Zeitarbeit: Schluss mit dem Negativ-Image

Für viele Arbeitgeber ist Zeitarbeit leider immer noch mit einem negativen Image belegt. Vielleicht liegt es an der juristisch korrekten Bezeichnung als "gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung" oder dem Begriff "Leiharbeitnehmer". Dabei handelt es sich bei Zeitarbeit um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsform mit allen üblichen Rechten und Pflichten.

Tatsache ist, dass sich die Zeitarbeit in den letzten Jahren zur am schnellsten wachsenden Beschäftigungsform in Deutschland entwickelt hat. Im internationalen Vergleich ist Deutschland allerdings immer noch ein Nachzügler. Wäre die Zeitarbeit hier vergleichbar verbreitet wie in Frankreich oder den USA, könnten mindestens eine halbe Million Menschen wenigstens vorübergehend einen Job finden.

Für Arbeitgeber gibt es vor allem drei gute Gründe, warum sie auf Zeitarbeit setzen sollten:

1. Grund: Flexible Personalreserve
Zeitarbeit ist für Sie vor allem zweckmäßig bei unvorhergesehenem Arbeitsanfall, saisonalen Arbeitsspitzen, Spezial- oder Projektaufgaben und Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen. Sie ist eine sinnvolle Alternative zu Überstunden oder der Beschäftigung einer befristeten Aushilfskraft. Zwar sind Zeitarbeitskräfte auf den ersten Blick teurer als übliche Ersatzkräfte. Trotzdem rechnet sich der Einsatz, da Sie mit geleastem Personal schneller und wesentlich flexibler Aufträge termingerecht abwickeln können. 2. Grund: Risikolose Anstellung auf Probe
Statt wie früher in der Probezeit neue Mitarbeiter zu überprüfen, setzen immer mehr Arbeitgeber auf den Einsatz von Zeitarbeitskräften. Oft wird die Dauer der Zusammenarbeit dazu genutzt, den Zeitarbeitnehmer zu "beschnuppern" und zu prüfen, ob eine dauerhafte Zusammenarbeit – als fester Mitarbeiter – sinnvoll ist. Immerhin werden ca. 30 % der Zeitarbeiter von ihren neuen Arbeitgebern übernommen.

3. Grund: Überbrückung von Arbeitsmarktengpässen
Zeitarbeit hilft, Engpässe auf dem Arbeitsmarkt zu überbrücken. Das gilt speziell für den gewerblichen Bereich. So sind etwa 60 % aller Zeitarbeiter entweder Hilfsarbeiter, Schlosser, Mechaniker oder Elektriker. Speziell in diesen Berufsgruppen tun sich viele Unternehmen schwer, neue Mitarbeiter zu finden. Denn hier kommen auf 100 gemeldete offene Stellen nur zwischen 250 und 600 Arbeitslose – im Durchschnitt sind es sonst über 900. Gerade hier wird durch die Zeitarbeit oft ein großes Loch gestopft.

Fazit
Wieder einmal macht es uns das Ausland vor, wie die Arbeitslosenzahlen dauerhaft gesenkt werden können. In den Niederlanden ist der Anteil der Zeitarbeiter an allen Beschäftigten fast siebenmal so hoch wie in Deutschland. In Großbritannien immerhin mehr als fünfmal. Es wird höchste Zeit, dass die Zeitarbeit ihr negatives Image ablegt.

Tipp
Weitergehende Informationen zum Thema Zeitarbeit erhalten Sie beim: Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V.
www.bza.de