Zum Nachmachen empfohlen: Mit einem Guiness-Versuch in die Schlagzeilen

Die Aussicht auf Rekorde oder einmalige Höchstleistungen hat nichts von ihrer Anziehungskraft verloren: Der Nervenkitzel – oder einfach der Spaß – lockt die Zuschauer an und sorgt in der Regel für enormen Andrang. Ein Rekordversuch ist immer dann besonders werbewirksam, wenn Sie dabei Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können. In diesem Artikel stellen wir Ihnen einen aufmerksamkeitsstarken und PR-wirksamen Rekordversuch vor.

Was ergeben 150 Kilo Mehl, 180 Kilo Zucker, 10.000 Eier, 1.800 Liter Gelee und 3 Tonnen Erdbeeren? Ganz einfach: Den längsten Erdbeerkuchen der Welt! Diese Idee kam Alfred Linder bei der Suche nach einer öffentlichkeitswirksamen Werbeidee für seine Konditorei in Ansbach: Er wollte einen 1.100 m langen Erdbeerkuchen backen und sich so eine Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde sichern.

Schon im Vorfeld des eigentlichen Ereignisses füllte das Erdbeerkuchen-Ereignis die Spalten der Regionalpresse. Da der Versuch, einen mehr als 1 km langen Kuchen zu backen, auch eine logistische Meisterleistung ist, wurde z. B. ausführlich über die Vorbereitung der Kuchen-Aktion berichtet. Diese Berichte erschienen dann nicht in den Veranstaltungs-, sondern in den Wirtschaftsspalten der Zeitungen. Unmittelbar vor dem Rekordversuch am 16. Juni 2002 wurde täglich ausführlich über den Stand der Vorbereitungen berichtet.
Die Tatsache, dass der alte Weltrekord eingestellt wurde und Alfred Linder mit 1.125 m den längsten Erdbeerkuchen der Welt gebacken hatte, sorgte nochmals für ein enormes Pressecho. Die Berichterstattung über das Ereignis umfasste häufig mehr als 1/3 Zeitungsseite und war in der gesamten Region gestreut.
Die noch anstehende Überreichung der Spenden an die sozialen Einrichtungen bietet Alfred Linder wieder einen hervorragenden Aufhänger für kostenlose PR- und Imagewerbung.
30.000 Stück Kuchen an einem Tag verkauft
Für Konditormeister Linder war der Guinness-Rekord ein voller PR-Erfolg. Tausende Ansbacher drängten sich um die überdimensionale Kuchentafel. Die 30.000 Stück Erdbeerkuchen, die zu einem Preis von jeweils 1 Euro verkauft wurden, gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Schon jetzt plant Linder einen neuen Rekordversuch. Die Presseausschnitte belegen die große Resonanz auf die Aktion “Der längste Erdbeerkuchen der Welt”.
Spektakuläre Rekordversuche sorgen immer für großes Aufsehen und geben Ihnen die Möglichkeit, die breite Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen. Auch wenn Sie mit Ihrem Rekordversuch scheitern sollten, tut das dem PR-Erfolg Ihrer Aktion keinen Abbruch: Allein der Versuch zählt und bringt Ihnen viele Sympathien ein.
6 Schritte zum Erfolg
1. Finden Sie eine Rekord-Idee, die zu Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten passt. Dann ist Ihre PR-Idee besonders glaubwürdig.
2. Verzichten Sie auf monströse, technisch aufwändige Aktionen. Wählen Sie einen Rekord aus, bei dem Sie Ihr besonderes Know-how unter Beweis stellen können.
3. Beteiligen Sie Ihre Zuschauer an Ihrem Rekord – lassen Sie sie mitmachen! Dann kommt auch der Spaß nicht zu kurz und Sie können mit großer Resonanz rechnen.
4. Suchen Sie sich tatkräftige Unterstützung und sprechen Sie potenzielle Kooperationspartner in Ihrer Stadt oder Region an! Ihre Suche wird umso erfolgreicher sein, je nachvollziehbarer der PR-Effekt für alle ist.
5. Klären Sie, ob Sie für Ihren Rekordversuch teures oder schwer zu beschaffendes Equipment benötigen. Leihgebühren für derartige Geräte treiben die Kosten schnell in die Höhe. (Alternativ können Sie natürlich auch versuchen, diese Firmen als Sponsoren zu gewinnen.)
6. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Rekordversuch nicht nur auf den Veranstaltungsseiten der Zeitungen Thema ist.
Versorgen Sie die Journalisten mit Zusatzinfos, z. B. über den Stand der Vorbereitungen, die beteiligten Firmen oder die Installation übergroßer Hilfsmittel wie Kräne oder Rampen. Dann tauchen Sie in verschiedenen Zeitungsressorts auf und erreichen zusätzliche Leser.

Rekordversuche – Eine PR-Idee, die auch mehrmals Erfolg hat 
Was das Aufstellen von Rekorden betrifft, so ist Konditormeister Linder durchaus ein alter Hase. Schon mehrmals sorgte er mit ähnlichen Aktionen für Aufsehen: z.B. mit dem Backen eines 170 m langen Apfelstrudels – ebenfalls Weltrekord. Linder betont: “Warum soll ich das Rad immer wieder neu erfinden. Wenn eine Werbeidee einmal sehr gut funktioniert hat, kann man sie doch ruhig noch einmal machen!”

Werbeidee überzeugte auch Sponsoren 
Die Aussicht auf eine Eintragung in das Guinness-Buch der Rekorde machte die Sponsorensuche zu einem Kinderspiel: Mit der Werbegemeinschaft der Stadt Ansbach Pro City gewann Linder einen professionellen Partner für die Organisation und Abwicklung des Events. 

Die Ansbacher Firma Schafft – normalerweise Fleisch verarbeitender Betrieb – stellte sein technisches Know-how zur Verfügung: Kühlhallen, Teigrührmaschinen, Kochkessel u. ä. 

Mehr als 70 Mitarbeiter des Unternehmens fertigten nach Feierabend Teige, backten kleine Testkuchen und planten den Transport des Kuchens aus der Kühlhalle ins Ansbacher Stadtzentrum.

Imagegewinn für alle Beteiligten 
Die Partnerfirmen waren besonders von der Tatsache begeistert, dass alle Einnahmen der Aktion für soziale Einrichtungen in der Region gespendet werden sollten. So versprachen sie sich von der Beteiligung am Guinness-Versuch einen deutlichen Imagegewinn für ihr Unternehmen.
Kosten 
Die Kosten für die Kuchenzutaten beliefen sich auf 7.000 bis 8.000 Euro. Diese Investition konnte dank der Sponsoren und der ehrenamtlichen Tätigkeit aller Helfer vollständig gedeckt werden.