Work-Life-Balance: So achten Sie auf sich

Ein Begriff, der immer wieder in der Presse auftaucht: Work-Life-Balance. Gemeint ist, das Gleichgewicht zwischen Familie und Arbeit zu finden. Doch was bedeutet das? Ist das nicht für jeden etwas anderes? Besonders für Selbstständige ist das ein schwieriges Thema. Wie schaffen Sie es trotzdem, in Balance zu bleiben?

Viele Tipps und Verhaltenshinweise zum Thema Work-Life-Balance schnappt man immer wieder auf. Pausen einlegen und zur Entspannung nutzen, sich bewegen und am Feierabend mit Freunden treffen und das Firmenhandy ausschalten. Stressmanagement- und Entspannungsseminare, flexible Arbeitszeiten, Erholungsurlaube, Sabbatical –  alles hervorragende Möglichkeiten, um einmal abzuschalten. Aber was macht man, wenn das monatliche Einkommen durch eine selbstständige Tätigkeit gedeckt wird, die ausbleibt, wenn man sich mal 2 Wochen Ruhe gönnt?

Selbstständige und Gründer kennen meist keinen Feierabend. Sie arbeiten von früh bis spät und die einzigen Sozialkontakte sind Kunden und Lieferanten. Work-Life-Balance kommt später. Damit es nicht zu spät kommt, lesen Sie hier ein paar Möglichkeiten, sich trotzdem eine Auszeit zu gönnen.

Liebe das, was du tust

Es hört sich simpel an, aber Dinge, die man gerne macht und bei denen man mit Herzblut dabei ist, frustrieren deutlich weniger. Natürlich heißt das nicht, dass man, solange es Spaß macht, die Work-Life-Balance vernachlässigen sollte. Aber es hilft über Stressphasen hinweg.

Trennen Sie Privates und Berufliches

Wenn Sie arbeiten, dann arbeiten Sie. Ständige Ablenkungen durch Chats und ein kurzer Blick in Facebook lenken einfach zu sehr ab und man bekommt nichts erledigt. Richten Sie sich Zeiten ein, in denen Sie wirklich ausschließlich konzentriert arbeiten. Schließen Sie alle ablenkenden Programme und Dienste auf Ihrem Rechner und verschieben Sie die deren Nutzung auf die Mittagspause.

Multitasking gibt es nicht

Machen Sie eins nach dem anderen. Kurz die Kontoauszüge hochladen, während man mit einem Kunden telefoniert, scheint eine super Zeitersparnis zu sein – ist es aber nicht. Gewöhnen Sie sich an, eine Sache nach der anderen zu erledigen.

Schaffen Sie sich Ihren perfekten Arbeitsplatz

Es gibt Menschen, die gerne nachts im Dunkeln arbeiten. Einige sind gerne mit Kollegen zusammen, andere sind deutlich produktiver, wenn Sie zu Hause ihre Ruhe haben. Finden Sie heraus, welche Atmosphäre Sie brauchen und stellen Sie sicher, dass Sie diese haben.

Sie sind alleine, haben aber gerne Leute um sich? Dann mieten Sie sich einen Raum in einer Bürogemeinschaft oder einen Tisch in einem Gründercenter. Sie brauchen Ihre Ruhe und trotzdem wird Ihre Anwesenheit im Team erfordert? Organisieren Sie Ihren Berufsalltag so, dass Sie ein bis zwei Tage im Homeoffice arbeiten können.

Geregelte Arbeitszeiten festlegen

Geben Sie sich als Gründer selbst Vorgaben zu Ihrer Arbeitszeit, die es Ihnen ermöglichen, auch ein „normales“ Privatleben zu haben. Wer jeden Tag von 11.00 Uhr bis 2.00 Uhr nachts arbeitet und dann bis 10.00 Uhr schläft, darf sich nicht wundern, dass er den Anschluss an das soziale Umfeld verpasst.

Erst mal in Ruhe ausschlafen, dann gemütlich frühstücken und im Schlafanzug an den Homeoffice-Schreibtisch ist auch keine Dauerlösung, um kreativ und produktiv zu arbeiten. Natürlich wird man in einer Start-up-Phase den ganzen Tag und die halbe Nacht durcharbeiten. Sobald man aber aus den Startlöchern heraus ist, sollte man darauf achten, einen geregelten 8-Stunden-Tag anzustreben.

Lernen Sie zu delegieren

Gerade Gründer und Selbstständige, die Ihre eigene Idee umsetzen, tun sich schwer damit, Dinge zu delegieren. Der Grund liegt auf der Hand. Schließlich kann die eigenen Ideen keiner so gut umsetzen, wie man selber. Von diesem Gedanken sollte man sich lieber früher als später verabschieden. Sonst ist man in einer „Selbermach“-Schleife, aus der es schwer ist, wieder herauszukommen.

Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass eine funktionierende Work-Life-Balance von Person A nicht die richtige Work-Life-Balance für Person B sein muss. Unsere Arbeitsweisen und -vorlieben sind genauso unterschiedlich wie wir selber. Finden Sie den richtigen Weg für sich!

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