Zeitmanagement: Sind Sie eher ein kreativer Chaot?

Sind Sie ein kreativer Chaot? Das ist nicht negativ gemeint, sondern nur ein gut gemeinter Hinweis darauf, dass Sie möglicherweise mit dem häufig propagierten herkömmlichen Zeitmanagement nicht viel anfangen können und deshalb eine andere Herangehensweise an die Verwendung Ihrer Zeit haben. Was Sie dabei im Auge haben sollten und wie Sie in Ihrem speziellen Fall vorgehen können, verrate ich Ihnen in den folgenden Tipps.

Wenn Sie eher systematisch und analytisch arbeiten, eine gewisse Struktur brauchen und eine Aufgabe nach der anderen abarbeiten, dann werden Sie Mühe haben jemanden zu verstehen, der gleichzeitig mehrere Eisen im Feuer hat und damit auch noch problemlos zurecht kommt.

Die zwei Zeittypen

Doch das ist genau der Unterschied zwischen diesen beiden Zeittypen: Der Kreative springt häufig von einer Aufgabe zur anderen und will plötzlich auftauchende Ideen integrieren. Er sieht das große Ganze und will sich nicht stur in ein Schema pressen lassen. Deshalb wäre es unsinnig, von diesem einen aufgeräumten Schreibtisch zu fordern.

Der Kreative tut sich auch schwer damit, eine ausgefeilte Planung zu erstellen, denn das stresst ihn nur noch mehr. Der Hauptgrund: Er müsste sich jeden Morgen aufs Neue eine Struktur für den Tag zurechtlegen und seine Arbeitsumgebung auf Vordermann bringen.

Vermeiden Sie das Aufschieben

Als kreativer Zeit-Chaot pendeln Sie gerne zwischen Ihren Projekten und Aufgaben hin und her. Der Haken dabei: Dadurch kommen Sie schnell in Zeitnot, weil Sie sich mit mehreren Sachen gleichzeitig beschäftigen, statt eine einzige konsequent zu Ende zu führen. Das wiederum führt zwangsläufig zum Aufschieben und Sie erledigen viele Dinge auf den letzten Drücker. Was können Sie tun?

Lassen Sie sich zum Beispiel bewusst darauf ein, Projekte, von denen Sie wissen dass sie wichtig sind oder wichtig werden, vor dem eigentlichen Termin zu erledigen:

  • verlegen Sie die Abgabefrist wichtiger Aufgaben um ein oder zwei Tage vor
  • besorgen Sie rechtzeitig neues Kopierpapier, bevor das letzte aufgebraucht ist
  • bezahlen Sie Ihre Rechnungen, bevor die Mahnung eintrifft

Auf diese Weise entsteht schnell ein angenehmes Gefühl, weil Sie rechtzeitig fertig werden und kein Stress aufkommt.

Haftnotizen statt Listen

Kreative Zeit-Chaoten haben mit Aufgabenlisten jeglicher Art nichts am Hut. Versuchen Sie es also erst gar nicht. Die bessere Variante: Probieren Sie es stattdessen mal mit Haftnotizen aus. Damit kommen Sie Ihrem Naturell viel eher entgegen. Kleben Sie diese in der von Ihnen gewählten Reihenfolge auf ein leeres Blatt Papier. Sobald sich die Situation unverhofft ändert, können Sie flexibel reagieren und die Reihenfolge neu festlegen.

Denken Sie in diesem Zusammenhang an eine Mindmap: Kleben Sie das wichtigste Projekt in die Mitte des Blattes und ordnen Sie alle folgenden Aufgaben drumherum angeordnet. Sie bekommen blitzschnell einen guten Überblick, der Ihrer Art zu arbeiten viel besser entspricht. Und falls Sie sehr auf Farben ansprechen, dann wählen Sie farbige Haftnotizen aus.

Ordnen Sie jede Farbe einer Priorität zu. Beispiel: rot – absoluter Vorrang, muss sofort erledigt werden, gelb – hat  noch etwas Zeit, wird aber demnächst dringend, blau – kann zwischendurch erledigt werden, wenn nicht viel anliegt.

Viel Erfolg beim Umsetzen!

Bildnachweis: STUDIO GRAND OUEST / stock.adobe.com