Zwei Strategien gegen Aufschieberitis

Aufschieberitis befällt die meisten Menschen bei unangenehmen, ungeliebten oder schwierigen Aufgaben. Aber auch bei eigentlich schnell und einfach zu lösenden Problemen kann sie spontan auftreten. Anstatt sich mit eiserner Disziplin weiterzuquälen, denken Sie erstmal an diese beiden Fragen:

Müssen Sie die Aufgabe tatsächlich erledigen?

  1. Aufschieberitis tritt gern dann auf, wenn man sich gar nicht zuständig fühlt. Sind Sie wirklich zuständig? Wenn nicht, delegieren Sie die Arbeit, oder reichen Sie sie an die zuständige Person weiter.
  2. Erscheint Ihnen das Problem eigentlich als völlig unwichtig? Überprüfen Sie Ihre Vermutung und streichen Sie die Aufgabe eventuell ganz.
  3. Sie strengen sich an, meinen aber, keine guten Ergebnisse erreichen zu können? Dann ziehen Sie einen Experten hinzu, reichen Sie die Problemstellung an einen Fachmann weiter.

Ist Ihr Lösungsweg so unkompliziert wie möglich?
Bei einfachen Aufgaben können die Rahmenbedingungen zur Aufschieberitis führen. Langfristig gesehen bringt Sie hier nur die Verbesserung Ihrer Arbeitsmittel und -techniken weiter.

  1. Wenn Sie mit etwas arbeiten wollen, muss es funktionieren. Sorgen Sie für einwandfreie Arbeitsmittel.
  2. Auch Ästhetik zählt! Investieren Sie in das Aussehen. Wo Sie einen Zeitplaner aus hässlichem Plastik in der Schublade verschwinden lassen, liegt ein Exemplar aus Leder eher mitten auf Ihrem Schreibtisch – und wird häufiger benutzt.
  3. Haben Sie die richtigen Software? Oder hat Sie die EDV-Aufschieberitis erfasst und Sie müssten sich einen halben Tag Zeit nehmen, um die Funktionen vorhandener Programme zu lernen? Dann nehmen Sie sich diese Zeit unbedingt, es wird Ihre Nerven auf Dauer schonen.
  4. Lassen sich die Vorgänge vereinfachen oder können Sie für Ihre Aufgaben ein System entwickeln? Entwerfen Sie eigene Vorlagen, Formulare oder legen Sie Dateien an. In fremden Ordnungssystemen manifestiert sich die Aufschieberitis häufiger als in selbst entwickelten.