibt jedoch auch einige Nachteile des RAW-Formats, die Sie kennen sollten:

1. Das RAW-Format wird nur von einem recht kleinen Teil der Digitalkameras unterstützt, es handelt sich dabei vor allem um hochpreisige Modelle für Profifotografen und anspruchsvolle Fotoamateure. Prüfen Sie also zunächst anhand der Bedienungsanleitung oder Beschreibung Ihrer Digitalkamera, ob diese das RAW-Format überhaupt anbietet.
2. Das RAW-Format ist im Gegensatz zu JPG nicht standardisiert und daher Hersteller-abhängig (proprietäres Dateiformat). Zusätzlich kann ein Hersteller auch mehrere RAW-Formate verwenden. Es ist daher bei jedem Programm mit RAW-Unterstützung genau zu prüfen, für welche Hersteller und Kameramodelle diese Unterstützung gewährleistet ist. Das gilt auch für das Kamera-Codec-Paket von Microsoft.
3. Da die Daten im RAW-Format nicht komprimiert sind, benötigt eine RAW-Datei beträchtlich mehr Speicherplatz als eine JPG-Datei. Dies ist sowohl beim Speichermedium für die Digitalkamera zu berücksichtigen als auch beim Speicherplatz Ihres Windows-8-Rechners.

Warum Dateien im RAW-Format nicht immer die Endung RAW haben

Eine RAW-Datei kann auch schnell mit einem anderen Format verwechselt werden, denn die entsprechenden Dateien haben nicht immer die Dateiendung RAW, sondern es gibt wegen den proprietären Dateiformaten eine Vielzahl an Dateiendungen für RAW-Dateien:

.3FR, .ARI, .ARW, .BAY, .CAP, .CR2, .CRW, .DCR, .DCS, .DNG, .DRF, .EIP, .ERF, .FFF, .IIQ, .K25, .KDC, .MEF, .MOS, .MRW, .NEF, .NRW, .ORF, .PEF, .PTX, .PXN, .R3D, .RAF, .RAW, .RW2, .RWL, .RWZ, SR2, .SRF, .SRW und .X3F.

Es kann durchaus noch weitere als die hier aufgeführten Dateiendungen für RAW-Formate geben oder neue Dateiendungen zukünftig hinzukommen. Immerhin hat diese Vielfalt den Vorteil, dass sich darüber die Herkunft der RAW-Datei ermitteln lässt. Das ist sehr wichtig, um zu erkennen, ob das Kamera-Codec-Paket von Microsoft von Ihnen verwendete RAW-Formate unterstützt.

Das kostenlose Kamera-Codec-Paket von Microsoft unterstützt viele RAW-Formate

Das "Camera Codec Pack" oder in der deutschen Übersetzung "Microsoft-Kamera-Codec-Paket" unterstützt die RAW-Formate von rund 100 digitalen Spiegelreflexkameras der Hersteller Canon, Casio, Epson, Kodak, Konica Minolta, Leica, Minolta, Nikon, Olympus, Panasonic, Pentax, Samsung und Sony. Eine vollständige und aktuelle Übersicht der unterstützten Kameramodelle finden Sie auf der Support-Webseite von Microsoft zum Kamera-Codec-Paket.

Wie Sie das Kamera-Codec-Paket bei Windows 8 und Windows RT installieren

Für Windows 8 wird das Kamera-Codec-Paket von Microsoft als Update zum Download angeboten:

• Update for Microsoft Camera Codec Pack for Windows 8 (KB2712101)
• Update für Microsoft Camera Codec Pack unter Windows 8 für x64-basierte Systeme (KB2712101)

Die Installation kann bei Windows 8 und Windows RT außerdem über das Windows Update erfolgen:

1. Bewegen Sie den Mauspfeil in die obere, rechte Ecke des Bildschirms bis die Charms-Leiste erscheint und klicken Sie auf das Lupen-Symbol für die Suche.
2. Geben Sie in das Suchfeld windows update ein. Es erscheint zunächst kein Suchergebnis, das ist normal und kein Fehler.
3. Wählen Sie jetzt "Einstellungen", klicken Sie auf der linken Seite auf "Windows Update".
4. Klicken Sie auf "Jetzt nach Updates suchen".
5. Sofern das Update des Microsoft Camera Codec Pack nicht gefunden wird, ist es wahrscheinlich auf dem betreffenden Rechner bereits installiert.