Wie unsicher ist Ihr (berufliches) Smartphone?

Computer sind gefährdet durch Viren & Co, das weiß mittlerweile jedes Kind. Doch viele Smartphone-Nutzer gehen eher sorglos, unachtsam und manchmal sogar naiv mit Ihrem Gerät um. Dabei ist die Schadsoftware bereits auf den Smartphones angekommen. Lesen Sie, was Sie tun können, damit sensible Firmendaten nicht in falsche Hände gelangen.

Kennen Sie das? Ihr beruflich genutztes Smartphone entwickelt sich immer mehr zur heimlichen Kommandozentrale Ihres Büros. E-Mails wickeln Sie von unterwegs mittlerweile genauso selbstverständlich über das Smartphone ab wie das Telefonieren. Und viele Nutzer halten Smartphones auch für sicherer.

Denn der Büro-Rechner oder das Notebook fängt sich per E-Mail, infiziertem USB-Stick und Schadsoftware schnell eine Schadsoftware ein. Das wissen alle. Was die wenigsten wissen: Auch Smartphones sind längst nicht so sicher, wie viele denken.

Smartphones sind eigentlich recht gut geschützt

Generell stimmt es natürlich, dass Smartphones gegen Angriffe recht gut geschützt sind. Im Vergleich zu Rechnern kann man sich sicherer fühlen. Und doch gibt es zwei Schwachstellen bei Smartphones: Zum einen Sicherheitslücken und zum anderen Diebstahl oder wenn Sie Ihre Smartphone verlieren oder liegen lassen.

Schwachstelle sind die Apps. Die kleinen Tausendkönner bieten als Zusatzprogramm viele nützliche Funktionen. Doch nicht immer ist die Quelle sicher. Bei Android-Smartphones ist der Zugang zu Apps frei. Das kann leicht dazu führen, dass man Apps zweifelhafter Herkunft auf sein Smartphone lädt. Selbst beim iPhone wurden Sicherheitslücken entdeckt. Dabei sollen hierbei nur geprüfte Apps laufen.

Vergessen, verloren, gestohlen!

Der Alptraum der meisten Smartphone-Nutzer: Gerade saßen Sie noch im ICE und haben komfortabel E-Mails abgerufen, telefoniert und ihre sozialen Netzwerke verfolgt. Bequem am Tisch lässt sich so gut arbeiten.

Es sollte nicht passieren und doch ist es passiert:  Der Aufbruch war ein bisschen hektisch und beim Einpacken haben Sie Ihr Smartphone liegen lassen. Das ist immer ärgerlich. Ebenso, wenn Sie feststellen, dass Ihnen Ihr Smartphone offensichtlich unbemerkt aus der Jackentasche gerutscht ist. Aber wenn es ein dienstliches Gerät ist, sind unter Umständen sensible Unternehmensdaten betroffen.

Beachten Sie deshalb diese Punkte:

  • Sperren Sie Ihr Smartphone immer mit Passwort oder Pin.
  • Speichern Sie keine Passwörter oder Login-Daten von Firmennetzwerken oder Onlinespeichern.
  • Synchronisieren Sie in engen Abständen die Daten zwischen Ihrem Smartphone und einem Rechner.
  • Überprüfen Sie, ob die Vorteile einer Ortungssoftware gegenüber Risiken und Nachteilen überwiegen.

Wenn Sie eine Ortungssoftware installieren, haben Sie nämlich keine wirkliche Kontrolle darüber, was mit Ihren Daten geschieht, beispielsweise ob Datenverkauf erfolgt. Zudem könnten Sie versehentlich kostenpflichtige Landkarten herunterladen. Die Vorteile liegen allerdings klar auf der Hand: Zum einen können Sie Ihr Gerät orten. Vor allem aber können Sie aus der Ferne Ihre Daten vom Smartphone löschen. Damit zumindest sensible Firmendaten nicht in falsche Hände gelangen.

Jetzt sind Sie dran – behalten Sie Ihr Smartphone im Blick

Smartphones sind noch längst nicht in einem Maße gefährdet, wie dies auf Rechner zutrifft. Falls Sie übrigens Ihren Rechner überprüfen wollen, lesen Sie meinen Artikel zur Schadsoftware DNS-Changer mit Link zur Prüfseite des BSI.

Zurück zum Smartphone: Experten warnen vor einer neuen Schadsoftware, die Handys angreift, um die TAN (Transaktionsnummer) beim Onlinebanking auszuspionieren. Dazu wird erst der Rechner und dann das Smartphone infiziert. Lassen Sie es nicht so weit kommen. Sorgen Sie auf "allen Kanälen" für Antivirensoftware und Firewall. Geben Sie niemals Passwörter auf unbekannten Webseiten ein. Behalten Sie Ihr passwortgeschütztes Smartphone immer sicher verstaut oder zumindest scharf im Blick.

Gutes Gelingen!
Ihre Wera Nägler, Expertin für Büroorganisation