Mehr Sicherheit bei Windows 8: Lohnt sich der Umstieg?

Windows 8 bietet im Vergleich zu seinen Vorgängern Windows Vista und 7 etliche Verbesserungen, was die Sicherheit angeht. Ein neuer Windows Defender, sicheres Booten mit Secure Boot und die ASLR-Technologie stecken unter der Haube der neuen Metro-UI-Oberfläche. Was das für die Sicherheit bringt und ob Sie aus Sicherheitsgründen auf Windows 8 umsteigen sollten, lesen Sie hier.

Windows 8 bietet mehr Sicherheit durch serienmäßigen Schutz vor Computerviren

Schon mit Windows Vista und Windows 7 hat Microsoft die Sicherheit von Windows deutlich erhöht. Mit Windows 8 geht Microsoft noch einen Schritt weiter und integriert mit einer neuen Version von Windows Defender auch gleich einen vollwertigen Schutz vor Computerviren.

Windows Defender gibt es auch bei Windows XP, Vista und 7, doch das bisherige Windows Defender schützt lediglich vor Spyware und wie es Microsoft so schön formuliert "anderer potentiell unerwünschter Software".

Zum Schutz vor Computerviren ist daher bei Windows XP, Vista und 7 ein Zusatzprogramm zu installieren. Microsoft bietet dazu mit Microsoft Security Essentials ein vollwertiges Antiviren-Programm kostenlos an.

Daneben gibt es mit dem ebenfalls kostenlosen "Windows Tool zum Entfernen bösartiger Software" noch ein monatlich aktualisiertes Programm, das verbreitete Computerviren sucht und beseitigt. Es ist als Hilfe für den Ernstfall gedacht, wenn bereits eine Infektion eingetreten ist.

Anders wird es auch nicht bei Windows 8 sein, nur dass das neue Windows Defender von Windows 8 neben Adware und Spyware jetzt auch Computerviren erkennt und beseitigt. Es wird also die Funktionalität von Microsoft Security Essential integriert.

Dank integriertem Antiviren-Programm und Firewall deckt Windows 8 damit die Grundbedürfnisse an Sicherheit ab und dürfte weltweit zu einer starken Verringerung von Computerviren führen, denn auch unerfahrene Anwender sind mit Windows 8 direkt geschützt.

Windows 8 bietet bei neuen PCs mit UEFI mehr Sicherheit durch Secure Boot

Wer einen neuen PC mit UEFI statt BIOS kauft oder seinen PC mit einem neuen Mainboard mit UEFI ausstattet, erhält durch Secure Boot (sicheres Booten) zusätzliche Sicherheit.

Secure Boot bedeutet, dass Windows 8 den Rechner schon beim Hochfahren auf Computerviren überprüft, indem die Antiviren-Funktion von Windows Defender schon beim Booten aktiv wird. Eine neu in der UEFI-Spezifikation 2.3.1 eingeführte Funktion schützt die Firmware der PC-Komponenten zudem vor Manipulationen.

Änderungen an der Firmware sind nur durch Programme mit Zertifikat möglich. Gefährlichen Schadprogrammen wie Bootsektor-Viren und Rootkits soll dadurch Einhalt geboten werden – wie sicher dieser Schutz ist, wird allerdings erst die Praxis zeigen.

Ein Haken hat dieser UEFI-Schutz: Es ist nicht mehr so einfach, neben Windows 8 ein zweites Betriebssystem zu installieren, sowohl Linux als auch ältere Windows-Versionen scheiden aus, denn sie sind nicht zertifiziert!

Fort Knox für den Arbeitsspeicher: Der neue ASLR-Schutz von Windows 8

Damit der Rechner auch nach dem Start von Windows 8 von Schadprogrammen verschont bleibt, schützt Microsoft den Arbeitsspeicher mit der ASLR-Technologie (Address Space Layout Randomization, zufälliges Adressspeicher-Layout).

Anwendungen müssen ASLR allerdings unterstützen, damit der Schutz wirksam werden kann. Er beruht darauf, dass die Speicheradressen nach Zufallskriterien immer wieder neu vergeben werden, so dass Schadprogramme keine festen Adressen als Angriffspunkte haben.

Wie Windows 8 den Kernel schützt und was zur Sicherheit von Apps unternommen wird

Damit Rootkits nicht während der Laufzeit in den Kern von Windows, den Kernel, eindringen, schützt Microsoft diesen noch stärker als bei Windows 7. Dies betrifft insbesondere Teile des Kernels, die bei Vorgängerversionen häufig erfolgreich von Schadprogrammen angegriffen wurden.

Die neuen Apps für Windows 8 sind wie bei den Apps von Apple nur über einen speziellen Online-Shop verfügbar. Apps laufen in einem abgeschotteten Speicherbereich und haben nur Zugriff auf die Daten, die in einer speziellen Informationsdatei angegeben werden.

Sollten Sie wegen der Sicherheit zu Windows 8 wechseln?

Wenn Sie einfach zu Windows 8 wechseln, reicht das nicht aus, um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten. Wenn Sie es wirklich sicher wollen, müssen Sie zusätzlich noch die folgenden Maßnahmen durchführen:

  • Sie benötigen einen aktuellen Rechner mit UEFI.
  • Sie müssen in die neuesten Software-Versionen investieren.
  • Meiden Sie dubiose Webseiten und Software-Angebote.

Download-Adressen für die kostenlosen Schutzprogramme von Microsoft

Wenn Sie vorerst nicht in Windows 8 investieren wollen, können Sie die kostenlosen Schutzprogramme von Microsoft jetzt schon auf dem PC einsetzen. Eine Übersicht der Download-Adressen:

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