Woran Sie fingierte Stellenangebote erkennen

Auch wenn die Freude über den Fund des vermeintlichen Traumjobs im Netz anfangs groß ist, so kann sich in vielen Fällen schnell Ernüchterung einstellen – insbesondere dann, wenn in näherer Zukunft klar wird, dass es sich bei der Stellenanzeige um ein Lockangebot oder eine fingierte Stellenausschreibung handelt.

In Printmedien wie Tageszeitungen oder Fachzeitschriften ist das Phänomen der fingierten Stellenanzeigen noch vergleichsweise selten zu finden, im Internet jedoch sehr häufig. Die Mehrzahl der Lockangebote kommt von Personalberatungsunternehmen oder Zeitarbeitsfirmen, es sind jedoch auch Unternehmen dabei, die keinen Personaldienstleister als Vermittler einschalten.

Gründe für fingierte Stellenangebote
Gerade bei Personalberatungen und Zeitarbeitsfirmen werden häufig Lockangebote geschaltet, um so den eigenen Kandidatenpool künstlich aufblähen zu können und bei potentiellen neuen Firmenkunden mit dem gefüllten Pool, in dem sehr gute Kandidaten vertreten sind, Referenzen vorweisen und somit einen neuen Auftrag akquirieren zu können. Nicht alle Stellen, die über Personaldienstleister besetzt werden sollen, existieren tatsächlich.

Bei Unternehmen, die gezwungen sind, öffentlich auszuschreiben, auch wenn die Stelle eigentlich intern besetzt werden soll/muss, sind solche fingierten Angebote der besonderen Situation geschuldet.

Woran Sie fingierte Stellenangebote erkennen
Hierzu ist bei der Stellensuche selbstverständlich eine kontinuierliche Beobachtung der Firmenhomepages oder Online-Karriereportale (z. B. monster.de, stepstone.de) notwendig. Auf den ersten Blick ist ein Lockangebot nicht ohne Weiteres zu erkennen, bei stetiger Beobachtung und einer möglichen Reaktion des Unternehmens, sofern eine Bewerbung dorthin gesendet wurde, finden sich jedoch Hinweise:

  • Obwohl Sie eine Absage auf Ihre Bewerbung erhalten haben mit dem Hinweis, dass man sich für eine/n Mitbewerber/in entschieden habe, taucht die gleiche Stelle immer wieder in schöner Regelmäßigkeit im Internet auf, in der Regel auch mit dem gleichen Wortlaut
  • Sie erhalten überhaupt keine Reaktion auf Ihre Bewerbung oder wenn, allerhöchstens eine Eingangsbestätigung ohne spätere Einladung zum Vorstellungsgespräch bzw. ohne spätere Absage
  • Ein und dieselbe Stelle ist bei zig verschiedenen Online-Stellenbörsen ausgeschrieben, wobei meist auch noch der Text nahezu identisch ist
  • Bei telefonischem Nachfassen erhalten Sie zum Stand des Bewerbungsverfahrens keine oder nur sehr ausweichende Auskünfte
  • Bei Personaldienstleistern erhalten Sie eine Eingangsbestätigung mit dem Hinweis, dass Ihr Profil mit dem Anforderungsprofil des Firmenkunden abgeglichen wird und dass man bald wieder auf Sie zukommen würde. Zusätzlich findet sich oft der Hinweis, dass Sie in den Bewerberpool aufgenommen werden, sofern Sie damit einverstanden sind
  • Trotz eines Vorstellungsgespräches mit positivem Verlauf und der Zusage, sich in Kürze wieder mit Ihnen in Verbindung zu setzen, hören Sie nichts mehr von dem Unternehmen. Auf Nachfassen Ihrerseits wird nicht oder nur ausweichend reagiert (vgl. oben)
  • Manchmal – aber nicht in allen Fällen – kann auch eine sehr schnelle Absage (zwei bis drei Tage nach Versand der Bewerbung) auf ein Lockangebot schließen lassen. Eingegangene Bewerbungen werden dann schnellstmöglich vom Unternehmen zurückgesandt bzw. per Mail negativ beantwortet.