Wortschatz der italienischen Landeskunde

Wenn Sie mit dem Auto nach Italien reisen, fahren Sie entweder durch einen Tunnel (traforo), wie z.B. beim Monte Bianco oder Gran San Bernardo in Val d'Aosta (Aostatal), oder über einen passo (Pass), wie z.B. Piccolo San Bernardo (Aostatal), Tenda in Piemont, Tarvisio in Friuli (Friaul). In diesem Artikel möchten wir Sie mit den italienischen Namen der wichtigsten geographischen Landschaften, die Sie beim Reisen sehen werden, vertraut machen.

Die Einreise durch das Val d‘Aosta

Unmittelbar nachdem Sie aus dem Tunnel gekommen sind, wird Ihnen il panorama montano (die bergische Landschaft) auffallen, mit prati e pascoli (Wiesen und Weiden) und fern eben le montagne (die Berge). Unterschieden wird zwischen alta montagna (Hochgebirge) – gerade was Sie jetzt hier vorfinden -, media montagna (Mittelgebirge) und bassa montagna (Niedergebirge). Fehlen dürfen fiumi (Flüsse), torrenti (Bäche) und laghi (Seen) nicht.

Die Einreise durch Friuli

In diesem Fall fahren Sie durch il Carso (Karst) mit seinen doline (Dolinen). Wer kennt nicht dieses Phänomen und diese Landschaften? Wir reden von l’altopiano roccioso calcareo (der kalkigen felsigen Hochebene), die sich in nordöstlichem Italien vom Fuß der Alpi Giulie (Julischen Alpen) bis zum Mare Adriatico (Adriatischem Meer) erstreckt, mit ihren tausend und abertausend grotte (Höhlen), mit jeder Menge sentieri (Pfaden), ihren pini neri (schwarzen Kiefern) und der landa pietrosa (steinigen Heide).

Die Farben der Jahreszeiten

Wenn Sie in inverno (im Winter) reisen, wird il bianco della neve (das Weiße des Schnees) die herrschende Farbe sein; in primavera (im Frühling) werden Sie von den „Übergangsfarben“, nämlich dem Weißen des letzten Schnees und il primo verde (dem ersten Grün), empfangen; l’estate (der Sommer) wird Sie mit seinen colori caldi (warmen Farben) umarmen, und zwar il giallo del sole (dem Gelb der Sonne), il verde di prati e boschi (dem Grün von Wiesen und Wäldern), la varietà di colori dei diversi fiori (die Farbenvielfalt der verschiedenen Blumen), z.B.:

  • il bianco e giallo delle margherite = das Weiß und das Gelb der Margeriten
  • azzurro o blu scuro delle genziane = das Hell- oder Dunkelblau der Enziane
  • il rosso dei rododendri = das Rote der Rhododendren
  • il rosa e bianco della rosa canina = das Rosa und das Weiß der Hundsrosen

Aber auch l’autunno (der Herbst) ist eine gute Jahreszeit, Italien zu besuchen! Nach der Meinung einiger böte die Natur gerade dann ihre schönsten Farben, insbesondere il rosso e il giallo delle foglie (das Rot und Gelb der Blätter).

Je südlicher Sie fahren, umso mehr weichen die Berge der Ebene: damit meinen wir die einzige wirklich große Ebene Italiens: la pianura padana (die Poebene). Wie alle Ebenen ist auch diese piatta (flach) und uniforme (gleichmäßig), voll campi (Feldern) und radure (Lichtungen).

Calanchi: Naturphänomen in Italien

Bei Emilia-Romagna angefangen und bis nach Basilikata stößt man auf dieses bezaubernde Phänomen. Die calanchi sind von der erosione (Erosion) erzeugte Furchen, und zwar infolge der dilavamento delle acque (Wasserauswaschung) auf roccia argillosa (lehmhaltigem Fels).

Die Höhlen in Italien

Toirano (Ligurien), Frasassi (Marche), Castellana (Apulien): da liegen die schönsten und berühmtesten, voller stalattiti (Stalaktiten) und stalagmiti (Stalagmiten).

Und last but not least: Il mare

Italien ist una penisola (eine Halbinsel), also fehlt es ihr an Meer nicht! Le coste occidentali (die westlichen Küsten) sind meistens ziemlich alte e frastagliate (hoch und gegliedert), le spiagge (die Strände) bestehen meistens aus pietrisco (Kieselsteinen) und il fondo marino (der Meeresboden) wird sofort steil. Le coste orientali (die östlichen Küsten) sind hingegen piatte (flach), die Strände sabbiose (sandig) und der Meeresboden ist über eine längere Strecke basso (flach): da können Sie mehrere hundert Meter ins Wasser vordringen und immer mit den Füßen bis an den Boden reichen!